Der neue Glücksspielstaatsvertrag stößt in der Politik viele neue Dinge an: Online-Poker und Glücksspiel ist wieder ein Thema in der Politik geworden. Auch die Finanzämter wurden dadurch auf den Plan gerufen.
Derzeit müssen nur professionelle Pokerspieler in Deutschland Steuern zahlen, weshalb zahlreiche Profis nach London und Wien auswandern. Mehrere Landesfinanzministerien haben sich nun zu einer Arbeitsgruppe zusammengetan, um eine neue Besteuerung zu erarbeiten. Ein erster Entwurf sieht 5,3% auf den Einsatz bei Online-Pokerspielen vor. Registriert man sich online bei einem $11-Turnier, würden so rund $0,58 an den Staat gehen und nicht im Preispool landen — und auch nicht als Rake beim Anbieter.
Für virtuelle Automatenspiele soll es eine 8%-Steuer geben. Drehen Spieler eine Walze online mit einem Einsatz von einem Euro, würden 8 Cent an den Staat und nicht ans Casino gehen. Deutschland rechnet mit einem Steueraufkommen von 1,365 Milliarden Euro, berechnet anhand der Umsätze von Online-Casinos im Jahr 2018.
Damit soll laut dem neuen Gesetzesentwurf unter anderem in Spielerschutz investiert werden. Die Anbieter reagieren, laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, entsetzt: Die Steuer würde ein ‚attraktives Spiel‘ verhindern, weil die Anbieter mehr als 90% der Einsätze wieder ausschütten würden.