Online versus offline, das ist ein Kampf mit ungleichen Mitteln, der sich auf vielen Feldern des modernen Lebens vollzieht. Online bedeutet jederzeit verfügbar, ob unterwegs oder daheim. Offline, das ist das reale Leben ohne Display oder Bits und Bytes. Die typischen Gesellschaftsspiele scheinen längst auf der Strecke geblieben, seitdem das digitale Gaming ganz groß herausgekommen ist. Wer breitet heute noch umständlich ein Spielbrett auf dem Tisch auf, verteilt Papiergeldscheine, setzt Figürchen aufs Startfeld und sieht seinem Gegner direkt in die Augen? Die Antwort lautet: Mehr Menschen als zunächst gedacht. Zumindest im Pokersport.
Pokern, das bedeutet die dichte Atmosphäre zu atmen, in ihr zu versinken und die Spannung bis in die letzte Faser zu spüren. Seit vielen Jahrzehnten handelt es sich bei diesem Kartenspiel fast schon um einen Kontaktsport, zumindest was die geistlichen Fühler betrifft. Man sollte meinen, dass es dafür die direkte körperliche Nähe zum Gegner braucht, ein „In-die-Augen-Sehen“, das gegenseitige intensive Beschnuppern. Es gibt immer noch viele Spieler, die tatsächlich an der analogen Authentizität hängen, sie nicht mehr loslassen möchten. Doch das hindert sie nicht, immer wieder Abstecher in die Online-Welt zu wagen, sich am dortigen, erstaunlich authentischen Geschehen zu berauschen, um irgendwann wieder am greifbaren lokalen Pokertisch aufzutauchen.
Heutzutage bestechen Online Casinos mit einem schier unschlagbaren Angebot, das auch in 2021 von keinem Offline Casino oder Pokerraum gematcht werden kann. Viele andere Spiele wie Slots, Blackjack und Roulette stehen parallel zur Wahl: Das sorgt für enorme Vielseitigkeit. Die Bereiche Poker und Casino sind zwar online wie offline klar getrennt, diese Trennung ist aber bei allen Anbietern, zum Beispiel beim PokerStars Vegas, durch nur wenige Klicks überwindbar. Und selbst im besten Offline-Casino braucht es immer ein paar reale Schritte, um von einem Parkett aufs andere zu gelangen. Doch diese eigentlich ganz willkommene körperliche Bewegung zwischendurch soll hier nicht entscheidend sein. Eher ist es fast schon ein Gefühl der Allmacht, das den Online-Poker auf den Thron hebt: Im Netz steht einfach alles direkt zur Verfügung, jeder spontane Spielgedanke lässt sich direkt in die Tat umsetzen.
Das geht im analogen Raum natürlich nicht, dort sind feste physische Grenzen gesetzt. Vielleicht können die schillernden Luxus-Casinos von Las Vegas mit ihren Tausenden Quadratmetern Fläche noch mit dem Online-Angebot konkurrieren, doch eine normale Spielbank in einer durchschnittlichen deutschen Stadt leistet das nicht. Dafür kann sie aber etwas anderes: eine leckere Gourmet-Küche zaubern und ansprechende Live-Events starten. Die meisten Spielcasinos mit Pokerangebot, die etwas auf sich halten, schlagen genau in diese Kerbe. Sie sehen sich als mondäne Veranstaltungsorte und Genusstempel. Damit locken sie vor allem Menschen an, die sich am Wochenende gern etwas Luxus gönnen möchten: ein schillerndes Varieté mit Sektempfang, ein beschwingter Konzertabend, ein paar leckere Cocktails an der Bar und ein mehrgängiges Dinner, das nicht so leicht wieder in Vergessenheit gerät.
Das alles kann der Online-Pokerraum natürlich nicht leisten – und will es auch gar nicht. Er dient den Menschen, die sich ganz auf ihr Lieblingsspiel konzentrierten möchten, als Ort der totalen Fokussierung. Hier dreht sich alles nur ums beste Blatt – und das Ringen um den Sieg. Ablenkungen gibt es nur, wenn der Gamer es zulässt, er kann sich ganz in sein Zimmer zurückziehen und alles um sich herum vergessen. Das ist im analogen Casino kaum möglich, denn diese Glamour-Welt ist sozusagen auf Ablenkungen getrimmt. Goldene Kronleuchter, rote, samtige Teppiche, ein prickelndes Glas Sekt, leises Lachen in der Luft … Wer kann sich diesem Flair entziehen? Nebenbei gibt es auch im eigenen Wohnzimmer so etwas wie Gourmet-Happen und garantiert den einen oder anderen Longdrink, falls gewünscht. Das Ganze macht nur etwas mehr Mühe, ist dafür aber deutlich kostengünstiger.
Doch wie steht es um die menschliche Gesellschaft, das soziale Miteinander, das im Offline-Casino ganz speziellen Regeln folgt? Viele Anhänger des digitalen Pokerns empfinden es sogar als entlastend, dass sie eben kein Small Talk führen, sich nicht wie James Bond persönlich kleiden und aufführen müssen. Zwar flegeln sich die meisten nicht gerade mit Schlappen und Jogginghose auf dem Sofa, aber sie geben sich daheim deutlich relaxter als auf dem edlen Parkett. Einsamkeit muss dabei niemand leiden, ganz im Gegenteil! Digitale Pokerrunden mit Freunden und Bekannten lösen das Problem. Dabei können sich die Gegner sogar im selben Raum befinden – oder auf der anderen Seite der Erde, je nachdem. Es ist nur eine andere Art der Gemeinschaft, lockerer, oftmals auch lustiger und offen für jeden, wo auch immer er wohnen mag.
Die meisten passionierten Pokerspieler lassen es sich nicht nehmen, die Online- mit der Offline-Erfahrung zu kombinieren. Zwischen den alltäglichen Cashgames und Turnieren auf dem Display stehen normalerweise regelmäßige Spielbankbesuche „in echt“ auf dem Plan. So wird der Gamer zum Wanderer zwischen den Welten und fühlt sich dabei wohl wie der sprichwörtliche Fisch im Wasser, der von einem Teich in den anderen hüpft.