Im Event #72: $10.000 No-Limit 2-7 Draw Lowball Championship bei der World Series of Poker (WSOP) 2024 in den Paris und Horseshoe Casinos von Las Vegas wurde gestern der dritte und finale Tag gespielt – und WSOP-Geschichte geschrieben!
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Auf der Bubble zum inoffiziellen Final Table Bubble wurde die $10k NL 2-7 Draw Lowball Championship an Tag 2 gestoppt und mit den letzten neun der ursprünglich 186 Starter am Sonntag fortgesetzt. $39.882 hatten die Spieler*innen an den letzten beiden Tischen sicher. Natürlich wollten alle gern den unmittelbaren Sprung an den offiziellen 7-handed Final Table schaffen und noch lieber das Bracelet für den WM-Titel inklusive $411.041 Siegprämie in Empfang nehmen.
Das war Jason Mercier (USA) nicht vergönnt. Obwohl der Poker-Superstar in der Mitte des Chipcounts gestartet war, musste er als erster den Finaltag beenden ($39.882). Am inoffiziellen Final Table, der bis zur offiziellen Anzahl an Spielern, nur Feature Table genannt wird, war es dann Robert Mizrachi (USA), der als 8. ($39.882) den Weg an die Rails antreten musste.
Am offiziellen 7-handed Final Table musste nach über einer Stunde Spielzeit der als Shortstack gestartete Aaron Kupin (USA) auf Platz 7 ($51.661) seine WM-Titelträume begraben. In dem World Championship-Event standen für viele Finalist*innen besondere Errungenschaften auf dem Spiel. WPT- und EPT-Sieger Mike Watson war als Chipleader des Finaltages lange auf dem Weg zur legendären Triple Crown, die er mit einem WSOP-Event-Sieg komplettieren würde. Doch nach einigen Rückschlägen war für den Kanadier auf Platz 6 ($68.672) dieses Unterfangen – zumindest in diesem Event – beendet. Weitere zwei Stunden lang, sollte die Deuce-to-Seven Lowball Draw Weltmeisterschaft für niemanden zuende gehen. Zu Ende ging die Bracelet-Durststrecke von „Warrior Queen“ Jen Harman (USA) am gestrigen Finaltag jedoch nicht. Die zweifache Bracelet-Gewinnerin, u.a. bei einem NL 2-7 Draw Event, hatte 2002 ihr letztes WSOP-Armband verliehen bekommen. Im World Championship Event gab es jetzt kein weiteres, dafür $93.615 für Platz 5.
Für Jeremy Ausmus (USA) stand ebenfalls einiges auf dem Spiel. Der sechsfache Bracelet-Besitzer führt derzeit die PoY-Wertung an und kommt mit jeder weiteren Top-Platzierung näher daran, dass sein Gesicht bald als Banner bei der World Series of Poker für den Spieler der 2024er Ausgabe aufgehängt wird. Mehr als die Punkte für Platz 4 und $130.794 konnte Ausmus am Final Table aber nicht mitnehmen. Keine Viertelstunde nach den Bustouts von Harman und Ausmus ging es bereits ins Heads-Up, da Tag-2-Chipleader David Lin (USA) shortstacked auf Platz 3 ($187.177) das Turnier verlassen hatte.
In das Heads-Up um die World Championship im NL 2.7 Lowball Draw gingen die Kontrahenten Scott Seiver (USA) und Jonathan Krela (USA) mit nahezu ausgeglichenen Stacks und jeweils über 50 BBs deep. Dennoch stand 15 Minuten später der Weltmeister fest, als Krela mit T-8 eine riesige Overbet machte, die Scott Seiver nach langer Bedenkzeit mit 9-7 und etwas mehr Chips callte. Als Runner-Up nahm Krela zwar denkbar knapp kein Bracelet mit nach Hause, dafür $274.217 Payout.
Scott Seiver konnte sich mit dem Titelgewinn ($411.041) nicht nur in der PoY-Wertung unter die Top-3 schieben, sondern mit Braceletgewinn Nummer 3 innerhalb eines Jahres Geschichte schreiben. Das war vor ihm nur Pokerlegenden wie Puggy Pearson (1973), Phil Hellmuth und Ted Forrest (1993), Phil Ivey (2002), Jeff Lisandro (2009) und George Danzer (2014) geglückt. Vier Bracelets in einem Jahr hat noch kein Mensch gewonnen … und die WSOP 2024 ist ja noch nicht zuende. – Außerdem hatte Seiver bereits vor Beginn der WSOP klar zu verstehen gegeben, dass 2024 sein Ziel die Player-of-the-Year-Auszeichnung ist, bei deren Vergabe kein Weg an ihm (und Jeremy Ausmus) vorbeiführt. Auch Bracelet-Bets hatte er bereits im Mai angeboten, die sich inzwischen für ihn mehr als ausgezahlt haben sollten!
Viel mehr als das historische dritte Bracelet innerhalb einer WSOP-Austragung schien Seiver jedoch eine weitere Etappe auf seiner persönlichen Challenge wert zu sein: Der 39-Jährige (der nächstes Jahr alt genug für eine Hall-of-Fame-Nominierung sein wird) hat sich vorgenommen, in neun Disziplinen Bracelets zu gewinnen – und in fünf war er bereits siegreich!
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Das Endergebnis der $10k NL 2-7 Lowball Draw World Championship:
Bericht von Tag 2
Bei geöffneter Late Registration an Tag 2 kommt immer noch die ein oder andere Late Registration zustande – manche Spieler, wie Phil Ivey, kaufen sich nur maximal spät in Turniere ein. Dass das Spieler*innenfeld der $10k NL 2-7 Draw Lowball Championship an Tag 2 aber kurzfristig von 47 Überlebenden aus Tag 1 auf 104 anwuchs hätten jedoch wohl die wenigsten gedacht. So wuchs zwar die Zahl der Anmeldungen auf 186 an, der Preispool auf $1.729.800, die Siegprämie auf $411.041 und die Zahl der bezahlten Plätze auf 28, doch für die 47 Tag-1-Qualifikant*innen rückten die ITM-Plätze auf einmal wieder deutlich in die Ferne. Bei so einem Andrang an Tag 2, wurde in Sachen Teilnehmer*innenzahl und Preispool ein neuer Rekord für dieses World Championship Event aufgestellt.
Nicht ganz überraschend nutzten Spieler wie Phil Ivey, Phil Hellmuth, Dabiel Negreanu, Tdd Brunson oder Eli Elzra die Late Registration, jedoch ohne ein zählbares Resultat zu erzielen. Auch für die Tag-2-Qualifikanten Erik Seidel, Ryan Riess oder Joao Vieira endete das WC-Event ohne Zahltag.
Den hatte dagegen ein hierzulande besonders gut bekannter Spätstarter: Max Kruse entschloss sich zu einem Start an Tag 2 und finishte am Ende auf Rang 22 für $20.552.
Damit war er in bester Gesellschaft, denn auch Shaun Deeb (USA, 23., $20.552), Mike Matusow (USA, 20., $21.066), Yuri Dzivielevski (BRA, 17., $21.580), Dan Smith (USA, 15., $21.580) oder der 7-fache Bracelet-Gewinner Billy Baxter (USA, 14., $25.757) busteten an Tag 2 ITM.
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Am Ende des Tages waren nur noch 9 Spieler*innen im Kampf um den WM-Titel übrig – und die können sich wirklich sehen lassen. Wenn man die bekanntesten und erfolgreichsten unter ihnen nennen möchte, muss man zwangsläufig nahezu alle Spieler*innen am (inoffiziellen) Final Table aufzählen. Auf der Final Table Bubble gehen an Tag 3 u.a. Jeremy Ausmus, Scott Seiver, Robert Mizrachi, Jason Mercier, Jen Harman, Mike Watson – und als Chipleader David Lin an den Start.
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Die Chipcounts nach Tag 2:
Player | Country | Chip Count | Big Blinds | |
1 | David Lin | United States | 2,295,000 | 77 |
2 | Mike Watson | Canada | 2,165,000 | 72 |
3 | Jeremy Ausmus | United States | 1,740,000 | 58 |
4 | Scott Seiver | United States | 1,215,000 | 41 |
5 | Jonathan Krela | Canada | 1,105,000 | 37 |
6 | Robert Mizrachi | United States | 875 | 29 |
7 | Jason Mercier | United States | 640 | 21 |
8 | Jen Harman | United States | 610 | 20 |
9 | Aaron Kupin | United States | 515 | 17 |
Bericht von Tag 2
Das World Championship Event mit den typischen $10.000 Buy-In wurde im vergangenen Jahr mit einer Siegprämie von $367.599 von Chris Brewer gewonnen. Auch 2024 kam wieder in illustres Feld zusammen, um mit 60.000 Stareting Chips in die 60-minütigen Levels auf Weltmeistertiteljagd zu gehen.
In dem World Championship ist 1 Re-Entry in den ersten 12 Leveln möglich. Somit sind nach 10 gespielten Leveln an Tag 1 auch in den ersten beiden Stunden an Tag 2 noch Re-Entrys und natürlich auch Spätstarts von gänzlich neuen Turnierteilnehmer*innen möglich. Die 129 bisherigen Entrys sorgten bereits für $1.199.700 im Preispool, der abschließend erst heute um Mitternacht bekannt gegeben werden kann.
Fest steht jedoch, dass 47 Survivors aus dem 129er Feld auf jeden Fall am heutigen Tag 2 am Start sein werden. Sie überdauerten Spieler*innen wie Patrick Leonard (GBR), PoY-Anwaärter Nr. 1, Jeremy Ausmus (USA), Adam Friedman (USA), Brian Rast (USA), Jared Bleznick (USA), Dario Alioto (ITA), oder Chance Kornuth, die bereits an Tag 1 an die Rails mussten.
Leider konnte auch Tobias Schwecht aus Österreich nicht den Sprung in Tag 2 der NL 2-7 Draw Lowball WM schaffen.
Ein anderer Tobias dagegen schon, nämlich 2-7-Spezialist Tobias Lerzer aus Deutschland. Mit 117.500 Chips geht er heute wieder an den Start und findet sich dabei in Bester Gesellschaft wieder. -Dabei sind u.a. noch: Der 5-fache WSOP-Event-Gewinner und PoY-Anwärter Yuri Dzivielevski (BRA, 18.500), COOP-Rekordgewinner Benny Glaser (GBR, 55.000), der 6-fach WSOP-Champion Jason Mercier (USA, 57.500), WSOP Main Event Champion Ryan Ries (USA, 83.000), der 6-fache Bracelet-Besitzer Scottt Seiver (USA, 105.000), Pokerlegende Mike Matusow (USA, 138.000), Kahle Burns (USA, 144.500), Joao Vieira (POR, 162.500), der frischgekürte Bracelet-Gewinner Dario Sammartino (ITA, 176.000), Poker Hall of Famer (HoF) Erik Seidel (USA, 178.500), oder die HoF Jennifer Harman (USA, 207.000).
Außerdem ist der zweifache Gewinner der NL 2-7 Draw Lowball Championship, Nick Shulman (USA) mit 165.000 Chips noch gut dabei und auf der Jagd nach WM-Titel Nummer 3 in genau diesem Event. Gegen einen weiteren Bracelet-Gewinn hätte auch der 6-fache Champion Shaun Deeb nicht. Nach seiner gewonnenen Abnehmwette ist der Mitbesitzer von Ted’s Fish Frye hungrig auf das nächste WSOP-Geschmeide.
Sogar noch ein Armband mehr als die beeindruckenden 6 von Deeb besitzt Pokerlegende Billy Baxter. Der Hall of Famer gewann 5 seiner 7 Bracelets im Deuce to Seven Draw, das erste 1975(!). Mit einem weiteren Titel, der letzte stammt vom $1,5k Razz Event 2002, würde er sich in der All-Time-Bracelet-Liste auf den alleinigen Platz 7 und vorbei ein Pokerikonen wie den frisch aufgestiegenen Daniel Negreanu, oder John Hennigan oder Men Nguyen vorschieben.
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Die Chipcounts am Ende von Tag 1:
# | Player | Country | Chip Count | Big Blinds | Casino | Table | Seat |
1 | Naoya Kihara | Japan | 379,000 | 126 | Horseshoe | 668 | 5 |
2 | Matt Glantz | United States | 360,500 | 120 | Horseshoe | 668 | 7 |
3 | Taylor Paur | United States | 360,000 | 120 | Horseshoe | 663 | 2 |
4 | Bariscan Betil | United States | 356,500 | 119 | Horseshoe | 667 | 1 |
5 | Shaun Deeb | United States | 327,000 | 109 | Horseshoe | 668 | 2 |
6 | Alex Foxen | United States | 303,500 | 101 | Horseshoe | 672 | 4 |
7 | David Funkhouser | United States | 282,500 | 94 | Horseshoe | 664 | 3 |
8 | Robert Mizrachi | United States | 272,500 | 91 | Horseshoe | 668 | 3 |
9 | Joao Vieira | Portugal | 262,500 | 88 | Horseshoe | 670 | 1 |
10 | Billy Baxter | United States | 256,500 | 86 | Horseshoe | 672 | 6 |
11 | Chris Hundley | United States | 241,500 | 81 | Horseshoe | 666 | 3 |
12 | Paul Volpe | United States | 210,000 | 70 | Horseshoe | 664 | 2 |
13 | Jennifer Harman | United States | 207,000 | 69 | Horseshoe | 671 | 5 |
14 | Xavier Kyablue | United States | 207,000 | 69 | Horseshoe | 672 | 3 |
15 | Christopher Vitch | United States | 200,000 | 67 | Horseshoe | 662 | 6 |
16 | Darren Elias | United States | 190,500 | 64 | Horseshoe | 667 | 3 |
17 | Michael Rocco | United States | 181,000 | 60 | Horseshoe | 669 | 3 |
18 | Erik Seidel | United States | 178,500 | 60 | Horseshoe | 664 | 4 |
19 | Dario Sammartino | Italy | 176,000 | 59 | Horseshoe | 671 | 4 |
20 | Dan Shak | United States | 173,000 | 58 | Horseshoe | 670 | 5 |
21 | Nick Schulman | United States | 165,000 | 55 | Horseshoe | 664 | 6 |
22 | Yueqi Zhu | United States | 160,500 | 54 | Horseshoe | 664 | 1 |
23 | Jake Schwartz | United States | 150,000 | 50 | Horseshoe | 663 | 3 |
24 | Kahle Burns | Australia | 144,500 | 48 | Horseshoe | 662 | 4 |
25 | Mike Watson | Canada | 138,500 | 46 | Horseshoe | 670 | 4 |
26 | Mike Matusow | United States | 138,000 | 46 | Horseshoe | 662 | 3 |
27 | Frederic Breton | Canada | 134,000 | 45 | Horseshoe | 662 | 2 |
28 | Motoyoshi Okamura | Japan | 127,000 | 42 | Horseshoe | 671 | 6 |
29 | David „Bakes“ Baker | United States | 124,500 | 42 | Horseshoe | 669 | 7 |
30 | Tobias Lerzer | Germany | 117,500 | 39 | Horseshoe | 667 | 4 |
31 | Chino Rheem | United States | 115,000 | 38 | Horseshoe | 663 | 4 |
32 | Yingui Li | China | 113,000 | 38 | Horseshoe | 672 | 7 |
33 | Majid Yahyaei | United States | 110,000 | 37 | Horseshoe | 663 | 1 |
34 | Danny Tang | Hong Kong | 105,000 | 35 | Horseshoe | 666 | 5 |
35 | Scott Seiver | United States | 105,000 | 35 | Horseshoe | 669 | 5 |
36 | Brian Yoon | United States | 101,000 | 34 | Horseshoe | 666 | 4 |
37 | Ren Lin | United States | 93,000 | 31 | Horseshoe | 669 | 2 |
38 | Patrick Stacey | United States | 93,000 | 31 | Horseshoe | 670 | 3 |
39 | Jason Papastavrou | United States | 93,000 | 31 | Horseshoe | 670 | 6 |
40 | Ryan Riess | United States | 83,000 | 28 | Horseshoe | 666 | 1 |
41 | Arthur Morris | United States | 57,500 | 19 | Horseshoe | 662 | 1 |
42 | Jason Mercier | United States | 57,500 | 19 | Horseshoe | 672 | 1 |
43 | Benny Glaser | United Kingdom | 55,000 | 18 | Horseshoe | 663 | 5 |
44 | Alexander Wilkinson | United States | 35,000 | 12 | Horseshoe | 671 | 1 |
45 | Jason Daly | United States | 27,500 | 9 | Horseshoe | 671 | 3 |
46 | Yuri Dzivielevski | Brazil | 18,500 | 6 | Horseshoe | 669 | 1 |
47 | Wil Wilkinson | United States | 17,000 | 6 | Horseshoe | 667 | 5 |
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