Szenen wie in diesem Video der „Washington Post“ aus Las Vegas kann man derzeit häufiger finden. Vogelgezwitscher am Strip und leere Straßen, wohin die Kamera schau.
Aber man sieht auch Positivität, man sieht das Engagement der Bewohner und vor allem auch der verschiedenen Geschäftsleute. Man macht aus der Not kurzerhand eine Tugend und stellt einfach das Geschäftsmodell um.
Ein Bar-Besitzer hat sich einen Online-Shop aufgebaut und vertreibt dort von Handschuhen über Do-it-yourself Cocktail Paketen alles, was man sich vorstellen kann. Streng nach Vorschrift und mit dem Antrieb, diese Krise irgendwie finanziell zu überleben.
Es wird außerdem das Projekt „Delievering with dignity“ (etwa „Liefern mit Würde“) vorgestellt, mit dem Elizabeth Blau auf die Schnelle einen non-profit Lieferdienst ins Leben gerufen hat. Es werden täglich hochwertige Essenspakete für die am Schwersten von der Krise betroffenen Mitbürger zusammengestellt und verteilt. In einem Monat wurden so 18.000 Essen ausgegeben, und das praktisch aus dem Nichts.
Für alle Casinofreunde und Pokerspieler ist sicherlich die Geschichte von James Swanson am interessantesten. Als Inhaber von „Screaming Images“ war er mit seiner Werbefirma zuständig für die Ausstattung der Werbeplätze bei Großevents und in den Hotels.
Von einem Tag auf den anderen büßte seine Firma 90% der Kunden und damit auch des Umsatzes ein. Doch auf Swanson hat nicht lange Däumchen gedreht, sondern eine Lösung für den Spielerschutz in den Casinos erdacht, sollten diese wieder eröffnen.
Die Bilder dazu sind in den vergangenen Tagen schon mehrfach im Netz aufgetaucht und reichen von einfachen Plexiglas-Trennscheiben zwischen Slot-Automaten bis hin zu ganzen Aufsatzgestellen für Live-Games oder auch Pokertische.
Als Unternehmer ging er damit volles Risiko und entwickelte diese auf den ersten Blick logische Lösung. Ob sie dann überhaupt zum Einsatz kommt, hängt in aller erster Linie vom Nevada Gaming Control Board ab. Denn diese Behörde entscheidet am Ende, was notwendig ist, damit die Casinos wieder eröffnen dürfen und legt auch fest, ob z.B. die Trenner von „Screaming Images“ dazu zugelassen werden oder eben nicht.
Auch wenn der Titel des Beitrags „No shows, no slots, no visitors: Coronavirus devastates Las Vegas” sehr negative klingt, macht er doch Hoffnung. Er zeigt, wie sich die Einwohner der Stadt auch in dieser Krise schnell wieder schütteln und nach vorne schauen.
Las Vegas mag in diesen Wochen tatsächlich eine Geisterstadt sein, und es wird auch ein paar Monate dauern, bis sich die Wirtschaft und die Unternehmen wieder einigermaßen erholt haben von diesem Schock. Aber das Leben wird zurückkehren, die Touristen werden wiederkommen und Sin City wird wieder aufblühen.