Massive Kritik an den Online-Events von WSOP.com und GGPoker

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WSOP 2020 Online Bracelet

Es ist, zumindest was Las Vegas betrifft, das erste Mal seit 50 Jahren, dass keine Live-WSOP stattfindet und alle Bracelets online vergeben werden.

Insgesamt 85 Armbänder gibt es zu gewinnen, davon 31 auf WSOP.com für alle Spieler, die sich auf amerikanischem Boden (sprich den Bundesstaaten Nevada und New Jersey) befinden, und anschließend weitere 54 auf GGPoker – der Startschuss hierzu erfolgte letzte Woche und führte direkt am Wochenende zu einer großen Panne.

Haley Hintze von highstakesdb.com hat in einem großen Artikel die vielen Mängel zusammengetragen, die sich bei den Online-Varianten der WSOP eingeschlichen haben.

Die Autorin kritisiert zunächst scharf die Turniere auf WSOP.com. Dort würden schon seit Jahren immer wieder dieselben Fehler gemacht – so würden bei 6-Max-Turnieren die Payouts bisweilen wie an Neunertischen berechnet, der Preisgeldsprung von Platz 6 zu Platz 5 sei immer wieder kleiner als von Platz 7 zu Platz 6 oder es gebe Probleme bei der Registrierung.

Merkwürdigkeiten gibt es auch beim Rake. Ari Engel etwa berichtet, dass er bei einem Turnier $950+$50 Startgeld bezahlt und dann beim nächsten $700+$77 bezahlt habe.

Eine konsequente Struktur sieht anders aus, und außerdem ist zu bedenken, dass die Kosten für ein Online-Event natürlich deutlich niedriger sind als bei einem Live-Turnier. Ein Rake von 11% mutet der Autorin da schon unverschämt an.

Doch auch an GGPoker gibt es aus ihrer Sicht einiges zu kritisieren. Offenbar sei die Seite auf ein solches Ereignis nicht richtig vorbereitet, denn die vielen Pannen, die schließlich zum Abbruch und der Verschiebung der Events #32 und ##33 führten, seien auf grundlegende Software-Probleme zurückzuführen.

Nick Jones hat die Pannen in einem ausführlichen Twitter-Post zusammengefasst.

Dass das System dann nach einem DDoS-Angriff zusammenkrachte, ist für Hintze eine Mischung aus Inkompetenz, Fahrlässigkeit und Missmanagement, wenngleich man dem Veranstalter an dieser Stelle sicher mangelnde Erfahrung zugutehalten kann.

Beim Opener kam es am Finaltag zum Abbruch

Für GGPoker ist die WSOP mit großem Prestige verbunden, und Schätzungen zufolge hat man für die Ausrichtung zwischen $3 und $5 Millionen hingeblättert.

Dauerhaft als dritte große Kraft im Markt der Online-Pokeranbieter etablieren kann man sich sicher nur dann, wenn solche Pannen schnellstmöglich abgestellt werden.

Und doch: Haley Hintzes Kritik an WSOP.com und GGPoker ist zwar sicher zumindest teilweise berechtigt, aber man sollte dabei nie vergessen, dass eine Online-Variante eine Notlösung ist, die die normale WSOP in Las Vegas und Rozvadov niemals ersetzen kann.

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