Bei der PokerStars Live European Poker Tour (EPT), die bis vor einer Woche in Barcelona lief, trafen wir einen gut gelaunten Sebastian Huber. Der Österreicher konnte 2021 beim PokerStars Dare2Stream-Wettbewerb die Konkurrenten übertrumpfen und neben einem PSPC-Platinum Pass auch eine exklusive Partnerschaft mit PokerStars abstauben. Seitdem streamt der PokerStars Team Pro fast täglich auf Twitch (peacendloove).
Im Casino Barcelona stellte er sich zwischen den Tischen einigen unserer Fragen. Viel Spaß!
Wie geht es Dir heute?
Wirklich gut, ich war heute morgen joggen. Ich wollte so gut wie möglich für die heutigen Turniere in Form sein.
Körperliche Fitness ist Dir also sehr wichtig?
Auf jeden Fall. Ohne Sport geht es nicht, ich muss hier und da aktiv sein, um mich Fit zu halten.
Wie hat sich deine Poker- und Streaming-Karriere seit Dare2Stream entwickelt?
Es geht durch die Decke. Es ist schon verrückt, wenn man Teil eines so bedeutenden Unternehmens wie PokerStars ist, das in so vielen Bereichen: Live, Online und im Pokerstreaming so groß ist. Manchmal fühlt es sich unfassbar an. Hier im Aufzug mit Lex und all diesen Leuten zu stehen.
Schaust du Dir Lex und die anderen noch selbst an?
Ja auf jeden Fall, ich liebe es.
Wie sieht Dein Streaming-Alltag aus?
Ich habe zwei Schedules. Wenn eine große Serie auf PokerStars läuft, streame ich jeden Tag abends, was ziemlich anstrengend sein kann, aber natürlich auch sehr spannend ist – das sind etwa zwei bis drei Monate im Jahr. Den Rest streame ich morgens, was einem normalen Arbeitsalltag entspricht.
Worauf konzentrierst Du Dich bei Deinem Streaming?
Ich habe das Streaming mit einer Bankroll-Challenge von $100 auf $10.000 begonnen – auch wenn ich nicht der beste Spieler bin, wollte ich zeigen, dass man sich durch die Limits durchboxen kann. Damals war das mein Hauptaugenmerk. Mittlerweile ändere ich meinen Fokus von Monat zu Monat. Ich möchte zeigen, dass ich an den Tischen mithalten kann, aber gleichzeitig auch auf den Inhalt und die Streamingqualität konzentrieren.
Mit Lex Veldhuis, Spraggy und Fintan Hand gehörst du zu einem Team von Streamern, die ein riesiges Publikum erreichen. Wo würdest Du dich im PokerStars Streamer-Team einordnen?
Alle drei haben im Grunde alles erreicht und stehen damit in der ersten Reihe. Wir sind die Aufstrebenden dahinter. Ich würde mich als den motivierten Sportsmann sehen, der versucht, seinen eigenen Weg zu gehen.
Was sind deine nächsten Ziele?
Bei der EPT Barcelona möchte ich bei Live-Turnieren eine gute Leistung zeigen. Früher habe ich nicht so viel Live-Poker gespielt, deshalb will ich jetzt hier mein Bestes geben. Gleich um die Ecke ist die WCOOP, bei der ich in niedrigen bis hohen Buy-In-Tiers dabei sein möchte – und das alles konstant streamen.
Welche Pokerformate magst Du am liebsten, wo spielst Du am stärksten? Früher hast Du ja viele Heads-up-Total-Knockout-Turniere gespielt, wie sieht es heute aus?
Es war definitiv mein Lieblingsformat, und es ist immer noch eines meiner Favoriten. Aber jetzt spiele ich alle möglichen Varianten. Heads-up Total Knockout war völlig ungelöst, als ich es gespielt habe, also haben die Gegner haufenweise Fehler gemacht – und ich habe es einfach geliebt, weil es von der ersten Minute bis zum Ende actionreich ist.
Ich glaube, ich bin am stärksten in Short Hand KO-Formaten, weil ich das so gewohnt bin. Bei Final Table Bubbles Six Handed zum Beispiel fühle ich mich sehr wohl.
Was würdest Du Spielern empfehlen, die neu in Poker einsteigen?
Ich denke, das Wichtigste ist, mit anderen Spielern in Verbindung zu treten. Es spielt keine Rolle, wie und wo. Ich finde es super wichtig, eine Community zu haben, in der man seine Fragen stellen kann. Eine Möglichkeit ist es, in den Discord eines Streamers zu gehen und dort mit anderen Pokerspielern in Kontakt zu kommen.
Weiter sollte man nie den den Spaß am Pokern verlieren. Es gibt Momente beim Pokern, die einen zur Weißglut treiben. Aber der Spaß kommt immer zurück, weil Poker so ein unglaublich unterhaltsames Spiel ist. In einer Community spürt man, dass alle diesen Spaß haben und das hilft enorm.
Wie viel Zeit verbringst Du abseits des Streams mit Pokertraining?
Nachdem ich bei PokerStars unterschrieben hatte, kam das Training zu kurz, weil ich mich so sehr auf das Streaming konzentriert habe. Aber in letzter Zeit habe ich mich wieder mehr und mehr damit beschäftigt. Und natürlich habe ich eine Lerngruppe, also verbringe ich je nach Woche einige Zeit allein oder mit Kollegen mit dem Pokertraining.
Um ein bisschen vom Pokern wegzukommen. Hast Du neben dem Streamen und Pokern noch Zeit für andere Dinge? Kochst du selbst?
Auf jeden Fall, alles ist irgendwie machbar. Ich treibe Sport und verbringe viel Zeit mit meiner Familie und meiner Freundin. Ich koche gerne asiatisch oder italienisches Essen wie Lasagne und natürlich österreichische Gerichte wie Spätzle.
Mit dem Vertrag bei PokerStars ist ein großer Traum in Erfüllung gegangen. Was könnte ein neuer Traum für deine Zukunft sein, vielleicht in den nächsten zwei Jahren? Spielst du bei der WSOPE mit? In Österreich wohnst Du ja nicht allzu weit vom Ort des Geschehens weg.
Ich würde super gerne einen großen Online-Titel gewinnen. Da ich von den Online-Streets komme, wäre ein SCOOP- oder WCOOP-Titel natürlich grandios. Ich möchte wirklich allen zeigen, dass ich online mithalten kann. Und es wäre toll, auch live erfolgreich zu spielen. Ich habe noch nicht über die genauen Events nachgedacht, aber die WSOPE wäre natürlich eine Gelegenheit.
Danke für deine Zeit, Sebastian!
Vielen Dank euch, es war mir eine Freude.
