WSOP Main Event 2023 gestartet – wird es die Rekord Poker Weltmeisterschaft?

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Jamie Gold (USA)

„Shuffle up and deal“ hieß es aus dem Mund von Jamie Gold am Montag im „Horseshoe“ und „Paris“ in Las Vegas, wo die 54. World Series of Poker, kurz WSOP, ausgetragen wird. Bei der Poker Weltmeisterschaft im No Limit Hold’em wird es aufgrund des neuerlichen Poker Booms wahrscheinlich um Rekorde gehen was Teilnehmerzahl und Preisgeld angeht. Was Rekorde angeht ist Jamie Gold ein Experte, schließlich war er es, der 2006 unter 8.773 Teilnehmern eine Siegprämie von $12.000.000, in Worten 12 Millionen Dollar, gewann – beides auch 17 Jahre später weiterhin unerreichte Zahlen. Das könnte 2023 anders werden. Der 1. von 4 Starttagen des prestigeträchtigsten und lukrativsten Pokerturniers der Welt ging am Dienstagvormittag deutscher Zeit zu Ende und sah neben vielen Poker Superstars auch etliche deutschsprachige Poker Pros und Amateure, die sich gut schlugen.

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WSOP Event #76 – $10.000 Main Event No Limit Hold’em World Championship (11-Day-Event): Day 1A

Während der WSOP, bei der 95 Bracelets vergeben werden, gibt es in nahzu allen Disziplinen Weltmeisterschaftsevents, normalerweise mit einem Buy-In von $10.000. Keine Weltmeisterschaft ist jedoch so beliebt, legendär und vereint die erfahrensten Poker Pros mit absoluten Amateuren, wie diejenige im No Limit Hold’em – laut Rekord-Bracelet-Gewinner Phil Hellmuth dem „Cadillac des Poker“! Im Main Event der World Series of Poker wird über 11 Spieltage ein Gewinner oder erstmalig eine Gewinnerin ermittelt, der oder die dann am 17. Juli feststeht. Bis dahin gibt es allein 4 Starttage 1 (MO-DO), an denen alle Teilnehmer*innen in 5 gespielten Leveln à 120 Minuten versuchen können ihre 60.000 Chips Starting Stack bestmöglcih einzusetzen. Die Struktur ist nicht nur zeitlich sehr entzehrt, auch die Blinds  an sich erhöhen sich von Level zu Level moderat, gestartet wird 300 Big Blinds deep. Finale Zahlen für Teilnehmerfeld und Preisgeld wird es erst nach dem Ende der Late Registration, am Samstagmorgen gegen 01:20 Uhr geben. Die Money Bubble, deren Überstehen gerade für die vielen Amateure und Shot-Taker, das vorerst wichtigste Ziel ist, wird voraussichtlich am Montag, 10. Juli, gegen 23:00 Uhr platzen. – Titelverteidiger in dem wichtigsten Pokerturnier der Welt ist der Norweger Espen Jörstad, der im vergangenen Jahr unter 8.663 Teilnehmer*innen $10.000.000 gewann.

Rekord-Poker-Weltmeister Jamie Gold gibt den Startschuss

Pünktlich um 12:00 Uhr in Las Vegas übergab Turnierdirektor Jack Effel das Mikrofon an Jamie Gold, der mit dem traditionellen „Shuffle Up an Deal“ dafür sorgte, dass an allen Tischen die erste Hand für die 785 Spieler*innen im WSOP Main Event ausgeteilt wurde. Die Anzahl der Teilnehmer*innen zu Beginn ließ noch nicht auf eine neue Rekordbeteiligung schließen. Am Tag 1a kamen ca. 1.080 Entries (nicht offiziell bestätigt) zusammen. Der Einstieg in das Main Event ist während des ganzen Spieltages 1 möglich, sowie noch in den ersten 4 Stunden an Tag 2 am Freitag. Gold, der laut Turnierdirektor Effel als einziger ein Interesse daran haben dürfte, das sein Preisgeldrekord bestehen bleibt, entgegnete direkt, dass auch er sich freuen würde, wenn dieser jetzt durchbrochen werden würde. Dazu wünschte er allen Spieler*innen dasselbe Kartenglück, das er 2006 bei seinem famosen Sieg hatte … außer natürlich falls sie ihm Heads-Up auf ihn treffen sollten. Nach diesen Worten setzte er sich sichtlich begeistert selber an die Tische vom M.E. Tag 1A und nahm eine mögliche Wiederholung seines Triumphs von 2006 in Angriff.

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Das Poker Who-isWho am Start im WSOP Main Event

Jamie Gold war nicht der einzige Main Event Champion, der sich am ersten der vier Start Flights an die Tische setzte. Joe Cada (2009), Martin Jacobson (2014) und Damian Salas (2020) leisteten Jamie Gold (2006) Gesellschaft. Alle vier schafften es durch Tag 1 zu kommen und werden mit ihren Stacks an Tag 2 am Freitag zurückkehren.

Jamie Gold bei seinem WSOP Rekordgewinn 2006

Damit waren sie natürlich nicht die einzige Poker-Prominenz an den Tischen im „Horsehoe“ und „Paris“. Bereits an Day 1A war alles aus dem Poker Who-isWho vertreten: Poker Bestseller Autor Jim McManus war dabei, genauso TheHendonMob-Gründer Barny Boatman, oder die Poker-Legenden Shawn Sheikan, Eli Elezra, Jean-Robert Bellande, Bruno Fitoussi. Auch viele erfolgreiche High Roller wie Artur Martirosyan, Brian Hastings, David Peters waren am Start. Ebenso ließen es sich bekannte weibliche Gesichter wie Aylar Lie, Paulina „Poker Bunny“ oder Monika „HeyMonia“ Zukowicz es sich nicht nehmen den ersten von möglichen elf Spieltagen in Angriff zu nehmen. Im Kopf-an-Kopf-Rennen um den Player-of-the-Year Award (derzeit ein Vierkampf zwischen Ian Matakis, Chris Brewer, Michael Santos und Shaun Deeb) und in der wahrscheinlich besten Form seines Lebens saß auch Shaun Deeb am Tisch. Und auch der bekannteste Poker Content Creator Doug Polk schaffte es an Tag 1A zu starten, jedoch nicht ganz schadlos. Auf dem Weg zum Las Vegas Strip wurde er Opfer eines Auffahrunfalls, den er im Prinzip auf sich beruhen ließ, da er „sonst im Main Event heruntergeblindet“ würde. So schaffte er es einigermaßen pünktlich in das Turnier, wo er sich erst einmal einen Nackenmassage gönnte.

All-In mit Königen gegen Asse und danach all-in mit Königen gegen Asse?!

Natürlich ist das Main Event bei der gefühlt unendlichen Anzahl an gespielten Händen auch das Turnier der Bad Beats und Lucky Draws. Hier werden gespielte Hände zu Geschichte und Bad Beats zu Youtube-Dauerbrennern. Direkt zu Beginn von Tag 1A ging mit einer solchen Bead Beat- bzw. Setup-Story Idan The One aus Israel in das Kapitel über die tragischsten Geschichten der WSOP ein: Nachdem der Israeli in Level 1 seinen Chipstack bereits essentiellen ausbauen konnte, kam es in Level 2 zur Konfrontation zwischen ihm und dem Portugiesen Ruben Correia. Es kam wie es kommen musste und mit Königen gegen Asse verlor der Israeli die Hälfte seines Stacks gegen den Portugiesen. Nur wenige Hände später trafen die beiden pre-plop in einem riesigen 5-Bet-Pot wieder aufeinander. The One hatte alles seine Chips in die Mitte gestellt und Correia gecallt. Der Israeli zeigte – schon wieder – Pocket Könige und der Portugiese drehte – schon wieder – Pocket Asse um. Auch hier hielt die dominierende Hand und Idan The One musste in seinem allerersten großen Live Turnier als einer der ersten Ausgeschiedenen an die Rails, wo er noch 1 Stunde mit dem Kopf in den Händen vergraben geschockt sitzen blieb.

Ein weiteres, schon beim Zuschauen schmerzhafte Bustout ereignete sich in der letzten Hand vor dem Dinner Break als auf einem Flop von A-K-K-x-x Steven Piper mit A-A all-in war und von Gary Horn gecovert und gecallt wurde. Hier gab es nur eine einzige Kartenkombination, die stärker war als die von Piper, und genau die hatte Gary Horn mit K-K auf der Hand.

Deutschsprachige Spieler schlagen sich gut

Stefan Lehner (AUT)

Doch nicht nur die internationale Konkurrenz schlug im WSOP Main Event an Tag 1A, auch die deutschsprachige Community war teilnehmer- und spielstark vertreten. Während Klas Krüger (GER) seine Main Event Träume beenden musste, bauten andere deutschsprachige Spieler weiter fleißig an ihren Chipstacks, wie z.B. Timo Kamphues (GER), Johannes Becker (GER), Rainer Kempe (GER), Christian Liel (GER), Stefan Stillhabel (GER), Martin Finger (GER), oder Tomas Novotny (AUT). Besonders erfolgreich lief der Startflight am Montag für Björn Bruns (GER), Andreas Klatt (GER), Dominik Nitsche (GER) und den frischgebackenen Bracelet-Gewinner Leon Sturm (GER), die alle ihren 60.00er Starting Stack nahezu oder mehrfach verdoppeln konnten. Zu den Big Stacks des Tages zählen auch die Österreicher Stefan Lehner und Johannes Lehner, die sich im vorderen Teil des Tableaus und damit in guter Ausgangslage für Tag 2 wiederfinden.

Die Chipcounts der deutschsprachigen Teilnehmer*innen:

RankPlayerCountryChip CountBBs
23Johannes LehnerAUT205.300256,6
29Leon SturmGER199.000248,8
37Stefan LehnerAUT188.100235,1
72Yannik HofmannGER155.400194,3
86Dominik NitscheGER149.600187,0
87Tim SchimmelAUT149.600187,0
141Tomislav PericAUT125.000156,3
145Andreas KlattGER124.400155,5
195Clemens von BlanckenburgGER110.000137,5
208Alexander DebusGER107.300134,1
285Abraham PassetGER89.600112,0
290Alexandre VuilleumierSUI88.500110,6
297Björn BrunsGER87.600109,5
322Martin FingerAUT82.300102,9
367Stefan HuberSUI74.80093,5
461Finn ZwadGER62.20077,8
465Jakob WojtasGER61.70077,1
509Rainer KempeGER55.60069,5
532Timo KamphuesGER52.50065,6
544Johannes BeckerGER49.40061,8
579Michael SchmitzGER43.30054,1

Die Top Chipcounts im WSOP Main Event nach Tag 1A

Zu den Spielern mit den meisten Chips nach Tag 1A gehören der Israeli Yehuda Dyan (389.000 Chips), Shota Nakanishi aus Japan (360.100 Chips), Poseidon Ho (297.400) aber auch der Poker Superstar Doug Polk (281.000).

RankPlayerCountryChip CountBBs
1Yehuda DayanIsrael389.900487
2Shota NakanishiJapan360.100450
3Hai-Chi HoChina297.400372
4Doug PolkUnited States281.900352
5Neville CostaBrazil275.000344
6Samuel GagnonCanada271.000339
7Todd CollinsUnited States250.400313
8Rick MechammilUnited States247.600310
9Christine DoCanada237.300297
10Anirban DasItaly236.900296

Heute um 21:00 Uhr deutscher Zeit wird es mit Tag 1B weitergehen, in dem ebenfalls nicht wenige prominente Spieler den Weg an die Tische finden werden. Auch hier wird hochgepokert.com euch in gewohnter Manier auf dem Laufenden halten.

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Hier findet ihr den Turnierplan auf der WSOP-Seite.

Und hier alle Turniere in der Übersicht:

 

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