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Die Königsklasse des Motorsports feiert einen wirtschaftlichen Erfolg nach dem anderen. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Formel 1 neue Rekordumsätze. Die Übernahme und Reformen der letzten Jahre machen sich also bezahlt.
Eine Umsatzsteigerung von 25 Prozent in nur einem Jahr gelingt auch den besten Unternehmen nicht so einfach. Dies passierte auch noch während einer Wirtschaftskrise, doch davon ist in der Formel 1 nichts zu spüren. An der finanziellen Rekordjagd wird sich voraussichtlich so schnell auch nichts ändern, selbst wenn es derzeit erhebliche Differenzen beim Team des WM-Leaders gibt.
Verlässt Max Verstappen sein Team?
Mit dem verkündeten Abgang von Lewis Hamilton bei Mercedes könnte jetzt tatsächlich Schwung in das Fahrerkarussell kommen. Denn auch der amtierende Weltmeister Max Verstappen hat zu erkennen gegeben, dass er sein Team möglicherweise verlassen könnte. Anlass sind die internen Diskussionen rund um Teamchef Christian Horner und Red Bull Motorsportchef Helmut Marko.
Doch wer gedacht hatte, dass die Aufregung Auswirkungen auf die Leistung des Weltmeisters haben könnte, sieht sich bereits nach zwei Rennen der aktuellen Saison enttäuscht. Der Titelverteidiger führt die Fahrerwertung ein weiteres Mal überlegen an und macht sich auf, seinen insgesamt fünften Weltmeistertitel zu gewinnen. Wie klar der Niederländer die Königsklasse des Motorsports dominiert, zeigen auch seine Quoten bei den Formel 1 Wetten der Buchmacher. Diese sehen Verstappen bereits klar als den alten und neuen Weltmeister. Seinem Teamkollegen Sergio Perez räumen sie noch Außenseiterchancen ein; Charles Leclerc liegt in den Prognosen bereits weit abgeschlagen dahinter.
Sollte sich die Saison tatsächlich wie erwartet entwickeln, dann erweist sich Verstappen einmal mehr als Nachfolger von Lewis Hamilton. Dessen Siegesserie hatte die Formel 1 jahrelang gelähmt, mittlerweile droht ihr neuerlich ein ähnliches Schicksal. Auf die Einnahmen der Rennserie hat diese Entwicklung bisher jedoch keine Auswirkung gezeigt, ganz im Gegenteil.
Ein Plus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
So hat die Formel 1 im Jahr 2023 Rekordeinnahmen von 3,222 Milliarden Dollar verzeichnet. Das ist ein Viertel mehr als noch im Rekordjahr 2022. Damals freuten sich die Eigentümer über Einnahmen von 2.573 Milliarden Dollar.
Liberty Media hatte zunächst im Jahr 2016 rund 19 Prozent der Eigentümergesellschaft der Formel 1 erworben und diese ein Jahr später zum Preis von 4,4 Milliarden Dollar vollständig übernommen. Das hatte die Ablöse des langjährigen Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone zur Folge. Seither arbeitet die amerikanische Mediengesellschaft mit Hochdruck daran, die Rennsportserie noch größer und spektakulärer zu machen.
Nachdem die Umsätze einige Jahre zuvor stabil geblieben waren, zeigte sich bald ein Aufschwung. Nach dem schwierigen Jahr 2020 ging es dann jedoch steil bergauf. Rekord folgte auf Rekord. Doch nicht nur die Umsätze steigen, sondern auch das Betriebsergebnis der Gesellschaft.
Neue Locations sollen weitere Märkte erobern
Das wurde nicht nur die gestiegene Zahl der Formel-1-Rennen in aller Welt, sondern auch durch neue spektakuläre Locations, wie jene in Las Vegas, beeinflusst. Hier ist die Absicht der Eigentümer klar zu erkennen, die Formel 1 noch bekannter zu machen und neue Märkte zu erobern. So wurde die Rennserie auch für neue Sponsoren attraktiv. Im Vorjahr gab die Formel 1 bekannt, dass sie zukünftig mit American Express kooperieren wird.
Der Aufschwung zeigt sich auch am Willen von Investoren, ihr Geld in neue Rennstrecken zu stecken. So weist die neue und spektakuläre Strecke in Saudi-Arabien unter anderem einen Höhenunterschied von 108 Metern auf. Dort sollen ab dem Jahr 2027 Formel-1-Rennen stattfinden, die Zuschauer aus aller Welt begeistern. Damit möchte man der starken Konkurrenz anderer sportlicher Großereignisse, wie der UEFA-Champions League, entgegenhalten. Immerhin kann der deutsche Fußball auf zahlreiche höchst erfolgreiche Fußball-Exporte, wie Jürgen Klopp, verweisen. Das lenkt das Interesse verstärkt auf Ligen im Ausland.
Das Mega-Projekt ist Bestandteil eines in Bau befindlichen Unterhaltungs- und Tourismusprojektes in Riad und hört auf den Namen Qiddiya. Highlights der neuen Rennstrecke sind nicht nur die 21 Kurven, sondern vor allem die Steigung vor der ersten Kurve. Diese hört auf den Namen „Blade“ und weist eine Steigung von 70 Metern auf. Die aufsehenerregende Architektur wird durch LED-Leuchten noch hervorgehoben und soll den Zuschauern ein bisher nicht gekanntes Spektakel bieten, wie Sky berichtete.
Diese Pläne weisen in eine noch größere und für den Eigentümer finanziell noch attraktivere Zukunft. Während sich die deutschen Sportfans zurzeit ganz auf das Duell zwischen Bayer Leverkusen und Bayern München in der Meisterschaft konzentrieren, will die Formel 1 ihren Status als Königsklasse des Motorsports weiter ausbauen. Das verspricht auch in Zukunft spannende Rennen in neuen Regionen der Welt.