Poker und Ladys – gehört das zusammen? Solch eine Frage sorgt bestimmt für heftige Debatten, gerade beim männlichen Publikum. Denn irgendwie hat man immer Poker als „Spiel für Männer“ betrachtet. Für diesen Ruf als männliche Beschäftigung haben sicherlich auch die zahlreichen Filme beigetragen. Bei diesen sind es immer Männer, die mit Geschick und dem berühmten Pokerface den Pott gewinnen.
Doch Dinge ändern sich in allen Bereichen des Lebens und das betrifft selbstverständlich auch das als männlich angesehene strategische Spiel. Seit den 1970er Jahren erlebt die Welt des Poker auch ihre ersten Spieler, die dem weiblichem Geschlecht angehören. Mit den ersten Veranstaltungen der World Series of Poker (WSOP) wurde es offensichtlich, dass es auch unter den Frauen großartige Pokerspielerinnen gibt. Folglich ließ auch das erste Frauen-Event beim Pokern nicht lange auf sich warten und fand schon 1977 statt.
Dabei gelang es zahlreichen weiblichen Spielern aus aller Welt, durch viel Übung und Geschick erfolgreich im Poker zu sein und an die Spitze dieses vermeintlich rein männlichen Sports zu gelangen. Einige von ihnen wurden zu echten Legenden. Die Top 3 unter den Pokerspielerinnen stellen wir gleich kurz vor.
Die Nummer 1: Vanessa Selbst
Dass Poker ein intellektuelles Spiel ist und neben Glück vor allem strategisches Denken und Selbstbeherrschung erfordert, das weiß jeder, der sich mal dran versucht hat. Es wundert also nicht, dass sich ein Hochschulabschluss oder zumindest ein Studium prestigeträchtiger Disziplinen als vorteilhaft beim Pokern erweist. Den handfesten Beweis dafür liefert die aus New York stammende erfolgreichste Pokerspielerin aller Zeiten Vanessa Selbst. Bevor sie sich dem Poker-Spiel beruflich widmete, studierte sie ein Jahr am berühmten Massachusetts Institute of Technology. Dann wechselte sie zur Yale Law School, wo sie auch den Abschluss machte.
Es waren aber nicht alleine die Rechtswissenschaften, die der jungen Frau so sehr am Herzen lagen. Einen Namen hat sie sich damit gemacht, dass sie zahlreiche Veranstaltungen bei Poker-Turnieren gewann. Noch mit 20 Jahren fing sie an, online zu spielen. Dabei bevorzugte sie die Varianten No Limit Texas Hold’em und Pot Limit Omaha. Ob ihr dabei eine Online Glücksspiel Anleitung behilflich war und zum wahnsinnigen Erfolg verhalf, das wird man wohl nie mit hundertprozentiger Sicherheit erfahren. Was sie allerdings im Poker geleistet hat, das steht außer Frage. Stolz kann sie sich mit ganzen drei World Series of Poker-Armbändern rühmen und hat beim Pokern die sagenhaften 11 Millionen US-Dollar verdient. Das verschaffte ihr auch als einzige Spielerin einen Platz in der Top 100 der Rangliste der erfolgreichsten Spieler, der sogenannten All-Time Money List.
2018 zog sich Vanessa Selbst offiziell von der Poker-Szene zurück und kehrte zu ihrer ersten beruflichen Karriere beim Hedgefonds Bridgewater Associates zurück.
Die Nummer 2: Kristin Bicknell
Die laut Global Poker Index zweitbeste Pokerspielerin kommt aus Kanada. Auch hier begann die Leidenschaft für das Poker-Spiel während des Studiums. Und auch in diesem Fall war es Online Poker, mit dem die erfolgreiche Poker-Karriere der damals (im Jahre 2006) 33-Jährigen ihren Anfang nahm. Viele Poker-Fans werden sich wahrscheinlich an ihren Pseudonymen krissyb24 bei PokerStars und Full Tilt Poker erinnern.
Bei Live-Turnieren gewann sie die schwindelerregende Summe von 5,1 Millionen US-Dollar. Der erste Erfolg kam bereits 2013 mit dem ersten World Series of Poker Bracelet und dem Gewinn von 173.922 US-Dollar. 2016 folgten dann das zweite WSOP-Armband und ein Gewinn, der 290.768 US-Dollar betrug. Im Jahre 2020 kam die erfolgreiche Pokerspielerin endlich in den Besitz ihres dritten WSOP-Armbands und kassierte 356,412 US-Dollar. Es gab kaum eine Veranstaltung in der Welt des Poker-Spiels, an der Kristen Bicknell nicht teilnahm und eine satte Summe mit nach Hause trug.
Die Nummer 3: Jennifer Harman
Unseren dritten Platz belegt eine Spielerin aus Nevada, was eigentlich gar nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass der US-Bundessaat als das Casino-Mekka gilt. Die junge Jennifer Harman war vom Poker-Spiel begeistert und da ihr Alter unter der gesetzlich vorgeschriebenen Grenze lag, bediente sie sich einem gefälschten Ausweis. Diesen benutzte sie, um kleine Einsätze an den Pokertischen in Reno, Nevada zu platzieren. Ihr gewinnbringendes Hobby setzte sich auch während ihres Studiums an der Universität Nevada Reno fort. Dabei finanzierte sie ihr Studium durch den Job als Kellnerin und nutzte jede Gelegenheit, ihr Glück im örtlichen Casino nach ihrer Schicht herauszufordern.
Was als Hobby und Leidenschaft begann, avancierte bald zu einer professionellen Karriere im Poker. Als Stammgast von Bicycle Club Casino in Los Angeles erzielte Harman 2000 ihren ersten großen Turniersieg beim WSOP. Dabei gewann sie beim No-Limit Deuce to Seven die beträchtliche Summe von 146.250 US-Dollar. Das brachte ihr auch das erste WSOP-Armband. 2002 folgten dann bei einem Limit Hold’em Event das zweite Bracelet und weitere 212.440 US-Dollar. Insgesamt berechnet sich das Vermögen der drittgrößten Pokerspielerin aller Zeiten auf 2,8 Millionen US-Dollar.
