Internet Personality Ron Bielecki sieht sich einem Strafbefehl des Berliner Amtsgerichts Tiergarten in Höhe von 480.000 Euro gegenüber. Der Vorwurf: Teilnahme an und Bewerbung von illegalem Glücksspiel. Der Youtuber verdient u.a. als Werbe-Influencer, Designer-Klamottenverkäufer und mittlerweile auch als Schlagerstar sein Geld. Letzteres indem er mit Ikke Hüftgold davon singt „den Tornado zu zünden“, eine Trinktechnik, die womöglich auf ihn zurückgeht. In seinen Streams auf Twitch oder Youtube hat der Berliner in letzter Zeit auch immer wieder die Online-Casinos „Stake“ und „ViggoSlots“ aus Curacao promotet, welche in Europa keine Lizenz besitzen. Die Werbung für das nicht-lizensierte und möglicherweise illegale Glücksspiel – aber auch die hochnäsigen Aussagen über sein Einkommen – könnten für den 24-jährigen jetzt zum Bumerang werden.
Die Staatsanwaltschaft Berlin gibt laut Wirtschaftswoche an, dass Bielecki in 51 Fällen an illegalen Glücksspielen in Online-Casinos teilgenommen habe, und sie 37-mal davon auch beworben habe. Das Amtsgericht Tiergarten folgte dem Antrag der Staatsanwaltschaft und setzte die Strafe auf 120 Tagessätze fest. Besonders kurios ist es, dass sich die Staatsanwaltschaft bei der Bezifferung der Höhe der Tagessätze an den viralen Entgleisungen Bieleckis zu dessen Einkommen orientiert hat. – Dazu gehört auch ein Video, in dem er sich mit Sicherheitspersonal auf einem Rammstein-Konzert anlegt und es nach ihrem monatlichen Verdienst fragt. Auf die Antwort „1.500 Euro“ schrie Bielecki nur wiederholt: „1.500 Euro, die pisse ich – die pisse ich raus“. Außerdem bezeichnete er sein Gegenüber als „Geringverdiener“. Er würde 300.000 Euro verdienen. – Wenn dem so sein sollte, dann muss sich der 24-jährige über die Strafe von knapp einer halben Million ja keine Gedanken machen…
Der Strafbefehl ist im übrigen noch nicht rechtskräftig. Bielecki hat Einspruch gegen den Bescheid eingelegt.
