Es kommt wie es kommen musste. Galfond zieht vorerst die Reißleine. Nachdem der Run it Once-Chef das Faß ohne Boden nicht Stoppen konnte, pausiert er nun die Challenge gegen den unbekannten Online-Highroller „VENIVIDI“, nachdem er nach einer langen Reihe von Verlusttagen nur an zwei Tagen überhaupt Gewinn machen konnte. Nach Session 15 stehen über €900.000 auf der grünen Seite bei „VENIVIDI“ und auf der roten Seiten bei Galfond (wir berichteten).
Auf Twitter äußerte (sein kompletter Text unten) sich Galfond ausführlich zu der aktuellen Situation in der Challenge. So war er bisher sehr stolz auf seinen Umgang mit dem bisherigen Ablauf der Challenge, er konnte gut mit den Verlusten umgehen. Nachdem er über €88.000 gewinnen konnte und sehr zufrieden mit seinem Spiel war, folgte mit über €268.000 sein größter Verlusttag. Er tiltete immer wieder während der Session, aber konnte seines Erachtens nach sein B-Game (im Vergleich zu seinem „A-Game“, seinem besten Spiel; anm.d.Red.) spielen und war stolz, dass er der Umstände entsprechend doch noch so reagieren konnte.
Die zwei darauffolgenden Tage verließt er diesen Pfad. Galfond empfand sein Spiel als schlecht, ihm war es laut eigener Aussage nicht mehr möglich, die Reads zu machen, die er normalerweise drauf hatte. Er hatte Angst und erwartete bereits zu Verlieren. Er erklärt, dass das Problem des Downswings nicht die Menge des Geldes ist. Das Verlieren der Hoffnung ist das Problem.
Das führt Galfond nun dazu, dass er an seine Grenzen gekommen ist. Er sagt, er ist derzeit nicht mehr im Stande sein A- oder B-Game zu spielen. Egal aus welcher Position er gestartet ist, sein C-Game sei VENIVIDIs A-Game haushoch unterlegen. Er sehe nicht, dass er bald wieder sein bestes Spiel an den Start bringen könnte. Er denkt darüber nach, dass Handtuch dieser ersten Challenge zu werfen und aufzugeben. Damit würde er sich bis zur nächsten Challenge eine Pause genehmigen können.
In diesem Monat waren nur noch 6 Sessions mit VENIVIDI geplant. Für die Ausfälle, die Galfond jetzt produziert, muss er pro Session $3.000 an VENIVIDI zahlen – das hatten beide im Vornherein vereinbart. Am 01. März wird sich Galfond entscheiden, ob er weitermacht oder aufgibt. Galfond kündigt an, dass Unabhängig von seiner Entscheidung, es noch eine Menge Action in der Challenge geben wird – wenn er also aufgibt, dann nur im Duell gegen VENIVIDI.
Aus der Community kriegt er für die Aktion vor allem Respekt, vor allem wegen seiner Offenheit und Klarheit im Umgang mit der Situation. So schreibt beispielsweise partypoker-Partner und selber Cash Game-Highroller Rob Yong: „Die Courage das zu machen ist ziemlich ähnlich mit der Courange das überhaupt zu spielen, wenn es nicht eine noch größere Herausforderung ist – weil öffentlich. Ich glaube nicht, dass ich das könnte – um ehrlich zu sein.“.
Wir werden berichten, sobald Galfond sich entschieden hat, wie die Challenge weitergeht.
Unfortunately, my downswing in the first #GalfondChallenge has very much continued.
— Phil Galfond (@PhilGalfond) February 11, 2020
I’m taking a step back to do some thinking. Here’s an update, along with some more of my thoughts: pic.twitter.com/jIcN4Bc1Jz