Wer erinnert sich nicht an die legendären Schlachten, die ein zunächst unbekannter junger Schwede auf Full Tilt Poker austrug und dabei vor Tausenden Zuschauern Weltklasseleuten wie Tom Dwan ein ums andere Mal hohe Summen abknöpfte?
Über zehn Jahre ist es her, dass dieser Viktor „Isildur1“ Blom für derartige wilde Gemetzel sorgte und im PLO-Duell mit Patrik Antonius den mit $1.356.947 bis heute größten Online-Pott aller Zeiten spielte.
Blom hielt nach dem Absturz von Full Tilt noch ein paar Jahre die Cashgame-Action auf PokerStars am Laufen, doch spätestens als er und Gus Hansen nur noch sporadisch oder gar nicht mehr spielten, versiegten die großen Partien immer mehr.
Lange Zeit sah es gar so aus, als wären die Online-Highstakes komplett zum Erliegen gekommen, auch wenn es auf partypoker mit Rob Yong, Sam Trickett und gelegentlichen Auftritten von Matt Kirk und Leon Tsoukernik immer mal wieder ein kurzes Aufflackern gab.
Seit Kurzem aber gibt es eine Renaissance. Die Online-Highstakes sind wieder da, und das mit einer Wucht, die man lange nicht mehr gesehen hat.
Erst gestern duellierten sich die neuen Heroen um den unersättlichen Wiktor Malinowski wieder auf GGPoker (bzw. dem angeschlossenen Skin Natural8) und hauten sich am VIP-Tisch bei $500/$1.000/$2.000 No-Limit Hold’em mit $200 Ante die Tausender nur so um die Ohren.
Diese 6-Max-Partien mit dem dritten Blind sind erfrischend loose und es trifft sich neben Malinowski und einigen alten Recken wie Kuznetsov und Haxton eine neue schmerzfreie Generation von Spielern wie Almedin Imsirovic, Jake Schindler, Michael Addamo oder Chris Brewer sowie einige Chinesen.
Einziger DACH-Spieler in diesem Haifischbecken ist Linus Löliger, der – so Wiktor Malinowski zuletzt – der einzige Spieler sei, gegen den der polnische Ex-Handballer nicht betrunken antreten würde.
Malinowski war es auch, der kürzlich mit $842.000 den größten NLHE-Online-Pott aller Zeiten gewann.
Gegner Michael Addamo hatte das Pech, dass er sich mit seinen Königen zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt einen Cooler einfing und auf der falschen Seite der Rekordhand saß.
Wie immer bei den Highstakes kann heute aber schon wieder alles ganz anders laufen. Und vieles spricht dafür, dass die Malinowski & Co. auch heute wieder am virtuellen Tisch sitzen werden.