Ehemaliger King’s-Dealer erringt WSOPE Mini Main Event Sieg!

Die Hoffnungen auf ein D-A-CH-Bracelet im WSOPE Mine Main Event im Rahmen der WSOP Europe 2024 im King’s Resort waren groß. Mit Poker-Dauerbrenner Andreas Krause, Frederik Thiemer und Luc Ramos waren nicht nur verschiedene Pokergenerationen am Finaltisch vertreten, sondern auch gleich drei D-A-CH-Vertreter, die nach dem WSOPE Bracelet und €213.350 Siegprämie greifen wollten!

WSOP Europe Event #3: €1.350 WSOPE Mini Main Event – Final Day

Am letzten Tag des 4-Day Mini Main Events mit €1.200+€150 Buy-In kamen die letzten acht von ursprünglich 1.286 Spieler*innen am Finaltisch zusammen, der vor den Augen der Zuschauer auf YouTube, Twitch und natürlich den Railbirds vor Ort im King’s Resort Rozvadov ausgetragen wurde. Allen Finalisten war jeweils ein Payout von €31.050 sicher, wovon €10.350 ein Ticket für das WSOP Europe Main Event war. Für den Sieg sollte es jedoch ein Vielfaches, nämlich €213.350 aus dem €1.450.608 schweren Preispool geben. Als Monsterchipleader ging der Belgier Frederic Marechal mit 86 BBs ins Finale, vor Luigi Pignatatoro aus Italien mit 35 BBs und dem Pokereuropameister von 1999, Andreas Krause aus Deutschland (28 BBs). Sein Landsmann Frederik Thiemer hielt 18 BBs und lag damit auf Rang 7 im Chipcount, das Schlusslicht des Zwischentableaus vor Beginn des Final Tables bildete der Schweizer Luc Ramos mit 8 BBs.

Noch bevor die Kameras liefen, war der Final Table für Luc Ramos aus der Schweiz beendet, als er mit seinen 8 Big Blinds A8 haltend in AQ von Xiahua Yang pushte. Platz 8 von 1.286 bedeutete für den Schweizer €20.700 in Cash und das Ticket zum WSOPE Main Event, bei dem wir ihn somit am Freitag (12:00 Uhr) an Tag 1A wiedersehen werden.

Überraschenderweise bereits auf Rang 7 (€37.650) war für den 2nd Chipleader des Final Tables, Luigi Pignatoro aus Italien, das Main Event zu Ende. Bereits zu Beginn des Finales hatte er viel von seinem komfortablen Stack eingebüßt, die letzten Chips, als er mit Pocket Damen in die Pocket Könige von Dimitrios Anastasakis pushte.

Viel weiter schaffte es auch Frederik Thiemer nicht, der 2024 bereits mit 2 WSOPC-Ringen aus Marrakesch zurückgekehrt war. Zu weiterem World Series of Poker-Geschmeide sollte es für den Deutschen am Samstag jedoch nicht reichen. Als Thiemer vom Small Blind aus mit A8 gegen das Button-Raise von Xiaohua Yang all-in ging, musste er leider zuschauen, wie der Chinese nach dem Insta-Call Pocket Buben umdrehte, die Rang 6 für den deutschen und ein kombiniertes Payout von €46.850 für ihn bedeuteten.

Anschließend sah es nach dem nächsten Takeout durch Yang aus, als dieser mit AQ das All-In von Christopher Campisano callte, der mit A3 all-in gegangen waren. Doch statt des Ganges an die Rails durfte der Italiener seine Chips verdoppeln, nachdem das Board zwei weitere Dreien im Flop gebracht hatte. Dies sollte sich als Schlüsselhand des Turniers herausstellen.

Statt Campisano bustete auf Rang 5 dann der ehemalige Führende der All-Time-Money-List Germany, Andreas Krause. Das ehemalige Mitglied vom Team Full Tilt, das bereits mehrfach an WSOP-Finaltischen saß und im Jahr 2000 bei Event #13 als Runner-Up das Bracelet nur um Haaresbreite verpasste, konnte diese Lücke in seiner Pokervita auch am Samstag nicht schließen: Short ging der ehemalige Fußball-Bundesliga-Kicker mit JJ all-in und wurde von Frederic Marechal mit KQ gecallt. Der Franzose traf auf dem River einen Flush und schickte Andreas Krause mit €49.600 Payout plus dem €10.350 WSOPE Main Event Ticket an die Rails, das er ebenfalls am Freitag einlösen wird.

Chipleader Marechal sah sich trotz des Takeouts von Andreas Krause immer wieder chiptechnisch auf Augenhöhe mit Christopher Campisano, der nach seinem A3-Suckout richtig heißgelaufen war. Spätestens als der Italiener mit Pocket Assen den Chinesen Yang, mit KJ, auf Rang 4 (€78.650) aus dem Turnier geworfen hatte, waren die beiden gleichauf.

Zu dritt wechselte die Chiplead reihum. Mit einem erfolgreich gecatchten Bluff war es letztendlich Campisano, der sich etwas Luft verschaffen konnte und die Shorties sich untereinander battlen mussten. Hier zog der Grieche gegen den Belgier den Kürzeren, in der letzten Hand cripplet mit Q6 vs. AJ. Dafür erhielt Dimitrios Anastasakis kombinierte €105.850 und entließ die beiden letzten Kontrahenten ins Heads-Up um den letzten Payjump in Höhe von €67.800.

Zwar ging Campisano als Führender mit 62:45 BBs ins Heads-Up, doch gab er die Spitzenposition schnell an Marechal wieder ab, der zunächst einen 2:1- dann sogar einen 9:1-Chiplead innehatte. Doch Christopher Campisano schaffte das Comeback, indem er zunächst mit Q6 gegen A5 verdoppeln konnte und in der allernächsten Hand noch einmal mit AJ gegen K6, worauf sich sein Chip-Defizit auf 1:2 verringerte. Als der Italiener dann ein All-In auf dem Flop mit Top-Pair gegen den OESD vom Belgier callte und das Board anschließend brickte, war er wieder in Führung.

Dass Campisano bis hierhin ruhig geblieben war und sich auch an dem stark besetzten Tisch vor laufenden Kameras nicht unwohl fühlte, mag auch daran gelegen haben, dass der Italiener jahrelang im King’s als Dealer tätig war und diese Art von Action gut kannte und zudem in so etwas wie seinem Wohnzimmer Poker spielte.

Und genau hier konnte Campisano mit einem K9s-Push preflop alle Chips in die Mitte bringen, die Marechal mit 17 BBs und A3 callte. Das Board war mit geturntem King und gerivertem Flush auf der Seite des Ex-Dealers. Damit gingen €145.550 an Runner-Up Frederic Marechal, während Christopher Campisano dieses Mal nicht zum Kartengeben am Tisch bleiben durfte, sondern um kombinierte €213.350 und das WSOP Europe Bracelet entgegenzunehmen.

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Der Sonntag im King’s Resort Rozvadov

Es werden rund um die Uhr an den Pokertischen auch Cash Games angeboten. Es geht bereits ab Blinds €2/€4 (NLH) oder €2/€2 (PLO) und einem Minimum Buy-In von €100 los. 

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