Betrug im Poker ist leider schon immer Teil des Spiels. Nicht nur im Online-Poker, wie wir in Teil 1 über ‚POTRIPPER‘ und Teil 2 über ‚Full Tilt Poker‘ berichteten. In Teil 3 unserer Serie über die größten Poker-Betrügereien werfen wir einen genaueren Blick auf die schockierende Collusion im Live-Poker zwischen Jean-Paul Pasqualini und Cedric Rossi bei der Partouche Poker Tour 2009.
Die Hintergrundgeschichte
Im Jahr 2009 sorgte die Partouche Poker Tour für Schlagzeilen, aber nicht wegen der grandiosen Poker-Aktion oder riesigen Preispools. Jean-Paul Pasqualini und Cedric Rossi, beide erfahrene Pokerspieler, nutzten eine ausgeklügelte Taktik, um sich einen unfairen Vorteil zu verschaffen und sich über $2 Millionen zu erschummeln.
Die Collusion-Taktiken
Collusion, eine Form des Betrugs, tritt auf, wenn Spieler heimlich zusammenarbeiten, um ihre Gewinnchancen zu erhöhen. Pasqualini und Rossi, die sich als Freunde ausgaben, gingen jedoch noch weiter. Sie entwickelten Codes und Zeichensprache, um während des Spiels miteinander zu kommunizieren. Beispielsweise könnten bestimmte Handbewegungen oder subtile Blicke darauf hindeuten, welche Karten sie jeweils in der Hand hielten.
Während des Turniers tauschten sie heimlich Informationen über ihre Karten aus und koordinierten ihre Spielzüge, um sich Vorteile gegenüber ihrer Gegner zu verschaffen. Diese betrügerische Zusammenarbeit ermöglichte ihnen ungewöhnliche Deep Runs.
Die Aufdeckung und Konsequenzen
Die Poker-Community ist bekannt für ihre Wachsamkeit. Es dauerte nicht lange, bis Verdachtsmomente aufkamen und eine gründliche Untersuchung eingeleitet wurde. Das TwoPlusTwo-Forum diskutierte den Fall und es wurden aussagen von franzöischen Dealern getroffen, dass Collusion ein bekanntes Problem war, gegen das nichts getan wurde.
Nachdem die Collusion von Pasqualini und Rossi aufgedeckt worden war, wurden beide Spieler disqualifiziert und lebenslang von zukünftigen Partouche-Turnieren ausgeschlossen. Leider sind beide Spieler aber auch heute noch weiterhin an den Live-Tischen von anderen Events zu finden.
Hier ist ein Video, wo versucht wird, die Betrugs-Codes zu dekodieren:
Die Lehren aus dem Skandal
Die Collusion bei der Partouche Poker Tour 2009 hat tiefe Spuren in der Pokerwelt hinterlassen. Sie verdeutlicht, dass Betrüger ständig nach innovativen Methoden suchen, um die Systeme zu überlisten. Dies hat zu verstärkten Sicherheitsmaßnahmen bei Pokerturnieren geführt, um solche Taktiken zu identifizieren und zu unterbinden.
Pokerspieler sollten diese Geschichte als Mahnung sehen und erkennen, dass langfristiger Erfolg auf Talent und Ethik beruht. Der Skandal von 2009 wird immer als Warnung vor den Folgen unfairen Spielens in Erinnerung bleiben. Es ist außerdem eine Lehre für Spieler, immer aufmerksam am Pokertisch zu sein. Nicht nur, um sein Spiel zu verbessern und langfristig erfolgreich zu sein, sondern auch, um außergewöhnliche Verhalten am Tisch zu entdecken.
Fazit
Die Collusion bei der Partouche Poker Tour 2009 ist ein dunkles Kapitel in der Pokerhistorie, das die raffinierten Betrugsmethoden aufdeckt, die von skrupellosen Spielern angewandt wurden. Dieser Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit für Poker-Communities und Turnierveranstalter, stets auf der Hut zu sein und sicherzustellen, dass Fair Play und Integrität im Vordergrund stehen. Durch solche Erfahrungen wird der Poker-Sport gestärkt, indem er auf mögliche Schwachstellen aufmerksam macht und dazu beiträgt, ein gerechtes und respektvolles Umfeld für alle Spieler zu schaffen.