Rumänien schnappt sich den dritten King’s Main Event in Folge: Paul Covaciu gewinnt SPOC vor Francesco Polito

Das Main Event der Swiss Poker Open Classics im King’s Resort Rozvadov ist entschieden. Mit Paul Covaciu hat er nicht nur einen würdigen Gewinner gefunden, es war nach dem back-to-back-Erfolg von Eusebiu Jalba auch der dritte rumänische Main Event Sieg in Folge. Und auch in anderen Pokerräumen wandern die Trophäen der Hauptevents derzeit in das Land am Schwarzen Meer. Doch bis dahin war es in der Nacht von Montag auf Dienstag in dem €315+35-Event ein langer Weg.

8 Starttage, 7 im King’s Resort Rozvadov und 1 in der Dependance in Prag, sahen 1.118 Total Entries, die den garantierten Preispool von €300.000 noch um €34.561 übertrafen. Jeder Flight wurde dabei auf 12% (aufgerundet) der Total Entries heruntergespielt. In 30-minütigen Blind Leveln an Tag 1, 50-minütigen an Tag 2 und 60-minütigen am Finaltag, reduzierte sich das Feld erst auf 139 Teilnehmer nach Tag 1, dann auf 16 nach Tag 2. Der King’s Main Event Finaltag startete in Level 24 bei Blinds 40.000/80.000-80.000, der Average Stack war zu diesem Zeitpunkt 45 BBs groß. Alle Spieler, die es in Tag 2 geschafft hatten, konnten bereits den Mincash von €600 verbuchen, alle die es in den dritten und finalen Tag geschafft hatten, durften sich über sichere €2.383 freuen. Der Platz am Finaltisch der letzten Neun sollte einen Cash von €4.000 bringen, der Turniersieg €54.000. Die zusätzlichen 4 WSOPE Main Event Tag 1A Tickets im Wert von je €10.350 für die ersten 4 Plätze, sorgten dafür, dass es von Platz 5 auf 4 noch einmal einen richtig harten Payjump in Höhe von €14.220 geben sollte. Diesen Sprung wollte natürlich jeder mitnehmen.

Hier geht es zum VoD-Replay vom Livestream auf dem deutschen Twitch-Kanal des Pokerroom King’s:

Als der Finaltisch erreicht war, waren immer noch 4 D-A-CH-Spieler mit von der Partie. Wie in den gefeaturten Main Events im Pokerroom King’s üblich, bringen die Co-Veranstalter ihrer Spieler natürlich mit nach Rozvadov, umso schöner, wenn von diesen einige dann einen Deep Run haben. So einen hatte auch der Swiss-Poker-Open-Regular „Harrycane“, der es aus dem Spielerpool des Schweizer Veranstalters an den Finaltisch schaffte. Wobei man von „deep“ in keinster Weise reden konnte, spielte er seit Beginn des Finaltages als Supershortstack mit 5 BB oder weniger!

Den Gefallen als Erster oder zumindest schnell auszuscheiden, tat er jedoch niemandem, auch wenn der Stack keine signifikanten Double-Ups verzeichnen konnte. Ganz anders sah es da bei dem routinierten französischen Pokerspieler Yann Lormel aus, der den ganzen Finaltag hindurch Table Captain war und als Bully für viele Spieler die Endstation bedeutete. Ebenfalls sehr gefährlich waren der rumänische WSOPE Main Event Finalist Paul Covaciu und auch der Deutsche Francesco Polito schaffte es sehr lange und konstant einen großen Stack durch das Turnier zu manövrieren.

Als erster war es dann nicht „Harrycane“, der seinen Platz räumen musste, mit Serge Wittenbeck dafür aber ein anderer Deutscher. Er fiel mit seinem AKo-Push dem Table-Sheriff und Chipleader Yann Lormel und dessen preflop All-In-Call mit 22 zum Opfer.

Auf Rang 8 folgte ihm mit dem sympathischen Schweitzer Manoe Betrix, dann der nächste D-A-CH-Spieler. Zwar hatte er seinen Push-Spot eigentlich gut gewählt und lag beim All-In vor dem Flop vorne, doch der Table Captain Yann Lormel ging er bewusst den Gamble ein, der sich dann am Ende auch asuzahlte.

Platz 7 belegte der Israeli Maor Zaharagi, der ein ganz ähnliches Schicksal erleiden musste, wie seine Vorgänger. Das All-In mit A8s im Battle of the Blinds sah vor dem Flop noch gut für den kleineren Stack aus, doch bereits am Flop kam die Dame für den Big Stack Paul Covaciu, der eine seiner Live Cards damit hittete und Zaharagi an die Rails schickte. 

Wieder ein Battle-of-the-Blinds und wieder war Big Stack Paul Covaciu involviert. Doch diesmal dominiert er sein Opfer sogar. AJo lag bis zum Ende gegenüber ATo von Ibrahim Veselji vorn, und traf zu allem Überfluss am River noch die Straight. Mit dem Ausscheiden des Ukrainers waren die letzten Fünf jetzt auf der Ticket Bubble und damit vor einem fünfstelligen Pay Jump. Und wer war immer noch mit dabei…

…“Harrycane„! Die Story des deutschen Hobbyspielers war bislang einfach unglaublich – und hätte er als Supershortstack tatsächlich noch die Ticket Bubble überstanden, hätten ihn wohl Pokerverlage, ob seiner unnachahmlichen Strategie zu einem neuen Lehrbuch gedrängt. Doch irgendwann kam es so, wie es kommen musste – auch wenn es sehr überraschend war, dass er mit seinen letzten 2,5 BB nicht von allen anderen Vier automatisch gecallt wurde, sondern Heads-Up gegen Paul Covaciu landete und hier sogar einen Flip hatte. Das Paar 3er des Rumänene hielt allerdings gegen die Overcards, des in der Schweiz spielenden Deutschen. Und so war Platz 5 für den Spieler bestimmt, der den gesamten Finaltag für ein ständiges ungläubiges Kopfschütteln und sehr viel Schmunzeln gesorgt hatte. Gleichzeitig war die Ticket Bubble geplatzt.

Geplatzt waren auf einmal auch die Titelträume des einstiegen Table Captains aus Frankreich. Als es preflop relativ deep zum All-In zwischen Yann Lormel (25 BB) und Francesco Polito (32 BB) kam, rechnete eigentlich niemand damit, dass der langzeitliche Chipleader ausscheiden könnte. Denn mit QQ dominierte er die Hand des Deutschen, der 66 zeigte klar. Doch die 6 auf dem Flop ließ sowohl die Railbirds als auch den Deutschen selber in Schock erstarren. Turn und River brickten und das Suckout besiegelte Platz 4 für Lormel. 

Ebenfalls einigermaßen überraschend kam das plötzliche Aus des Polen Michal Wargin. Der, 93s haltend, auf dem Turn mit Bottom Pair und Open Ender eine massiven Overpush gegenüber dem Rumänen Covaciu machte, der mit Pocket JJ snapcallte. Der River half Wargin nicht und das Main Event war im Heads-Up.

Hier startete Paul Covaciu zunächst mit einem 2:1 Chiplead gegen Francesco Polito, der ihn nach einiger Zeit in gleichem Maße zu seinen Gunsten frehen konnte. Allerdings holte sich der Rumäne die Führung zurück. Beide landeten in Hand 179 in einem bösen Setup, das sie jeweils Trips floppen ließ, bzw. dabei das Full House für Covaciu. Zwar tankte Polito für seinen All-In-Call auf dem River noch einmal richtig lange, da er trotz seiner starken Hand das Gefühl hatte beat zu sein. Der obligatorische Call machte seine Befürchtungen war, als Covaciu ihm das gefloppte Full House zeigte. Platz 2, die Teilnehme am WSOPE Main Event und dadurch Preise im Wert von €43.050 werden den Deutschen in den nächsten Tagen über die diese Hand hinwegtrösten.

Ein Gesamtgewinn von €64.350, inkl. des €10.350 Tickets und der Turniersieg gingen dagegen an den rumänischen Poker Pro Paul Adrian Covacu, den wir bis zur WSOPE sicher noch öfter im Pokerroom King’s in Aktion sehen werden.

Es werden auch rund um die Uhr heiße Cash Games angeboten. Es geht bereits ab Blinds 1€/3€ (NLH) oder 2€/2€ (PLO) und einem Minimum Buy-In von 100€ los. 

Wer sich näher über das King’s Resort informieren möchte, findet alles Wichtige auf der Homepage, Facebook,  Instagram oder Twitter.