Liegt der DFB mit dem neuen Jugendkonzept richtig?

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Im neuen Jahr haben wir vor, in der Redaktion den Jugendfußball in Deutschland etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Der Kampf um die Talente ist groß und sowohl Vereine als  auch zahlreiche Scouts schauen sich Woche für Woche 1000 Spiele an, bis runter in die U6, um den nächsten Ronaldo oder Messi zu entdecken, um diesen dann schnell an sich zu binden. 

In Deutschland haben wir länger eine kleine Flaute, was Talente angeht. Mit dem Gewinn des Wintermärchen, die U17 Weltmeisterschaft, könnte der Knoten geplatzt sein. Auf jeden Fall sehe ich die Zukunft für Deutschland gar nicht so schwarz, nur wieviel wird das neue Konzept vom DFB diesen Aufwärtstrend beeinflussen?

Bereits in den letzten Jahren wurden bei den ganz Kleinen U6 bis U11 Änderungen vorgenommen, wo teilweise ohne Tore gespielt wird und nur 3 gegen 3 oder sogar 2 gegen 2. Der Hintergedanke hier ist, je weniger Spieler, umso mehr Berührungen pro Spiel pro Spieler. Die Idee, die individuellen Fähigkeiten bereits im frühen Alter zu fördern, finde ich persönlich nicht so schlecht.

Viel skeptischer sehe ich die Änderungen im B- und A-Jugend Bereich, wo die Bundesligen ab Sommer niedergelegt werden sollen. Stattdessen soll sowohl im A- als auch im B-Jugendbereich zuerst in regionalen Gruppen je 8 Mannschaften der NLZ in Deutschland (plus 8 bis 16 Mannschafften ohne NLZ Status) gespielt werden. Die 2 besten jeder Gruppe kommen in die nächste Gruppenphase mit 8 Mannschafften, wovon dann die 2 besten sich für die Achtelfinale um die deutsche Meisterschafft qualifizieren. Die Gewinner der Gruppen haben Heimspiel. Der Grund für die Änderungen ist, dass viele NLZ’s abgestiegen sind in den letzten Jahren und dies somit vermeiden werden soll. 

Nur ich sehe es so: Wenn man nicht in der Lage ist, beim Zusammenstellen der U17 und U19- Kader, um die 3 letzten Plätze zu vermeiden, hat man dann seine Hausaufgabe richtig gemacht bzw. das Recht, weiterhin oben mitzuspielen? Des weiteren befürchte ich, dass viele sinnlose Spiele in den letzten Runden der Gruppenphase entstehen werden, wo nichts auf dem Spiel steht. Klar können die Vereine dann mehr Spielanteile an die 2. Reihen geben, aber sind wir ehrlich, sind das die Talente, die es am Ende im Profibereich schaffen? DFB hat außerdem das Konzept ins Leben gerufen, um nicht zu viel Druck auf die Spieler auszuüben, was in meinen Augen völliger Schwachsinn ist. Wie sollen die Spieler sonst lernen mit Druck umzugehen, welchen sie spätestens im Männerbereich haben? Damit stehen sie doch in Zukunft schlechter da, wenn es richtig ernst wird. 

Sehe ich dies falsch oder habt Ihr Leser eine andere Meinung dazu?

Wer außerdem Themen oder Ideen hat, was wir unter die Lupe nehmen sollen, kann dies gerne im Kommentarfeld schreiben. 

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