„Gamer sind unsportlich, ungepflegt und ernähren sich ungesund“ – ein weitverbreitetes Klischee. Doch eSportler, deren Erfolg während einer Partie oftmals von wenigen Millisekunden abhängig ist, müssen genauso wie andere Sportler auf ihre Fitness und Ernährung achten, um Konzentration, Reaktionsgeschwindigkeit und Belastbarkeit auf Höchstniveau zu halten sowie berufsbedingte Beschwerden langfristig zu verhindern.
Fitness gegen berufsbedingte Beschwerden
Wie bei allen Leistungssportarten, sind auch im Bereich eSport berufstypische Krankheiten vorzufinden. Eine davon sind schmerzhafte Sehnenscheidenentzündungen, die durch stundenlange Nutzung von Tastatur, Maus oder Konsolen entstehen. Auch das Repetitive-Strain-Injury-Syndrom, kurz „Mausarm“, ist eine typische Gamer-Krankheit, die sich infolge langanhaltender, monotoner Bewegungen oftmals in Kombination mit falscher Sitzhaltung entwickelt und Schmerzen sowie Taubheitsgefühle im Hand-, Arm-, Schulter- und Nackenbereich verursacht. Bedingt durch das lange Sitzen riskieren eSportler zudem Beschwerden bezüglich der Nacken-, Rücken- und Rumpfmuskulatur sowie ernsthafte Haltungsschäden.
Für die Stärkung der Körperpartien sind zielgerichtete Sportübungen notwendig. Nur eSportler, die routiniert Trainingseinheiten in ihren Alltag integrieren, sind in der Lage, ohne Beschwerden ihren Beruf langfristig auf Top-Niveau auszuüben. Auch Ausdauersportarten wie Joggen oder Schwimmen sollten ein Teil des Fitnessplans eines professionellen Gamers sein. Diese erhöhen die Aufmerksamkeit und beugen Ermüdungserscheinungen beim Wettkampf vor. Weiterhin helfen sie dabei, Ablenkung von Alltagsproblemen zu finden und den Stresspegel zu senken, was zur mentalen Hygiene der eSportler beiträgt und folglich auch die Performance beim Spielen steigert.
Gesunde Ernährung für eine lange Karriere
Neben der körperlichen Fitness trägt auch eine ausgewogene Ernährung zur Leistungssteigerung des Gamers bei. Ein neuer Trend in der Sportbranche ist der Nahrungskonsum auf Pflanzenbasis. Spitzensportler bestätigen laut dem Blogartikel von Betway Sportwetten, dass eine Umstellung auf pflanzenbasierte Ernährung ihre Leistungsfähigkeit verbessert hat. Damit zeigen sie, dass tierische Proteine für Sportler nicht essenziell sind, sondern dass auch ein ausgewogener pflanzlicher Speiseplan den Körper mit den notwendigen Nährstoffen versorgen kann. Da Pflanzen zudem entzündungshemmend wirken und den Körper mit Antioxidantien vor freien Radikalen schützen, verkürzen sie die Erholungszeiten nach stressigen Übungseinheiten, nach einem ermüdenden Spiel oder einer Verletzungsphase. Für Gamer, die für Trainingszwecke oder in Turnieren stundenlang in gleicher Position vor den Bildschirmen verweilen, kann diese Ernährungsform eine gute Alternative sein.
Doch wie eine Person seine tägliche Essensroutine nun genau gestaltet, ist sehr individuell und bedarf etwas Experimentieren. Wichtig für den eSportler ist es in erster Linie, nicht in die Fast-Food-Falle zu tappen, um Zeit zu sparen, sondern die allgemeinen Regeln für gesunde Ernährung zu befolgen. Somit kann die berufsbedingte Neigung zum ungewollten Übergewicht – der Alptraum aller, die ihre Arbeit sitzend ausüben – und deren Folgekrankheiten verhindert werden.
Dafür ist es notwendig, einen Speiseplan aufzustellen, bei dem der Obst- und Gemüsekonsum im ausgewogenen Verhältnis zum Fleischverzehr steht. Demnach empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, maximal 600 Gramm Fleisch pro Woche zu verzehren. Weiterhin ist ein Umstieg auf Vollkornprodukte sowie kaltgepresste pflanzliche Fette ratsam, um auf gesunde Art und Weise Kohlenhydrate und Fette aufzunehmen. Damit es nicht zu einer unkontrollierten Kalorienaufnahme kommt, sollten eSportler auch so gut wie möglich auf Fertigprodukte verzichten, da die versteckten Zucker und Fette in diesen Lebensmitteln kaum kalkuliert werden können. Zu guter Letzt sollte der Körper mit ausreichend Flüssigkeit versorgt werden. Bei Einhaltung dieser Grundregeln können Gamer neben kurzfristigen Beschwerden, wie zum Beispiel Konzentrationsmängel durch schwerverdauliches Essen, auch langfristige Probleme, wie unkontrollierte Gewichtszunahme oder ernährungsbedingte Krankheiten, verhindern.
Fazit ist, Fitness ist für den eSportler aus zwei Gründen besonders wichtig: Erstens beugt sie gesundheitliche Probleme vor, die durch repetitive Bewegungen und stundenlanges Sitzen verursacht werden können. Zweitens verschafft körperliche Aktivität Ausgleich, was langfristig positiv auf die seelische und mentale Verfassung wirkt. Eine ausgewogene Ernährung unterbindet außerdem die Folgen einer ungesunden Nahrungszufuhr, welche sogar die Spielerkarriere negativ beeinflussen können. Demzufolge ist ein gesunder Lifestyle, der schon durch eine Kombination aus regelmäßigen Fitnesseinheiten und ausgewogenen Mahlzeiten möglich ist, auch für eSportler, die eine lange Karriere anstreben, unabdingbar.