Die Experten hatten im August damit gerechnet, doch bereits zwei Monate früher hat GGPoker die Wachablösung perfekt gemacht und dafür gesorgt, dass PokerStars nach 15 Jahren die Pole Position beim Traffic an den Cash-Game-Tischen abgeben musste.
Laut GameIntel, einer unabhängigen Plattform, die seit 2006 Daten zum Traffic beim Cash-Game erhebt, betrug die durchschnittliche Anzahl an Cash-Game-Spielern der letzten sieben Tage bei GGPoker 5.006, während es bei PokerStars 4.981 waren.
Bei der Entwicklung von GGPoker in den letzten zwei Jahren fällt vor allem eine Zahl ins Auge. Im Jahresvergleich konnte GGPoker beim Traffic um 60 % zulegen und sogar den Corona-Ausschlag im Frühjahr 2020 klar hinter sich lassen. Bei allen anderen Anbietern dagegen ist der Traffic im Schnitt um 35 Prozent zurückgegangen.
Überbewerten darf man diese Zahlen letztlich aber nicht. Auch wenn Cash Games immer noch eine wichtige Kennzahl darstellen, ist der Stellenwert längst nicht mehr so hoch, wie vor zehn Jahren. Angelockt werden die meisten Spieler durch Turniere und die sogenannten Lotterie-SNGs. Auch hier konnte GGPoker allein durch die Kooperation mit der WSOP deutlich zulegen, aber PokerStars dürfte noch die Nase vorn haben.
Zudem wird sich PokerStars mittel- und langfristig ganz sicher nicht mit der Rolle der Nummer 2 zufrieden geben. Eigentümer Flutter hatte bereits im März angekündigt, die führende Position von PokerStars mit einem auf mehrere Jahre ausgelegten Investmentplan zu kräftigen und gleichzeitig zugegeben, dass in den Jahren zuvor zu wenig in die Technologie und die Marke investiert wurde.