Abgesprochenes Four-Way All-In in Hand 1 – Ist das Kollusion?

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Matt Savage (USA)

World Poker Tour (WPT) Turnierdirektor Matt Savage hat auf Twitter eine Frage in die Runde gegeben, über ein Ereignis im Champions Club Main Event in Texas in den USA.

Vier Spieler haben sich vor dem Turnier darauf verabredet, direkt in Hand 1 von Level 1 All-In zu gehen.

In Theorie haben die Spieler nicht wirklich einen Vorteil, sie gingen unabhängig ihrer Hand All-In. Offensichtlich haben sie sich aber dazu abgesprochen, was laut Regelwerk nicht erlaubt ist.

Wie PokerStrategy nachrechnet, sollte einer der vier Spieler die Hand gewinnen, findet leicht weniger als eine Vervierfachung des ICM-Werts seiner Chips statt, der Rest des Feldes gewinnt aber durch das Ausscheiden der drei anderen ebenfalls an ICM-Wert.

ICM-technisch verlieren die All-In Spieler also mit dem Risiko des Turnierlebens, und alle anderen Spieler im Feld gewinnen ICM-Wert ohne jegliches Risiko. Aus der ICM-Perspektive also ein negatives Geschäft für die Absprache.

Über ICM hinaus startet der All-In-Gewinner aber mit einem großen Stack in Hand 2 des Turniers und hat so natürlich einen großen Vorteil und kann spielerisch ganz anders Druck aufbauen.

Am Ende bleibt das ganze also eine Absprache, die dadurch das Turnier maßgeblich beeinflusst, gleichzeitig dem Feld aber auch durchaus Vorteile bringt: Weniger Gegner bei gleichem Preispool.

Regeln sind wie überall vor allem eine Frage ihrer Durchsetzung. Bei einer Absprache bei einem Turnier ist ein Ausschluss aus dem Turnier durchaus denkbar – wäre das in diesem Fall angebracht?

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