Full Tilt Poker ist Geschichte, eine legendäre Marke hat endgültig fertig. Das Genick gebrochen hat Full Tilt der größte Skandal der Pokergeschichte, der mit dem sogenannten Black Friday am 15. April 2011 seinen Lauf nahm. Seinen Ruf als ikonischer Skin hatte sich Full Tilt zuvor aber durch die über Jahre unfassbare Action auf den sogenannten Nosebleeds, den höchsten Cash Games überhaupt, erarbeitet.
Ganz dicht dran am Geschehen waren auch immer die Kollegen von Highstakes Database, und so wundert es nicht, dass dort zurzeit einige Top 5-Rankings rund um die Nosebleeds in der Full Tilt Ära.
Gestern gab es die ‚top 5 biggest losers‘ und hier ist Cirque du Soleil Gründer Guy Laliberte di unangefochtene Nummer 1 mit einem Gesamtverlust von $26,5 Millionen. Der verteilt sich auf insgesamt fünf Accounts und bei den Summen wundert es auch nicht, dass Laliberte nie aufgrund von Multi-Accounting gesperrt wurde.
Der zweitgrößte Verlierer hat sich an den Live-Tischen weltweit mit sensationellen Reads und unfassbarer Aggressivität über viele Jahre Legendstatus erspielt. Online dagegen kamen vor allem seine Schwächen, zu denen laut eigener Aussage „die schlechteste Tableselection und der schlechteste Tilt-Faktor der Welt sowie die eigene Sturheit zählen“, zum Tragen. Und das mit einem Verlust von sage und schreibe $20.737.007. Die Rede ist von Gus Hansen.
Das davon rund $17 Million erst nach dem Black Friday verloren gingen, erklärt The Great Dane folgendermaßen: „Man muss ehrlich sein und sagen, dass dich manchmal jemand einholt und dich manchmal jemand einfach überholt.“
Rang drei in diesem Ranking geht an Chun Lei Zhou, der mit zwei Accounts nach dem Black Friday bei Full Tilt bis 2015 $12.769.598 verlor. Über $10 Million entfielen auf das Konto SamRostan. In einem Interview verriet auch er seine größte Schwäche: „Ich kann nicht aufhören, dann verliere ich am meisten. Manchmal musst du wissen, wann du aufhören musst, aber ich höre nie auf. Wenn ich gewinne, möchte ich sie zerstören.“
Platz vier der größten Verlierer bei Full Tilt Poker nimmt tatsächlich Viktor Isildur1 Blom ein. Allerdings muss hier natürlich der Vorfall mit Brian Hastings angeführt werden. Ein Freund hatte Handhistories von Blom besorgt und für Hastings analysiert, der dann das Beste daraus machte und Blom in weniger als fünf Stunden $4,2 Million abnahm.
Paul Phua aus Malaysia ist vielen als Milliardär, Pokerenthusiast und vor allem Mitgründer von Triton Poker ein Begriff. Bei Full Tilt verspielte er als MaIACEsia zwischen 2013 und 2014 $4.596.849 und ist damit Nummer fünf der größten Verlierer. Allerdings verlor Phua die Summe in nur 49.045 Händen, was einen Verlust pro Hand von $93,72 bedeutet.
Bei Blom sind es dagegen nur $3,88 Verlust pro gespielte Hand und sogar Gus Hanson liegt mit minus $13,18 deutlich darunter.