It’s all about the numbers! – Das Turnier der Superlative, die Triton Million, hat es in sich! Das teuerste Pokerturnier aller Zeiten findet derzeit im Hilton Park Lane in London statt, Buy-In £1.050.000. Eine Mischung aus 27 Businessmen („Gelegenheitsspielern“) und 27 Super High Rollern („Pros“) brachte einen Prizepool von 54 Millionen GBP zusammen, sowie 2,7 Millionen für den „A Helping Hand for Charity“-Wohltätigkeitspool. Allein auf den Sieger warten 19 Millionen Britische Pfund, umgerechnet 20.860.000 Euro. Auf die Jagd danach gingen auch vier deutschsprachige Spieler. Wie kein anderes Turnier auf der Welt wird es damit die All-Time-Money-List (ATML) durcheinander wirbeln.
Aus 36 mach 8…
Am ersten von 3 Spieltagen waren 18 Spieler bereits gestern in den 10 gespielten Leveln ausgeschieden – unter ihnen auch Fedor Holz oder Leon Tsoukernik. Oder in weniger als 60 Minuten auch Rick Salomon und Tom „durrrr“ Dwan. Mit guten Chancen gingen dagegen der Österreicher Matthias Eibinger, der Litauer „Tony G“, der Deutsche Christoph Vogelsang, Martin Kabrhel aus Tschechien und vor allem der Ex-Münchener Igor Kurganov (9. im Chipcount, über 80 BBs) ins Rennen. Bis auf Kabrhel alles Stammspieler der Triton Poker Super High Roller Series.
Bereits nach einer Stunde Feierabend: Matthias Eibinger wird 33.
Eine kurze Schicht an Tag 2 hatte Matthias Eibinger. Der Österreich pushte short stackt vom Cutoff und wurde von Justin Bonomo bezahlt. Matthias zeigt , während der Amerikaner umdrehte. Das Board brachte mit keine Verbesserung für den Grazer, der das Turnier als vierter Spieler an Tag 2 verlassen musste.
Heater von „Big Al the Ox“ wird Kabrhel zum Verhängnis
Martin Kabrhel dagegen wurde eher die Nähe zu Alfred „Big Al the Ox“ DeCarolis zum Verhängnis. Einen Pot nach dem anderen musste der Tscheche dem US-Amerikaner rüber schieben. Nachdem eine Masse an Chips von Kabhrel mit gefloppten Two Pair an „Big Al“ mit geturntem 2nd Pair und geriverten höheren Two Pair ging, war er es auch, der den Tschechen an die Rails schickte. Auf einem absoluten Heater reitend (DeCarolis gewann sogar ein preflop all-in mit TT vs. TT) bedeutete aus dem Big Blind gegen Kabhrels All-In vom Button mit Endstation für den aktuellen King’s WSOPC Sieger, Board .
Kings no good: Tony G erhält bitteren Bad Beat
Übler erwischte es Tony G. Der Litauer pushte seine letzten 12,5 BB vor dem Flop All-In und fand im selbsternannten Turnierfavoriten Bryn Kenney einen Zahler. Mit freute sich Guoga zunächst über den Call des US-Pros. Die Gemeinschaftskarten waren allerdings gar nicht nach Tony Gs Geschmack, der sichtlich enttäuscht auf Position 20 den Ballsaal verließ.
„Suited“ Christoph Vogelsang bustet als 13
Nicht nur durch seine gewohnt routinierte Spielweise, die Involviertheit in viele Hände und sein Talent, Sympathien UND Chips zu gewinnen, viel Christoph Vogelsang durch das Turnier hindurch auf. – Statt in Hoodie oder in große Schals gehüllt, sah man den Wahl-Londener zum ersten Mal „suited“, also im Anzug spielend. Bei nur noch 2 Spielern vor den Preisgeldrängen kam es zu folgender Hand: Während Timothy Adams aus Früher Position mit auf 275.000 open-raiste, ging der Deutsche mit seinen 1.670.000 Chips haltend aus dem Small Blind all-in. Leider fand Stephen Chidwick im Big Blind mit denen er und seinen 6 Millionen Chips all-in ging. Nach Adams‘ schnellem Fold und dem Showdown, kam der Flop mit Vogelsang entgegen, doch die und der besiegelten sein Schicksal und somit Platz 13.
Die teuerste Bubble der Geschichte: Igor Kurganov mit Tens vs. Jacks
Im Hand-for-Hand-Play auf der Bubble, hatte Igor Kurganov zuerst die Chance, die Bubble selber platzen zu lassen. Vom Hijack aus ging „lechuckpoker“ mit 1,3 Millionen Chips all-in und wurde Chipleader nach Tag 1, Bill Perkins, gecallt. Kurganov coverte die 1.300.000 des Texaners. Doch lagen zwar nur knapp neben Perkins‘ , dafür von der Equity umso deutlicher hinten. Kurganov, der 10% seines Gewinns an die Wohltätigkeitsorganisation REG-Charity.org stiften wollte, bekam zumindest die Zusage, dass Perkins von seinem Gewinn 1-5% spenden würde, sollte er jetzt den Deutsch-Russen crippeln. Der Flop gab mit dem Amerikaner zwar direkt das Set, doch die brachte noch einmal viel Spannung, mächtig Stimmung von den Rails und vor allem zusätzliche Outs und eine Gewinnwahrscheinlichkeit von zumindest über 25% für Kurganov. Doch die favorisierte Hand hielt durch die auf dem River. Nun war es der charismatische Ex-Münchener, der auf der Bubble zittern musste.
Trotz des vorherigen Interviews mit Host Liv Boeree, die spannenderweise Kurganovs Partnerin ist, und jeder Menge Anfeuerung, ob seines gemeinnützigen Spendenauftritts in London, reichte es nicht ins Preisgeld. Während seines Zwangs-All-Ins im Big Blind fand Vivek Rajkumar ein Pocket Pair in seinen Holecards und eliminierte den REG-Charity-Spieler bei blankendem Board auf der teueresten Bubble in der Pokerhistorie. Ab Platz 11. hätte ein Payout von £1.100.000 zu Buche gestanden.
11 Spieler im Preisgeld, bei 8 war erst einmal Schluss
Nachdem die Bubble geplatzt war, ging es an den beiden letzten Tischen weiter. Die ersten Preisgeldplatzierungen ließen nicht lange auf sich warten: Geschäftsmann Winfred Yu aus Hong Kong belegte Platz 11, was für ihn 1,1 Millionen Britische Pfund bedeutet, genauso wie für den Malaysier Chin Wei Lim auf Platz 10, ebenfalls als „Gelegenheitsspieler“ eingestuft. Nachdem sich die Spieler an den 9-handed Final Table zusammengesetzt hatte, war das finale Bustout Wai Leong Chan ebenfalls aus Malaysia. Der Poker Pro konnte seiner Bankroll und seiner Money List 1.200.000 GBP hinzufügen.
8 Players left – wer ist noch dabei?
Auf den wohl begehrtesten Plätzen in der Pokergeschichte sitzt eine spannende Mischung an Spielern. Zum einen haben es 3 Geschäftsleute als „Recreational Players“ unter die Top 8 geschafft. Das sind Aaron Zang, Bill Perkins und „Big Al“ DeCarolis, der für die unterhaltsamste und kreativste Action mit seinem Turnierheater sorgte. Auf Seiten der Poker Pros versuchen Dan Smith, Bryn Kenney, Timothy Adams, Stephen Chidwick und Vivek Rajkumar ihr Edge zu nutzen. Riesige Chipleader mit einem fast doppelt so großen Stack wie der zweite im Count, Stephen Chidwick, ist der Inder Vivek Rajkumar. Mit 151 Big Blinds kann er sich die nächsten Preissprünge im Payout beruhigt anschauen, bzw. sie forcieren. Short Stacks sind die US-Amerikaner Bill Perkins und Dan Smith mit 17 bzw. 20 BBs. Beide bilden zudem noch ein Tag Team. Diese interessante Konstellation gibt es in Form des Duos weiter vorne im Chipcount gleich noch einmal mit Alfred DeCarolis und Stephen Chidwick. Als drittes dynamisches Duo schafften es Chin Wei Lim und Wai Leong Chan ins Geld und an den Finaltisch. Durch das Ausscheiden von Wai Leong Chan auf Platz 9 sind sie jedoch nicht mehr zusammen am Finaltag im Spiel. Welche Konstellationen und taktischen Finessen die beiden Tag Teams an den Tag 3 legen werden, wird sich im Livestream zeigen. Nicht nur die Railbirds, sondern vor allem die Kontrahenten im Finale, werden den dynamischen Duos genau auf die Finger schauen.
Die Chipcounts der letzten Acht:
Players Remaining | 8 |
Average Stack | 6.750.000 |
Total Entries | 54 |
Blinds | 60.000/120.000-120.000 |
Rang | Land | Rolle | Name | BBs | Chips |
1 | Indien | PRO | Vivek Rajkumar | 151 | 18.070.000 |
2 | England | PRO | Stephen Chidwick | 82 | 9.785.000 |
3 | Kanada | PRO | Timothy Adams | 48 | 5.715.000 |
4 | USA | PRO | Bryn Kenney | 46 | 5.540.000 |
5 | USA | REC | Alfred DeCarolis | 45 | 5.455.000 |
6 | China | REC | Aaron Zang | 42 | 5.080.000 |
7 | USA | PRO | Dan Smith | 20 | 2.355.000 |
8 | USA | REC | Bill Perkins | 17 | 2.000.000 |
Die am Finaltag zu vergebenen Payouts:
Rang | Land | Rolle | Name | Payout (£) | Payout (€) |
1 | 19.000.000 | 20.860.000 | |||
2 | 11.670.000 | 12.812.493 | |||
3 | 7.200.000 | 7.904.880 | |||
4 | 4.410.000 | 4.841.739 | |||
5 | 3.000.000 | 3.293.700 | |||
6 | 2.200.000 | 2.415.380 | |||
7 | 1.720.000 | 1.888.388 | |||
8 | 1.400.000 | 1.537.060 | |||
9 | Malaysia | PRO | Wai Leong Chan | 1.200.000 | 1.317.480 |
10 | Malaysia | REC | Chin Wei Lim | 1.100.000 | 1.207.690 |
11 | Hong Kong | REC | Winfred Yu | 1.100.000 | 2.207.690 |
Der Kampf um die Spitze der All-Time-Money-List
Vor dem Turnier hatten gleich 8 Spieler die Möglichkeit mit dem Turniergewinn in der ewigen Geldrangliste ganz nach vorne zu stoßen. Inzwischen sind es noch drei: Mit dem WSOP-Direct-Entry-Rekordhalter Stephen Chidwick, dem Amerikaner Dan Smith und seinem Landsmann Bryn Kenney gehen 3 Spieler in das 18 Blindlevel, mit dem Wunsch den prestigeträchtigsten Platz im Live Poker einzunehmen. Würde der Topverdiener dieser drei, Bryn Kenney, Turniersieger werden, würde er nicht nur an Spitzenreiter Justin Bonomo vorbeiziehen, sondern seine Gewinne auf über 58 Millionen Dollar schrauben!
Tag 2 der Triton Million im Video-Recap
Der Finaltag heute ab 14:32 Uhr im Livestream
Die gesamte Action um den größten Turniergewinn aller Zeiten lässt sich ab 14:32 Uhr hier auf Twitch verfolgen. Ab 14:00 Uhr Mitteleuropäischer Zeit sind die Karten in der Lust. Die zeitverzögerte Übertragung mit Einblick in die Hole Cards, beginnt mit den Triton Million-Experten wie Lex Veldhuis und den Hosts um Liv Boeree und Randy „nanonoko“ Lew, dann um 14:32 Uhr.
Live-Video von TritonPoker auf www.twitch.tv ansehen
Nicht nur die Triton Million vereinigt die Super High Roller in London
Neben der Triton Million, dem Event #2 der Triton Poker Super High Roller Series 2019 London, werden noch weitere Events die Crème de la Crème des Poker im Hilton Park Lane vereinigen. Am Samstag wird dies im Event #3, dem NLH 8-handed £50k so sein. Hier wird ab 16:00 Uhr Tag Level 10 des zweiten und damit finalen Tages in Angriff genommen. Bis zum Ende dieses 40-minütigen Blindlevels sind noch Late Registrations möglich – und bei der illustren Spielerschar an und um die Tische in London, dürfen wir gespannt sein, wer sich noch ins Turnier #3 einkauft, bei dem der Deutsche Julius Schamburg auf einem vielversprechenden Platz zwei im Chipcount liegt.