Everest Poker zählt zu den Urgesteinen des Online-Poker, doch die Blütezeit des Anbieters liegt schon einige Jahre zurück.
Nachdem Everest 2008 auf dem Höhepunkt des Pokerbooms noch Hauptsponsor der WSOP war und einige renommierte Profis wie Steven van Zadelhoff oder Fabrice Soulier und später Sam Trickett als Markenbotschafter unter Vertrag hatte, dockte die Marke aufgrund sinkender Spielerzahlen und diverser Besitzerwechsel im iPoker-Netzwerk an und buk fortan kleinere Brötchen.
Bereits vor drei Jahren verschwand Everest vom französischen Markt, als der Anbieter von Betclic gekauft wurde und der neue Besitzer verständlicherweise keinen Grund sah, zwei konkurrierende Marken im selben Land zu betreiben.
Der Rückzug aus Großbritannien kommt aber deutlich überraschender und vor allem abrupt. Erst Ende Oktober wurden die Spieler vorgewarnt, dass ab 1. November nicht mehr gepokert werden kann und die vorhandenen Bankrolls bis spätestens 6. November abgehoben werden müssen.
In einer E-Mail vom Kundendienst von Everest hieß es ohne weitere Angabe von Gründen: „Wir bedauern die für sie entstandenen Unannehmlichkeiten und möchten die Gelegenheit nutzen, Ihnen dafür zu danken, dass Sie sich für Everest Poker entschieden haben, und wünschen Ihnen für die Zukunft nur das Beste.“
Über die Gründe des Rückzugs vom britischen Markt kann nur spekuliert werden, da es keine offizielle Erklärung hierzu gibt. Womöglich möchte sich der Mutterkonzern voll und ganz auf den französischen Markt konzentrieren, oder es gibt Gründe, die bisher noch nicht verlautbart wurden.
Eine Möglichkeit ist auch eine erhöhte Besteuerung im britischen Königreich, die die Verantwortlichen zum Rückzug bewogen hat.