Diese Geschichten schreibt nur der Pokersport. Bei der Triton High Roller Series in Monte Carlo fiel am Mittwoch die letzte Entscheidung beim No-Limit Hold’em – und brachte eine echte Sensation.
Sieben Weltklassespieler und langjährige Profis trafen im Finale des $150k NLH (Event #12) auf zwei blutige Amateure und Pokeranfänger und spielten dabei den Großteil des Preisgeldes von $18,15 Millionen aus.
Mit Tom Fuchs auf Platz 2 und Fedor Holz als Short Stack waren auch noch zwei deutschsprachige Vertreter dabei.
Ihr Schicksal entwickelte sich gegenläufig zu ihrer Ausgangsposition. Während Fuchs mit einem siebten Platz und $762.000 vorliebnehmen musste, verwaltete Holz seinen kleinen Stack heroisch und war threehanded urplötzlich der letzte Profispieler am Tisch.
Zu tun hatte er es mit dem schrulligen, 69-jährigen Vladimir Korzinin aus Estland und dem 26-jährigen finnischen Glücksspielmogul Ossi Ketola. Die beiden Amateure liegen altersmäßig weit auseinander, sie eint aber, dass sie beide erst seit einigen Monaten halbwegs ernsthaft Poker spielen.
Korzinin hatte spätestens nach seiner knappen Niederlage gegen Patrik Antonius im Finale des 200k Luxon Invitational Kultstatus bei den Pokerfans erlangt und mit Gambledore auch schon seinen Spitznamen weg.
Nun landete er erneut im Heads-Up, denn Ketola nahm mit Holz den letzten Profi vom Tisch, als dieser mit Middle Pair gegen das Top Pair des Finnen auf verlorenem Posten stand.
Mit $1,962 Millionen wurde Holz für eine starke Leistung am Finaltisch gut entlohnt.
Ins Heads-Up ging Ketola mit einer 49-zu-32-Führung, doch es kam, wie es kommen musste. Korzinin verdoppelte erst mit 72 gegen K9, dann traf er gegen Ketolas Top Pair den Runner Runner Flush und musste schließlich die Gratulationen der anderen Spieler über sich ergehen lassen.
Die $4,35 Millionen für den Sieg braucht der Este bestimmt nicht, aber sein Sieg gegen die besten Spieler der Welt ist eine Sensation und ein Zeichen, dass beim Poker eben alles möglich ist.
Und es sagt in der Welt der Versace-Klamotten von Malinowski und Löliger sowie der Rolex-Uhren viel aus, dass er im Siegerinterview „no words“ hatte und den Siegerpokal mit den Worten „I have no room for that“ an den unterlegenen Ketola weiterreichte.
Hier das Replay vom Finale:
Hier der Endstand:
1 – Vladimir Korzinin, Estonia – $4,350,000
2 – Ossi Ketola, Finland – $2,970,000
3 – Fedor Holz, Germany – $1,962,000
4 – Bryn Kenney, USA – $1,616,000
5 – Stephen Chidwick, UK – $1,300,000
6 – Dan Smith, USA – $1,016,000
7 – Tom Fuchs, Austria – $762,000
8 – Sam Greenwood, Canada – $562,000
9 – Thomas Boivin, Belgium – $435,000
10 – Paul Phua, Malaysia – $363,000
11 – Dan Dvoress, Canada – $363,000
12 – Mikita Badziakouski, Belarus – $318,000
13 – Ren Lin, China – $318,000
14 – Jesse Lonis, USA – $290,500
15 – Christoph Vogelsang, Germany – $290,500
16 – Orpen Kisacikoglu, Turkey – $263,000
17 – Patrik Antonius, Finland – $263,000
18 – Leonard Maue, Germany – $236,000
19 – Ding Biao, China – $236,000
20 – Lewis Spencer, UK – $236,000
Die restliche Schedule der Triton SHRS Monte-Carlo
Alle weiteren Informationen zur Triton Monte-Carlo Series gibt es hier.