In den letzten Jahren hat vor allem eine Sparte der Unterhaltungsindustrie einen großen Boom erlebt: eSports. Die virtuellen Turniere werden heute von Millionen Zuschauern verfolgt und sind mit riesigen Preisgeldern ausgestattet. Auch immer mehr deutsche Gamer träumen von der großen Karriere im eSport und melden sich bei Vereinen und Trainingscentern an, die es nun langsam auch hierzulade gibt. Besonders 2020 war für die eSport-Branche ein wichtiges Jahr und hat noch mehr Menschen vor die Bildschirme gebracht. Wie der jetzige Stand ist, beschreibt eine Studie von Peak Ace GmbH und auspreiser.de und zeigt, dass der Erfolgskurs noch lange nicht beendet ist!
Wirtschaftsfaktor eSports
Gaming ist heute nicht mehr nur Spaß, sondern ein ernstzunehmendes Business. Wer sich als professioneller Spieler durchsetzen kann, hat ähnlich wie ein Leistungssportler die Chance, eine lukrative Karriere an den Start zu legen. Verdient wird dabei einerseits durch Sponsorings von großen Marken, andererseits durch große Preisgelder, die mit jedem Jahr ansteigen. eSport-Teams die in einer Hauptdisziplin wie Dota 2 oder League of Legends spielen, können dabei derzeit bis zu achtstellige Summen gewinnen, wenn sie bei einer Weltmeisterschaft gewinnen. Sogar die Zweitplatzierten gehen oftmals mit enormen Prämien nachhause. Unterschiedliche Nationen sind dabei besonders großzügig. China, Südkorea und die USA sind dabei die Spitzenreiter, hier lohnen sich die Wettkämpfe also besonders. Aber auch in Deutschland können sich Teilnehmer nicht beklagen, denn das Land steht auf Platz 9 der hohen Preisgelder, sieht man sich den internationalen Vergleich an. Für die deutsche Wirtschaft scheint sich das zu lohnen, denn 2020 wurden in der heimische Branche fast hundert Millionen US-Dollar Umsatz gemacht. International wurde sogar fast die Milliardengrenze geknackt – ein Umsatz von 950 Millionen US-Dollar ist das neue Rekordhoch. Bis 2023 wird sogar ein jährlicher Umsatz von 1,6 Milliarden erwartet. Damit kann die eSport-Branche wohl kaum noch ignoriert werden. In Deutschland wurde der virtuelle Wettkampf bisher zwar noch immer nicht als offizieller Sport angesehen, aber auch das könnte sich mit den laufenden Erfolgszahlen ändern.
Steigendes Interesse von allen Seiten
Während vor einigen Jahren der Begriff eSports noch große Fragezeichen bei den meisten auslöste, sind die Turniere am PC oder der Konsole heute vielen Menschen ein Begriff. Insgesamt verzeichnete man in 2020 ein Publikum von 450 Millionen Menschen vor den Bildschirmen. Damit sind rund 7% der gesamten Bevölkerung am virtuellen Sport interessiert. In Deutschland ist der Wert sogar deutlich höher. Etwa 16% der Deutschen haben zumindest schon einmal ein eSport-Turnier angesehen oder beobachten die Wettkämpfe sogar regelmäßig. Für die Fußballnation stehen natürlich besonders Spiele wie FIFA und PES im Vordergrund, natürlich sind aber auch die Hauptdisziplinen wie Dota 2, CS:GO, League of Legends, Call of Duty oder Fortnite vertreten. Neben dem Interesse von Publikumsseite versuchen auch immer mehr Spieler eine Karriere aus ihrer Leidenschaft zu machen. Mittlerweile gibt es zahlreiche eSport-Teams aus Deutschland, die jedoch meist mit einer internationalen Belegschaft spielen. Trotzdem ist es nicht unmöglich, sich als Gamer zu beweisen. Viele deutsche Fußballvereine haben heutzutage eigene Teams, dazu werden im ganzen Land Trainingsstätte errichtet. Unter den Spielern befinden sich derzeit noch hauptsächlich Männer, obwohl das Interesse von Frauen offensichtlich vorhanden ist. Nur 5% der Berufe in der eSport-Branche werden derzeit von Frauen ausgeübt, dazu verheimlichen viele Spielerinnen online ihr Geschlecht, um negativen Kommentaren aus dem Weg zu gehen. Das ist schade, denn mit 47% sind fast die Hälfte aller Gamer auf der Welt weiblich. Der Kampf um die Gleichstellung wird also noch einige Zeit andauern, es gibt allerdings immer mehr Maßnahmen zur Förderung. Grundsätzlich sind die Chancen an die Spitze des eSports zu gelangen, allerdings für beide Geschlechter schmal, ähnlich wie auch bei anderen Leistungssportarten. Mit etwa 0,00008% wird die Chance auf eine echte Karriere im Wettkampf sehr gering eingeschätzt. Wer es wirklich schaffen möchte, braucht enorme Disziplin, ein hohes Maß an Motivation und muss bereit sein, die eigene Freizeit stark einzuschränken.
Die eSport-Branche wächst mit jedem Jahr weiter und ist mittlerweile auch von einem wirtschaftlichen Standpunkt nicht mehr zu übersehen. 2020 konnte ein weltweiter Umsatz von 950 Millionen US-Dollar verbucht werden, im kommenden Jahr wird die Milliardengrenze sicherlich geknackt werden. Und auch hier wird der Erfolg nicht Halt machen!