Das Thema Bots und Collusion im Onlinepoker wird in der Pokerszene seit Monaten heiß diskutiert, und dementsprechend ist der gestern im Cardplayer Lifestyle Poker Blog veröffentlichte Artikel von Autor Robbie Strazynski ‚PokerStars Game Integrity Exclusive: On Bots, Collusion, and More‚ eine absolute Pflichtlektüre für alle, die sich ernsthaft mit dem Spiel auseinandersetzen.
Das PokerStars Gaming Integrity Department stellte Cardplayer Lifestyle eine Infografik zum Thema ‚Game Integrity‘ für das letzte Quartal 2019 (1. Oktober bis 31. Dezember) zur Verfügung, die äußerst interessante Zahlen zum Vorgehen des Branchenprimus gegen Collusion und Bots beinhalten.
Auffällig ist in erster Linie die im Vergleich zu den aktiven Konten geringe Anzahl von Spielern, deren Konten gesperrt und Geldbeträge konfisziert wurden. Um auch die Rückzahlungen an geschädigte Spieler besser einzuordnen, wäre auch hier eine Quartalszahl wünschenswert gewesen, die $1,87 Millionen beziehen sich dann aber auf das Gesamtjahr 2019.
Der Großteil der Konten wurde aufgrund von Collusion gesperrt (2.687 Fälle), während Bots nur 105 der Fälle ausmachen. Bei dieser Betrachtung wäre sicher auch interessant, wie sich die zurückgezahlten Gelder auf die beiden Themengebiete verteilen.
Dennoch sind die von PokerStars vorgelegten Zahlen äußerst aufschlussreich, vor allem wenn wir uns dem Thema Bots widmen.
Die deutlich geringe Anzahl an Bots sollte niemanden verwundern, schließlich ist die Eintrittsschwelle mit verbotener Software zu arbeiten deutlich höher, als ein wenig Collusion unter Freunden zu betreiben. Was nicht heißt, dass PokerStars Letzteres als Kavaliersdelikt bewertet.
Eine interessante und ebenfalls logische Erklärung findet das PokerStars Gaming Integrity Department auch dafür, dass lediglich in 15 % der Untersuchten Bot-Fälle Verstöße festgestellt wurden:
„Wir untersuchen alle Vorwürfe von Fehlverhalten, egal ob wir sie selbst entdecken oder ob sie uns angezeigt werden. Was ein Spieler für einen Bot hält, basiert aber auf einer relativ kleinen Anzahl von Händen, und sieht in der Gesamtbetrachtung oft ganz anders aus. Und ein geringer Prozentsatz Verstöße im Vergleich zu untersuchten Fällen, weist nicht zwangsläufig auf einen Mangel an Beweisen zur Bestrafung hin. Es zeigt lediglich, dass wir aufgrund der Untersuchung zu dem Schluss gekommen sind, dass keine Maßnahmen ergriffen werden müssen.“
Dies unterstreicht auch der Vergleich zwischen Verstößen, die Spieler gemeldet haben und Verstößen, die PokerStars aufgedeckt hat. Zwar haben die Spieler 60 % der 709 untersuchten Fälle gemeldet, bei den tatsächlichen Verstößen (105) betrug der Anteil dann aber nur 14 %.
Wer sich noch weiter einlesen möchte, der sollte unbedingt den kompletten Bolgbeitrag von Robbie Strazynski lesen. Es werden viele interessante Fragen aus der Community gestellt und vom PokerStars Gaming Integrity Department so gut es geht beantwortet.