Nachdem der WSOP Champion von 2006, Jamie Gold, das $10.000 Main Event der 54. World Series of Poker im „Horseshoe“ und „Paris“ am Montag eröffnet hatte, ging es am Dienstag mit nicht weniger Poker Prominenz an Tag 1B weiter. Einige der ganz großen Namen waren am Ende des zweiten Starttages weit vorne im Chipcount der Poker Weltmeisterschaft zu sehen. Und auch viele deutschsprachige Spieler*innen nahmen ihre Chance Pokergeschichte zu schreiben am Dienstag wahr.
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Die Stars die Pokerwelt: Raisen und geraist werden!
Wie zu erwarten war, wurde auch im zweiten von vier Main Event Start Flights die Dichte an Pokerstars im Horseshoe und Paris nicht geringer. Das World Series of Poker ist die $10.000 No Limit Hold’em World Championship, und damit die Poker Weltmeisterschaft in der mit Abstand beliebtesten Poker Disziplin. Seit jeher ist es das Turnier, das es zu gewinnen gilt, um neben unglaublichem finanziellen Ruhm in – und auch außerhalb – der Pokwerwelt unsterblich zu werden. Alles was Rang und Namen im Poker hat spielt jedes Jahr dieses Turnier. An Tag 1B zogend die meisten Blicke sicherlich die Poker Legenden und vormalige Main Event Gewinner Johnny Chan (1987, 1988) und Greg „Fossilman“ Raymer (2004) auf sich, genauso machten sie es mit den Chips der anderen. Statt eines seiner Fossilien abzugeben, die der „Fossilman“ traditionell an diejenigen verteilt, die sein Turnierleben beenden, konnte er fleißig Chips einsammeln und befindet sich unter den besten 3% im Chipcount. Bei back-to-back Main Event Champion Chan lief es sogar noch besser. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob er den Chiplead am Ende des Tag inne haben würde, landete nach 5 Leveln à 120 Minuten dann auf Platz 16 im Chipcount. Ebenfalls ganz weit vorne liegt der ehemalige FullTilt-Pro und EPT Gewinner Patrik Antonius aus Finnland. Weitere internationale High Roller wie Isaac Haxton, Chris Brewer, Jason Koon oder Scott Seiver schafften es ebnfalls durch Tag 1B. Wiedersehen an Tag 2 werden wir auch Kenny Hallaert, John Duthie, Humberto Brenes oder Gaelle Baumann.
Martin Kabrhel macht das, was er gut kann…
Martin Kabrhel ist seit seinem 3. Platz im $250k Super High Roller und den Bertrugsvorwürfen DAS Gesprächstehma der WSOP. Wer jetzt dachte, dass sich Kabrhel am Tisch etwas zurückhalten würde, nachdem sich gefühlt die Gesamtheit aller High Roller über ihn beschwert hatte, sah sich getäuscht. Von Hand 1 an wusste jedem im Pokerroom „Horseshoe Gold“ wo der Tsche saß. Nicht eine Hand blieb unkommentiert, nicht selten gefolgt von sehr kreativen Spielzügen des Führenden der tschechischen Alltime Money List. Auch legte Kabrhel die Regel für seinen Tisch fest, dass nicht unter 5BBs preflop erhöht werden durfte – wer das doch tat, musste damit rechnen von Table Sheriff Kabrhel ins Visier genommen zu werden. Der andauernde Trash Talk führte natürlich auch zu Gegenreaktionen. Und so war es nicht selten, dass Kontrahenten Handgewinne gegen das Enfant Terrible des Poker im Bild festhielten. Auch kam es immer öfter vor, dass Mitstreiter nach dem genauen Betrag den Kabrhel gesetzt hatte fragten, auch wenn dieser allen klar war. Einer, der genau dies vorantrieb und sich augenscheinlich von Kabrhel bestens unterhalten fühlt war Michael Demarco. Nachdem die beiden mehrere, durchaus von beiden unkonventionell gespielte, große Hände gegeneinander bestritten hatten, kam es zu folgender Konfrontation. Kabrhel, der lautstark am Tisch verkündet hatte, erst ab Tag 4 zu bluffen, vorher jedoch nicht, callte vom Button das Pre-Flop Raise von Demarco aus Early Position. Beide landeten schließlich auf einem Board von am River den Demarco anspielte. Kabrhel ging daraufhin all-in, was Demarco snapcallte. Der US-Amerikaner zeigte , während der Tsche [Ax] [Jx] umdrehte. Damit mauserte sich Demarco zu einem der Big Stacks (97.100 am Ende von Tag 1B), während Kabrhel aus dem WSOP Main Event mit einem Bluff ausschied – und das am 1. Tag.
Deutschsprachige Starter*innen unter der internationalen Konkurrenz vorn mit dabei!
Die deutschsprachige Pokercommunity schlug sich auch an Tag 1B sehr gut. Allen voran High Roller Daniel Rezaei, der bereits einen Final Table als 7. in Event #35 einfahren konnte. Der Österreicher liegt mit 270 BBs als 17. im Chipcount am Ende von ME Tag 1B. Nicht weit hinter ihm liegt Leonard Maue aus Deutschland, der den Abend zuvor nach das Online Bracelet Event gespielt hatte, mit 246 BBs. Auch Jakob Miegel (57 BBs) kam aus der Online Bracelet-Jagd an die Live Tische. Auch Kevin Gattes (94 BBs) aus Deutschland oder sein Landsmann Alain Medesan (69 BBs) schafften es in Tag 2. Nach ihren Deep Runs in saßen auch Tom Kunze (GER, 3. in Event #72) und Philipp Krieger (GER, 11. in Event #66) in der $10.000 NO Limit Holdem Weltmeisterschaft und konnten Chips für Tag 2 eintüten.
Die Chipcounts der D-A-CH-Spieler*innen:
Rank | Name | Country | Chipcount | BBs |
17 | Daniel Rezaei | AUT | 216.200 | 270,3 |
25 | Leonard Maue | GER | 197.400 | 246,8 |
62 | Dinesh Alt | AUT | 155.900 | 194,9 |
66 | Niko Koop | GER | 154.500 | 193,1 |
71 | Tom Kunze | GER | 150.300 | 187,9 |
83 | Max Neugebauer | AUT | 144.000 | 180,0 |
101 | Philipp Krieger | GER | 136.700 | 170,9 |
113 | Dietrich Fast | AUT | 133.500 | 166,9 |
331 | David Wintersberger | GER | 83.200 | 104,0 |
397 | Kevin Gattes | GER | 75.200 | 94,0 |
403 | Konstantin Held | GER | 74.300 | 92,9 |
459 | Armin Rezaei | AUT | 66.100 | 82,6 |
535 | Alain Medesan | AUT | 55.200 | 69,0 |
609 | Fabian Schmidt | AUT | 47.200 | 59,0 |
620 | Jakob Miegel | GER | 45.900 | 57,4 |
646 | Matthias Kribben | GER | 42.400 | 53,0 |
701 | Sebastian Wuthold | GER | 34.900 | 43,6 |
780 | Lars Kamphues | AUT | 21.700 | 27,1 |
797 | Manuel Fischer | GER | 15.500 | 19,4 |
Südafrikaner Jean-Pierre van der Spuy mit dem Chiplead
Ganz vorn im Chipcount findet sich mit 287.000 Jetons , was 359 Big Blinds entspricht, der Südafrikaner Jean-Pierre van der Spuy. Nur ein BB hinter ihm liegt der Franzose Julien Martini mit 286.000 Jetons, vor dem US-Amerikaner Yuze Ding mit 284.500. Interessanterweise haben es die ganz großen Namen auch ganz weit nach vorn im Chipcount geschafft. So liegt der finnische Poker Superstar Patrik Antonius mit 263.500 Chips auf Rang 7 im Count. Die beiden einzigen an Tag 1B gestarteten Main Event Champions Johnny Chan und Greg Raymer konnten ihren Fame anscheinende direkt in Chips ummünzen. Unter den 819 Überlebenden landeten sie im Chipcount am Ende von Tag 1B auf den Rängen 16 und 23 mit 218.000 bzw. 201.400 Jetons.
Die Top 10 Chipcounts von Tag 1:
Rank | Player | Country | Chip Count | BBs |
1 | Jean-Pierre van der Spuy | South Africa | 287.000 | 359 |
2 | Julien Martini | France | 286.000 | 358 |
3 | Yuze Ding | United States | 284.500 | 356 |
4 | Gar Cheung | United States | 281.500 | 352 |
5 | Andrew Graham | United States | 277.700 | 347 |
6 | Scott Numoto | United States | 268.200 | 335 |
7 | Patrik Antonius | Finland | 263.500 | 329 |
8 | Jevon Lam | United States | 243.000 | 304 |
9 | Robert Lofaso | United States | 233.500 | 292 |
10 | Anatoly Filatov | Russia | 231.000 | 289 |
Wenn ihr einen kompletten Überblick auf das WSOP Main Event haben woll, findet ihr hier die hochgepokert.com Berichterstattung zu den einzelnen Tagen:
WSOP Main Event 2023 – Tag 1A
WSOP Main Event 2023 – Tag 1B
Heute um 21:00 Uhr (MEZ) wird Tag 1C gestartet. Auch hier wird sich die Poker Elite nicht die Klinke aber doch die Chips in die Hand geben. Und auch einige deutschsprachige Spieler*innen werden versuchen hier den Grundstein auf dem Weg in die Pokergeschichtsbücher zu legen. Wie gewohnt wird euch hochgepokert.com darüber auf dem Laufenden halten.
Hier geht es zu den kompletten Chipcounts