Chris Ferguson: Das verhasste Genie, Teil 2

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Im ersten Teil unseres Porträts von Chris Ferguson haben wir auf seine ersten Erfolge als Pokerspieler und die Gründung von Full Tilt Poker zurückgeschaut. Im zweiten Teil widmen wir uns dem Niedergang von Full Tilt Poker und dem überragenden Comeback von „Jesus“ als Pokerspieler!

Das legendäre Full-Tilt-Team

Die Gründer von Full Tilt hatten ein geniales Marketing-Konzept. Sie beteiligten einige der besten Spieler der Welt wie Phil Ivey, Gus Hansen, Mike Matusow oder Tom Dwan an ihrem Unternehmen, und diese warben mit ihrem Namen für die aufstrebende Marke.

Das legendäre Team Full Tilt

Full Tilt Poker war zwar nie der größte Online-Anbieter, aber bis zum Niedergang sicher der coolste und mondänste. Die Full Million Dollar Challenges, die in Deutschland veranstaltet wurden, waren gigantische Partys und werden für die, die dort waren, unvergesslich bleiben.

Allerdings war es bereits nach wenigen Jahren um Full Tilt Poker geschehen. Nach dem Einmarsch des FBI im April 2011 in die Büroräume  und der anschließenden Stilllegung der Online-Seite wegen angeblicher Schneeballsysteme wurde die Seite zwar später von PokerStars gekauft, konnte sich aber nie mehr erholen und wurde mittlerweile vom Netz genommen.

Ferguson und seine Mitstreiter wurden angeklagt, aber nicht verurteilt, da ihre Anwälte glaubhaft machen konnten, dass die Pleite von Full Tilt nicht auf Betrug, sondern Missmanagement zurückzuführen war, und einen Vergleich in unbekannter Höhe aushandelten.

Während sich Howard Lederer später ausgiebig äußerte und dafür heftige Schelte einstecken musste, hat sich Ferguson nie zu seiner Sicht der Dinge geäußert, sondern sich nur zu einer 42 Sekunden langen „Entschuldigung“ herabgelassen:

Das Comeback als Spieler

Als Spieler verschwand Ferguson danach über fünf Jahre von der Turnierbühne, ehe er bei der WSOP 2016 sein Comeback feierte. Viel Kritik prasselte auf ihn nieder, als Ferguson quasi aus der Versenkung wieder an den Pokertisch zurückkehrte, aber die Anfeindungen schadeten dem mittlerweile 53-Jährigen nicht.

Dieses Bracelet brachte Chris Ferguson 2017 den POY-Titel

Mit zehn Cashes und einem Finaltisch fiel das Comeback überzeugend aus, war aber nur der Vorgeschmack auf das Jahr 2017. Dann landete Ferguson sagenhafte 23 Male im Preisgeld, holte sein sechstes Bracelet bei der WSOP Europe und krönte sich – nicht zur Freude aller Pokerfans – zum WSOP Player of the Year.

Auch in den beiden vergangenen Jahren nahm Ferguson mit einigem Erfolg an der WSOP teil, obwohl es nicht mehr zum ganz großen Wurf reichte.

In der POY-Wertung wurde er im Vorjahr 14., und dieses Jahr kommt er als Neunter nach Rozvadov.

Unabhängig davon ist er mit bisher 139 WSOP-Cashes einer der erfolgreichsten Teilnehmer der Poker-Weltmeisterschaft aller Zeiten und wurde im Juni 2019 von der WSOP als einer der 50 besten Pokerspieler aller Zeiten ausgezeichnet.

Und hier noch ein kleines Schmankerl, wie Chris Ferguson bei der NBC Heads-Up Championship Phil Hellmuth aussuckt und der Poker Brat sich danach fast nicht mehr einbekommt:

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