13 Spieler hatten es bei den Aussie Millions im PLO High Roller mit A$25.000 (ca. €15.470) Startgeld in Tag 2 geschafft. Schon an Tag 1 war in Melbourne kein Kraut gegen Hun Lee gewachsen. Mit 179 Big Blinds startete der Australier in den Finaltag, das waren mehr als die Jetons des Zweit-, Dritt- und Viertplatzierten zusammen. Namentlich waren das Farid Jattin aus Kolumbien (59 BB), Fabian Brandes aus Deutschland (45 BB) und der Niederländer Jorryt von Hoof (43 BB). Während viele hofften, dass sich das Ungleichgewicht zwischen dem Riesen-Stack und dem Rest des Feldes auflösen würde, legte Lee an Tag 2 erst einmal richtig los und warf fast jeden Spieler eigenhändig aus dem Turnier. Erst zu dritt geriet der unglaubliche Lauf ins Stocken und die Karten wurden im wahrsten Sinne des Wortes neu gemischt. Zwar schaffte es Lee noch ins Heads-Up, doch dort unterlag er dem Dritten des 2014er WSOP Main Evnts Jorryt van Hoof. Der Niederländer hatte sich diese Woche verlobt und brauchte jetzt noch unbedingt einen Ring für sich selbst. Damit und mit A$467.280 (ca. €289.150) Preisgeld beschenkte er sich im PLO High Roller!
Chipcounts zum Start von Tag 2 des Aussie Millions A$25.000 PLO High Roller:
Spieler | Land | Chip Count | Big Blinds |
---|---|---|---|
Hun Lee | Australia | 892500 | 179 |
Farid Jattin | Colombia | 293000 | 59 |
Fabian Brandes | Germany | 223500 | 45 |
Jorryt van Hoof | Netherlands | 213000 | 43 |
Najeem Ajez | Australia | 208500 | 42 |
Tam Truong | Australia | 195500 | 39 |
Martin Kozlov | Australia | 195500 | 39 |
Miroslav Sheynin | New Zealand | 184000 | 37 |
Marc Rivera | Philippines | 168000 | 34 |
Stephen Chidwick | United Kingdom | 165000 | 33 |
Benjamin Pockett | Australia | 99000 | 20 |
Xue Wu | China | 70500 | 14 |
Sylvain Loosli | France | 45000 | 9 |
Die Spieler waren sich einig und manche auch mit der Spieldynamik überfordert: Der Monster Stack von Hun Lee, mit dem er nahezu unendlich flippen konnte, machte ein normales Spiel im Turnier unmöglich. Und so machte Lee nach dem Ausscheiden der ersten vier Spieler an Tag 2 am Final Table dort weiter, wo er aufgehört hatte. Hintereinander weg nahm er Benjamin Pockett und Miroslav Sheynin am Final Table aus dem Turnier – beide noch vor Erreichen des Preisgeldes.
Auch nach Platzen der Bubble, war es Lee der quasi allein spielte und bustete erst Farrid Jatin und dann knackte er die Asse des stark aufspielenden Österreichers Florian Brandes: Auf dem Flop von kam es zum All-In bei dem Brandes umdrehte, während Lee das Top Pair mit getroffen hatte. Auf dem Turn kam der und auf dem River machte die dem Australier Two Pair, gleichbedeutend mit dem Turnierende auf Platz 6 und A$99.120 (ca. €61.335) für den Österreicher.
Viel weiter kam auch der frisch gekürte GPI European Player of the Year, Stephen Chidwick, nicht. Zwar war er zum Start des Finaltisches noch Zweiter im Chipcount, doch konnte er am Ende nach dem All-In gegen Jorryt van Hoof nicht verhindern, dass der Niederländer Asse gegen die Pocket Kings von Chidwick riverte. Platz 5 brachte ihm $A113.280 ein. – Nach dem Dinnerbreak war es dann wieder Hun Lee der zuschlug und Martin Kozlov auf Platz 4 für A$155.760 (ca. €96.390) an die Rails schickte.
Als alles nach einem Alleingang von Lee aussah und sich die Spieler nur noch um Platz 2 bewarben, geriet der Monster Stack three-handed auf einmal ins Wanken. Mehrere All-Ins gingen in Folge zu Ungunsten von Lee aus und auf einmal wechselte der Chiplead alle paar Hände von Hun Lee, zu Najeem Ajez, zu Jorryt van Hoof und das Turnier war wieder offen. Lee profitierte sogar davon, dass van Hoof das Heft in die Hand nahm, als er Ajez auf Platz 3 eliminierte, für den der Australier A$198.240 (ca. €122.670) bekam. Im Heads-Up wechselte die Führung noch einmal von van Hoof zu Lee, als beide Trips Neuner flopten, aber danach achte der Holländer den Sack in mehreren Händen zu, am Ende ganz PLO-typisch mit Top-Set auf dem Flop gegen den Wrap. Das Top Set wurde zum Full House und so wurde der Dominator der beiden Tage noch abgefangen und für A$297.360 (ca. €184.000) Zweiter während van Hoof bei seiner ersten Aussie Millions Teilnahme direkt für A$467.280 einen Erfolg einfahren durfte.
Für den Niederländer scheint sich aber auch wirklich alles in letzter Zeit bezahlt zu machen. Nachdem der WSOP-Dritte von 2014 sich mit seiner Freundin dazu entschieden hatte vor einigen Monaten ihr Haus zu verkaufen und fortan auf Pokertour zu Turnieren rund um die Welt zu reisen, gaben beide diese Woche ihre Verlobung bekannt. Den Ring dazu trug sie bereits am Finger, nur der von Jorryt van Hoof war bislang noch unberingt. Das hat sich jetzt geändert und beide zeigen stolz ihre Ringe.
Aussie Millions A$25.000 PLO High Roller – Resultat:
Platz | Spieler | Land | Payout (AUD) |
---|---|---|---|
1 | Jorryt van Hoof | Netherlands | A$467.280 |
2 | Hun Lee | Australia | A$297.360 |
3 | Najeem Ajez | Australia | A$198.240 |
4 | Martin Kozlov | Australia | A$155.760 |
5 | Stephen Chidwick | United Kingdom | A$113.280 |
6 | Fabian Brandes | Austria | A$99.120 |
7 | Farid Jattin | Colombia | A$84.960 |