Der größte Casino-Betreiber in Macau, die Galaxy Entertainment Group (GEG), wies in den Geschäftsberichten im ersten Quartal einen Gewinnrückgang von 93%. Man muss dazu sagen: „nur“ 93%. Es wäre noch schlimmer gekommen, wenn die Gruppe nicht Glück mit den VIPs gehabt hätte.
Die von GEG veröffentlichten Zahlen weisen in den ersten drei Monaten 2020 einen Umsatz von 5,1 Mrd. HKD (€ 609,5 Mio.) aus, was einem Rückgang von 61% gegenüber dem gleichen Zeitraum 2019 und gegenüber dem vierten Quartal 2019 entspricht.
Die bereinigten Gewinne von GEG entwickelten sich im Verhältnis dazu nochmals deutlich schlechter und fielen gegenüber dem Vorjahr um 93% auf nur 283 Mio. HKD (€ 33,8 Mio.). Sie wären sogar um 95% gefallen, hätte die Gruppe in den beiden großen Macau-Hotels Galaxy Macau und StarWorld Macau nicht „Glück gehabt“ mit einer Kundengruppe gehabt.
Die Einnahmen in nahezu allen Bereichen von GEG gleich stark fielen. Der Umsatz mit VIP-Glücksspielen ging um 66,5% zurück, also ein bisschen stärker als der Durchschnitt. Jedoch lag die Gewinnquote bei den VIPs im ersten Quartal bei 3,6%, wodurch man auf der guten Seite der Varianz war. Normalerweise beträgt die Gewinnerwartung für das Casino zwischen 2,7 und 3,0%.
Die Hotelauslastung im Galaxy Macau betrug lediglich 38%, während 2019 hier quasi alles ausgebucht war. Die Auslastung im StarWorld war mit 42% nicht viel besser. Das kleine Broadway Macau lag sogar nur bei 34% der möglichen Buchungen.
Aber im Hotel-Geschäft war der Gewinn nahezu gleich geblieben, da die Casino-Gruppe natürlich schnell auf die Schließung bzw. die rückläufigen Besucherzahlen reagiert und viele Mitarbeiter „freigestellt“ hatte.
CEO Lui Che Woo bedankte sich ausdrücklich für diese „freiwilligen Beiträge“ aller Mitarbeiter, einschließlich des Managements. Dadurch konnten die Kosten einigermaßen im Rahmen gehalten werden und es soll auch weiterhin darauf verzichtet werden, Entlassungen auszusprechen.