Es ist das Pokerevent des Jahres in Europa, und auch aus aller Welt werden sich Bracelet-Jäger*innen zum Start der 15. World Series of Poker Europe (WSOPE) am 18. September auf den Weg nach Rozvadov ins King’s Resort machen! 22 Tage lang wird der Pokerroom King’s Poker Pros und ambitionierte Amateure zu Gast haben, die auf die Jagd nach insgesamt 15 Bracelets und $15 Millionen garantiertem Preisgeld gehen werden. Em Ende wird das Augenmerk der Pokerwelt auf dem WSOP Europe Main Event (4. bis 9. Oktober) liegen, in dem ein Nachfolger vom 2023er Champion Max Neugebauer gesucht wird. – Wir haben euch alle Daten zu den bisherigen WSOPE Austragungen, den Champions im WSOPE Main Event Champions und den besten D-A-CH-Spielern darin zusammengetragen!
WSOPE 2024 – neues Datum, bewährte Formate
Im Vergleich zu früheren Austragungen ist die WSOP Europe 2024 ein ganzes Stück im Kalender nach vorne gerutscht. Sie wird an 22 Spieltagen im King’s Rozvadov vom 18. September bis 9. Oktober stattfinden. Andere Turnierserien waren im letzten Jahr beabsichtigt oder zufällig terminlich stark in Konkurrenz zueinander getreten. Die neue Terminwahl kommt den Pokerspieler*innen in Europa hoffentlich sehr entgegen. In dem angegebenen Zeitraum sollten sie sich pokertechnisch nichts anderes vornehmen.
Die Anzahl der Bracelet-Events (s.u.) hat sich mit 15 über die letzten Jahre bewährt. Zu der jährlich leicht wechselnden Turnierauswahl werden auch in diesem Jahr wieder Massenevents wie das €350 Opener (#1) oder das legendäre €550 Colossus (#4) gehören. Aber auch die High Roller werden auf ihre Kosten kommen, bzw. zur Freude der normalsterblichen Pokerspieler*innen viel Pokerprominenz in die €25.000 GGMillion$ (#8) oder das €50.000 Diamond High Roller (#12) holen. Die beliebten, und für WSOPE-Verhältnisse günstigen, €1.100 1k Mystery Bounty (#9) und €1.100 Turbo Bounty Hunter (#11) Events werden aus Erfahrung übermäßig gut besucht sein.
Und natürlich gibt es keine WSOP Europe ohne das legendäre €10.350 WSOPE Main Event, das auf die ein oder andere Art wieder Pokergeschichte schreiben wird.
WSOPE Main Event im Rückblick: Massen, Sieger, Sensationen!
Die WSOP Europe hat zahlreiche Geschichten geschrieben, war für viele Brands, Pokerbewegungen und Einzelschicksale ausschlaggebend. An ein paar WSOPE Main Event Momente möchten wir hier erinnern.
Angefangen 2007 mit dem famosen Sieg von Annette „Annette_15“ Obrestad im allerersten WSOP Main Event außerhalb von Las Vegas. Als 18-Jährige, einen Tag vor ihrem Geburtstag, gewann sie die Erstausgabe des WSOP Main Events und damit 1.000.000 GBP. Dies war nicht nur Beginn des WSOP Europe Hypes, sondern auch der Beginn des Hypes um die 18-jährige Norwegerin, die Idol vieler junger (Online-) Pokerspielerinnen und -spieler wurde. Bis heute ist die ehemalige Online-Poker-Weltranglistenerste in insgesamt 71 Live ausgetragenen WSOP Main Events (WSOP, WSOPE, WSOPAP, WSOPP) leider bislang die einzige siegreiche Frau geblieben.
Im Folgejahr war die WSOPE für die meisten großen Pokerpros bereits ein Pflichttermin, vor allem aus den USA versuchten viele Spieler*innen in dem zwar kleineren, mit £10.350 aber deutlich teureren (damals weit über $20.000) Main Event ihr Glück und Können. 2008 war es John Juanda, der mit den Chips eines jungen deutschen Spielers an Tag 3 den Chiplead übernahm und ihn bis ans Ende des fünften und letzten Turniertages nicht mehr abgab, was mit £2.000.000 belohnt wurde.
2009 sollte das WSOPE Main Event noch mehr Aufmerksamkeit, denn zum einen vollbrachten mit Ivan Demidov und Antoine Saout das Kunststück, das 2008 bereits James Kenhead gelungen war, an beiden WSOP Main Event Finaltischen in Vegas und London zu sitzen. Und zum anderen saß mit Daniel Negreanu der zusammen mit Phil Hellmuth bekannteste Pokerspieler der Welt am WSOPE Finaltisch. 2009 klickte sich wohl jeder Pokerfan durch die Liveblogs aus London oder versuchte bis in die frühen Morgenstunden einen Blick auf die wenigen direkt verfügbaren Bild- und Tondokumente vom Finaltisch zu werfen. Wie nach einem perfekten Drehbuch nahm Daniel Negreanu allein bis ins Heads-Up 6 der 7 Kontrahenten vom Tisch und ging mit einem Chiplead genüber CardPlayer-Chef Barry Shulman ins Rennen um den wichtigsten Titel im Poker. Einige Male war Negreanu kurz davor den Sack zuzumachen, nirgendwo jedoch so knapp wie in der wohl berümtberüchtigsten Hand des Jahres: Auf dem J85-Flop machte Shulman mit Pocket Assen das Betout erhielt von Daniel Negreanu mit QJ das Raise, worauf der 63-Jährige all-in ging. Nach folgenden dem Call sah der kanadische Pokerstar zwar zunächst in welch misslicher Lage er war, doch der Turn brachte ihm mit einem weiteren J Trips, womit er zu diesem Zeitpunkt ein 96%iger WSOPE Main Event Champion war. Doch wie im Drehbuch (diesmal einem schlechten) drehte der Dealer das Ace-on-the-River um, was Shulam das Double-Up und anschließend nach 16,5 Stunden Spielzeit am Final Table das Championship Bracelet einbrachte.
Wer dachte mehr weltweite Aufmerksamkeit für das Pokerhighlight Europas wäre nicht möglich, hatte wohl die Rechnung ohne den Rekord-Braceletgewinner und Main Event Champion von 1989, Phil Hellmuth, gemacht. 2012 startete der damals 48-Jährige als Chipleader in den WSOPE Main Event Finaltisch und sollte auch gegen die Konkurrenz, u.a. aus Jason Mercier und Joseph Cheung, diese Führung nicht mehr abgeben. Damit erhöhte „Poker Brat“ Hellmuth zum einen seine Braceletgewinne auf 13, zum anderen war er jetzt der einzige Spieler, der sich sowohl WSOP Main Event Champion, als auch WSOPE Main Event Champion nennen durfte.
Hatte 2012 mit Phil Hellmuth, wie er von sich selbst behauptet, der beste Pokerspieler der Welt das WSOPE Main Event gewonnen, so ging 2013 mit dem Gewinn ebendieses Events der Stern des heutzutage wahrscheinlich besten Turnierspielers der Welt auf: Der erst 19-jährige Spanier Adrian Mateos, dem – wie 5 Jahre zuvor Annette Obrestad – in keinem amerikanischen Casino unter 21 Jahren Einlass gewährt worden wäre, startete bereits mit mehr als einem Drittel aller Chips in den Finaltisch und gewann diesen in beeindruckender Art und Weise, u.a. gegen die Deutschen Benny Spindler und Dominik Nitsche.
Viele international namhafte Spieler*innen hatten bereits das WSOPE Main Event gewonnen oder dessen Heads-Up erreicht, wie z.B. Chris Moorman (Runner-Up 2011), oder Kevin MacPhee (Sieger 2015) – nur ein Erfolg eines deutschsprachigen Spielers sollte lange ausbleiben. Moritz Kranich (2011) oder Dominik Nitsche (2013) waren lange Zeit jeweils als Drittplatzierte die besten D-A-CH-Spieler in der Geschichte des WSOP Europe Main Events. Erst mit Claas Segebrecht sollte es 2019 ein deutschsprachiger Spieler ins Heads-Up schaffen, wo er allerdings dem Griechen Alexandos Kolonias den Vortritt lassen musste.
Während Spieler aus der D-A-CH-Region bereits 3-mal das WSOP Main Event in Las Vegas (und 1-mal das WSOPP Main Event auf den Bahamas gewinnen konnten), dauerte es bis ins vergangene Jahr ehe Max Neugebauer diese Negativserie durchbrechen konnte und das Main Event der WSOPE – zusammen mit €1.500.000 Siegprämie – nach Österreich holte.
Wir sind gespannt welche Geschichten das Main Event 2024 schreibt, bzw. wer diese schreiben wird!
Alle WSOPE Main Event Sieger*innen, und die besten D-A-CH-Platzierungen
Jahr | Buy-In | Entr. | Preispool | Sieger | Nat. | Siegprämie | best D-A-CH | Nat. | # |
2007 | £10.350 | 362 | £3.676.990 | Annette Obresatd | NOR | £1.000.000 | |||
2008 | £10.350 | 363 | £3.630.000 | John Juanda | IND | £868.800 | Jan Schwarz | GER | 42. |
2009 | £10.350 | 334 | £3.340.000 | Barry Shulman | USA | £801.603 | Konstantin Bücherl | GER | 21. |
2010 | £10.350 | 346 | £3.460.000 | James Bord | GBR | £830.401 | |||
2011 | €10.400 | 593 | €5.692.800 | Elio Fox | USA | €1.400.000 | Moritz Kranich | GER | 3. |
2012 | €10.450 | 420 | €4.032.000 | Phil Hellmuth | USA | €1.022.376 | Philipp Gruissem | GER | 29. |
2013 | €10.450 | 375 | €3.600.000 | Adrian Mateos | ESP | €1.000.000 | Dominik Nitsche | GER | 3. |
2015 | €10.450 | 313 | €3.067.400 | Kevin MacPhee | USA | €883.000 | Kilian Kramer | AUT | 5. |
2017 | €10.350 | 529 | €5.025.500 | Marti Roca de Torres | ESP | €1.115.207 | Rainer Kempe | GER | 22. |
2018 | €10.350 | 534 | €5.073.000 | Jack Sinclair | GBR | €1.122.239 | Koray Aldemir | AUT | 7. |
2019 | €10.350 | 541 | €5.139.500 | Alexandros Kolonias | GRE | €1.133.678 | Claas Segebrecht | AUT | 2. |
2021 | €10.350 | 688 | €6.536.000 | Josef Gulas Jr. | CZE | €1.276.712 | Alexander Tkatschew | GER | 3. |
2022 | €10.350 | 763 | €7.248.500 | Omar Eljach | SWE | €1.380.128 | Armin Rezaei | AUT | 6. |
2023 | €10.350 | 817 | €7,.61.500 | Max Neugebauer | AUT | €1.500.000 | Max Neugebauer | AUT | 1. |
2024 | €10.350 | ??? | ??? | ??? | ??? | ??? | ??? | ??? | ??? |
Das WSOPE Main Event 2024
Das King’s Resort Rozvadov als Austragungsort
Auch wenn viele mit der WSOPE direkt das King’s Resort Rozvado verbinden, war das nicht immer der Austragungsort des wichtigsten europäischen Pokerevents. Das erste World Series of Poker Bracelet wurde 2007 in „The Empire Casino“ in London vergeben – und zwar mit Thomas Bihl an einen Deutschen. Das renommierte Casino am Leicester Square richtete auf zwei Etagen die WSOPE von 2007 bis 2010 aus. Von ursprünglich 623 Teilnehmer*innen in 3 Bracelet-Events konnte das Festival bis auf 5 Bracelet-Events und 1.395 Gesamtteilnahmen wachsen.
Die nächste Heimat der WSOP Europe war von 2011 bis 2013 Frankreich mit den Casinos Barrière in Cannes und Enghien (im Norden von Saint-Denis bei Paris). Vor allem die Austragung 2011 war mit 2.626 Teilnahmen und €10.620.330 gezahlten Preisgeldern in 7 Bracelet-Events nahezu eine Verdopplung der Zahlen aus London.
2015 war die World Series of Poker Europe dann zum ersten und einzigen Mal in Deutschland zu Gast. Die Spielbank Berlin richtete nach einem Jahr Pause gleich 10 Bracelet Events aus, die insgesamt 4.877 Starter*innen in die Deutsche Hauptstadt lockten.Ab 2017 ist die Heimat der WSOP Europe durchgehend (bis auf die CoVid bedingte Absage 2020) das King’s Resort Rozvadov. 6-mal gastierte das europäische Pendant zur Pokerweltmeisterschaft in Las Vegas in Rozvadov – und wird es bei diesen Zahlen auch noch lange weiter tun. In einer großen Bandbreite an Bracelet-Events, wie diversen Super High Roller Turnieren, Short Deck Turnieren oder Mixed Events, haben sich inzwischen 15 Braceletvergaben pro Jahr etabliert. Die ausgeschütteten Preisgelder reichten dabei bis zu €29.378.051 (2019), der Teilnehmer*innenrekord stammt mit 13.510 aus dem vergangenen Jahr.
Alle Ausgaben der WSOPE – Venues, Teilnhmerzahlen & Preisgelder
# | Jahr | Casino | Land | Brace-lets | Entrys | Preisgeld |
1 | 2007 | The Empire Casino London | ENG | 3 | 623 | £4.661.900 |
2 | 2008 | The Empire Casino London | ENG | 4 | 1.048 | £5.345.000 |
3 | 2009 | The Empire Casino London | ENG | 4 | 1.254 | £5.113.000 |
4 | 2010 | The Empire Casino London | ENG | 5 | 1.395 | £6.282.000 |
5 | 2011 | Le Croisette Casino Barrière Cannes | FRA | 7 | 2.626 | €10.620.330 |
6 | 2012 | Le Croisette Casino Barrière Cannes | FRA | 7 | 1.813 | €7.283.560 |
7 | 2013 | Casino Barrière d’Enghien | FRA | 8 | 1.967 | €8.177.940 |
8 | 2015 | Spielbank Berlin | GER | 10 | 4.877 | €9.085.125 |
9 | 2017 | King’s Resort Rozvadov, CZE | CZE | 11 | 7.689 | €25.371.585 |
10 | 2018 | King’s Resort Rozvadov, CZE | CZE | 10 | 6.028 | €20.997.284 |
11 | 2019 | King’s Resort Rozvadov, CZE | CZE | 15 | 7.050 | €29.378.051 |
12 | 2021 | King’s Resort Rozvadov, CZE | CZE | 15 | 9.410 | €16.311.972 |
13 | 2022 | King’s Resort Rozvadov, CZE | CZE | 15 | 10.256 | €18.140.282 |
14 | 2023 | King’s Resort Rozvadov, CZE | CZE | 15 | 13.510 | €17.883.449 |
15 | 2024 | King’s Resort Rozvadov, CZE | CZE | 15 | ??? | ??? |
WSOPE 2024 Schedule – Die Events in der Übersicht
Wer sich näher über das King’s Resort informieren möchte, findet alles Wichtige auf der King’s Resort, Facebook, Instagram oder X (Twitter).