EPT National: Kravets führt, van Putten mit Rollercoaster-Ride, Heinke raus als 16.

Tag 3 des PokerStars European Poker Tour (EPT) National Prague hatte es in sich. Während der Deutsche Chipleader nach Tag 2, Philipp Heinke, es nicht an den Finaltisch schaffte, sorgte Jasper van Putten in seinem „Wohnzimmer“ für unglaubliche Action. Trotz des zeitweiligen Mega-Chipleads des Niederländers geht mit dem Russen Semen Kravets ein anderer Spieler als Chipleader in das heutige Finale der letzten 6. Um 12:00 Uhr ist die Jagd nach der Siegprämie von €375.000 eröffnet im Atrium Casino, dem neuen King’s Prag.

Semen Kravets geht als Chipleader in den Finaltag

Die 6 Akteure, die aus dem 2.452 Teilnehmer starken Feld überlebt haben, können sich bereits über €70.265 aus dem €2.353.920 schweren Paid Pricepool freuen. Jedoch will jeder noch ein paar Payjumps mitnehmen, immerhin gibt es für den Sieger mehr als das Fünffache. Die besten Chancen darauf hat im Moment Chipleader Semen Kravets. Der Russe geht mit 18.325.000 Chips in den letzten Spieltag, gleichbedeutend mit 61 Big Blinds. Sein größter Cash war bislang ein vierter Platz bei einem EPT Side Event in Barcelona, den er jetzt aber bereits mehr als verdoppelt hat. Ihm folgt der Rumäne Narcis Nedelcu mit 13.975.000 auf Platz 2.

Die One-Man-Show von Jasper Meijer van Putten

Was Jasper Meijer van Putten an Tag 3 im EPT National veranstaltete, hat man selten gesehen. Der Niederländer, der quasi jedes Jahr nach Prag kommt, um hier eines der großen Events abzuräumen (2016: EPT Main Event Sieger, 2017: EPT €10.300 NLH Sieger, 2018: 4 EPT Cashes, 2 Final Tables) legte los wie die Feuerwehr. Als zweiter in Chips in Tag 3 gestartet, hatte er schon in den ersten Leveln seinen Stack verdreifacht. Jeder Hand, die er spielte brachte ihm mehr Chips, jedes All-In egal ob als Favorit oder Underdog ging zugunsten des EPT-Champions aus. Am vollbesetzten Finaltisch hatte er zeitweise nahezu die Hälfte aller Chips in seinem Stack vereint. Erst nach 6 Stunden Spielzeit verlor van Putten seinen ersten Showdown, als er einen Coinflip gegen Nedelcu verlor. Auch den anderen Big Stack machte der Niederländer stark, als er gegen Semen Kravets einen großen Pot im Showdown verlor. Das ganze passierte während eines Levels, in dem van Putten jede Hand verlor und von seinem überragenden Chiplead unter Chip-Average abstürzte. Die letzte Hand des Tages sollte ihn jedoch, trotz nahezu aussichtsloser Position, auf seiner Achterbahnfahrt wieder nach oben bringen: Nach dem UTG-Raise des Niederländers ging Rafael Alkhouri vom Big Blind aus mit dem 6,5-fachen der Initial Bet all-in, was van Putten nach einiger Bedenkzeit für mehr als die Hälfte seines Stacks bezahlt wurde. Während der Schwede umdrehte, sah sich der Niederländer mit klar dominiert. Der anschließend gedealte Flop ließ den Niederländer nahezu drawing dead zurück. Doch die und auf Turn und River beendeten nicht nur das Turnier von Rafael Alkhouri auf Platz 7, sondern auch den gesamten Spieltag. Van Putten kann nach dieser gewonnenen Hand mit 13.100.000 Chips auf Platz 3 im Chipcount vorrücken.

Die Chipcounts der letzten 6:

Prominente Railbirds bei Jussi Mattila

Die restlichen Finalisten an Tag 4 sind Yin Liu aus China mit 11.300.000 Chips, respektive 38 Big Blinds, sowie der Shortstack Gregory Teman aus Israel mit 5.675.000 Chips, was aber immer noch 19 Big Blinds entspricht. Nicht der prominenteste Spieler, aber das prominenteste Rail bringt der Finne Jussi Mattila mit. Auf seiner zuletzt 11.125.000 großen Chipstack, 37 Big Blinds, warfen immer wieder seine Landsleute Patrik Antonius und Ilari „Ziigmund“ Sahmies einen Blick.

Philipp Heinke: Nach Chiplead aus auf Platz 16

Viel Spaß hatte Philipp Heinke der deutschen Pokercommunity über die letzten Tage gemacht. Der PokerStars Online-Qualifikant konnte sich nach Tag 2 nicht nur seinen ersten Live-Cash, sondern auch gleich den Chiplead unter den letzten 32 Spielern sichern. Mit bereits gesicherten €7.390 im Rücken ging er in Tag 3, hatte dort aber keine nennenswerten Spots, an denen er massig Chips gewinnen oder verlieren konnte. Über die ersten Level hinweg war sein Stack stabil und der Deutsche lag hinter van Putten auf Platz 2 im Chipcount. Nach den ersten Leveln wurden die Chips langsam aber stetig weniger, und als die letzten beiden Tische erreicht waren, kam es zu folgender Hand: Vom Hijack erhöhte Heinke, worauf der Big Blind Rafael Alkhouri all-in ging. Sofort wurde der Schwede vom Deutschen gecallt. Heinke zeigte , während Alkhouri umdrehte. Das Board hatte keine Überraschung für Heinke parat, und so wurde sein erster The Hendon Mob-Eintrag ein 16. Platz im EPT National Prag für €17.230.

EPT National Prag: Das bisherige Ergebnis und die verbleibenden Payouts: