Poker ist (leider) immer noch zumeist eine männliche Angelegenheit. Beim WSOP Main Event 2019 waren gerade einmal 4,1 Prozent aller Starter weiblich. Dabei ist das Spiel selber sehr beliebt bei Frauen, wie eine Umfrage von 888 in Großbritannien deutlich machte. Darin gaben 44 Prozent der 2.000 befragten Frauen an, dass sie schon einmal Poker gespielt haben. 81 Prozent von ihnen hätten es genossen.
Wenn man die Umfrage richtig interpretiert, ist das Problem das Setting, in dem Poker gespielt würde. Demnach erklärten 47 Prozent der befragten Frauen, dass Casinos „einschüchternd“ auf sie wirkten. Dazu gaben 32 Prozent an, dass sie wegen ihres Geschlechts weniger gewillt seien, Poker zu spielen.
Das Potential ist zwar da, nur der Rahmen passt noch nicht. Dieses Problem der männlichen Domination am Pokertisch wird sich sicherlich nicht so schnell regeln, kurzfristige Abhilfe könnte jedoch ein sicherer Raum wie Online-Poker schaffen. Jetzt schon steigt die Zahl der Frauen, die Social Games spielen, laut Marktforschungsinstitut Global Industry Analysts jährlich um 15,5 Prozent. Durch Plattformen wie Zynga gibt es immer mehr Anbieter, die Social Gaming mit Gambling verknüpfen. Dadurch dürften immer mehr Frauen mit Poker in Berührung kommen.
Ein anderes Marktforschungsinstitut Mordor Intelligence LLP zeigte in einem nun veröffentlichten Bericht, dass Frauen einer der Gründe seien, warum die Online-Gambling-Industrie bis 2024 87,75 Milliarden Dollar wert sein würde. Auch das Market Research Future prognostiziert bis 2025 einen Wachstum von 13,2 Prozent. Grund seien vor allem der Anstieg von Online Gambling im asiatischen Sektor und eine technische Verbesserung der Spielerfahrung durch künstliche Intelligenz.
Auch wenn diese Entwicklung ein Schritt in die richtige Richtung ist – müssen auch an den realen Tischen eine Atmosphäre geschaffen werden, die alle Geschlechter einlädt.