GPD Main Event Marathon endet in 5-Way-Deal mit Überraschung!

Die nächste Ausgabe der German Poker Days powered by German Poker Days ist in den Büchern. Und wieder einmal zeigte sich, dass in diesem Format Pokerskill nur ein Teil des Erfolges ist, der andere ist Ausdauer. Am frühen Montagmorgen ging im King’s Resort Rozvadov gegen 08:30 Uhr das Main Event zu Ende, das für einige mit Tag 1F am Sonntag um 11:00 Uhr begonnen hatte. Am Ende war es ein gar nicht so einfach zu besiegelnder 5er-Deal, der die Vorentscheidung brachte, bevor es mit ungleichen Stacks um den Sieg und fast €50.000 Siegprämie ging.

German Poker Days Main Event – Tag 1 F & Flip and Go

Der fünfte und letzte Tag der German Poker begann mit dem Main Event Turbo Flight 1F. Auch aus diesem Starttag kamen wie an allen anderen 10% der Teilnehmer*innen weiter, nur das im Kampf darum die Blindlevel auf 12 Minuten verkürzt waren, der 50.000er Starting Stack blieb natürlich der gleiche. 314 Starter*innen sorgten mit 94 Ren-Entries in dem Event mit €174+€25 Startgeld für 408 Total Entrys und damit 41 Tag-1F-Qualifikant*innen.

Im abschließenden Pineapple Flip and Go versuchten dann noch einmal 110 Entrys ihr Glück. In dem All-In Shootout konnten 11 Glückspilze so mit 10-Starting-Stacks in den zweiten und finalen Tag starten.

German Poker Days Main Event – Final Day

An 7 Starttagen (6x in Rozvadov, 1x in Prag) und in 1 Flip and Go hatten 920 verschiedene Spieler*innen für insgesamt 2.358 Entrys gesorgt. Davon hatten sich 234 Spieler*innen für das Finale qualifiziert, 2 sogar doppelt. Nicht überraschend war die deutsche Fraktion am stärksten vertreten: 142-mal war die deutsche Flagge hinter den Finalist*innen in den Ergebnislisten zu sehen, 6-mal die aus der Schweiz, 5-mal die österreichische und 1-mal hatte es Luxemburg in die letzte Etappe geschafft. In den 40-minütigen Finallevels wurde somit um einen Preispool von €385.674 – inklusive 4 WSOPE Main Event Tickets à €10.350 gespielt, klar mehr als die garantierten €300k. Ab Rang 197 sollte der erste Preissprung erfolgen, der über den €400 Min-Cash hinausging. Sollte man es an den Final Table schaffen, war diese Performance mindestens €4.382 Wert, für den Sieg war allerdings mit €70.950 ein Vielfaches davon geplant.

Ab 17:00 Uhr waren im Pokerroom King’s im Main Event Finaltag die Karten in der Luft. Und wenig später schaltete sich auch Stefan Hachmeister als Kommentator des Twitch- und YouTube Streams hinzu und nahm die Zuschauer*innen mit in den nächtlichen und morgendlichen Pokermarathon. Wie in den Resultaten zu sehen, mussten sich einige bekannte Regulars früher oder später verabschieden. 

Bis zum Final Table hielten aus der D-A-Ch-Region 4 Deutsche und 1 Schweizer durch, und auch Massoud Alyas aus Syrien, sowie der Spanier „Kikito mala uva“ haben ihren Wohnsitz in Deutschland. Auf dem Weg zu den großen Payouts befand sich für 5 der 9 Finalisten jedoch noch ein unüberwindbares Hindernis, der Payjump durch die Ticket-Bubble. Ab Platz 4 sollte jeder der verbleibenden Spieler ein Ticket für das Main Event der WSOP Europe erhalten, was eigentlich einen Preissprung von €13.300 auf €27.150 bedeuten sollte.

Nachdem „MK17“ (GER) auf Rang 9 (€4.382), „Jan“ (GER) als 8. (€5.750) und Hans Jürgen Meier (GER) auf Platz 7 (€8.150) ausgeschieden waren, wurde es zäh. Vor allem der Tscheche Petr Targa hatte ganz schön viel Main Event am Sonntag in den Knochen – er hatte sich um 11:00 Uhr morgens in den Flight 1F gesetzt, konnte ihn überstehen und durfte so im Anschluss in den Finaltag mit seinen erspielten Chips starten. Seine über 20-stündige Main Event Session war dann aber auf Rang 6 mit €10.700 Payout beendet.

Danach erfolgte eine ca. 20-minütige Verhandlungspause, aus der das Quintett mit einem Deal zurückkam. Der sicherte Kikito, der „schlechten Traube“ als Chipleader €35.490, der Ostwestfale Alessandro Laubinger hatte €28.200 sicher, der aus Syrien stammende und in Deutschland lebende Massoud Alyas musste sich um sicher €24.900 keine Gedanken mehr machen, das Schweizer Pokerurgestein Boro Skalonja bekam €23.400 auf seine Player Card und selbst der shorteste Stack Marek Sulc aus Tschechien hatte bereits €20.850 sicher.

Was allerdings keiner des Quintetts bislang sicher hatte war das €10.350 WSOPE Ticket. Das sollte die erste von zwei Hürden sein, denn den Regularien gemäß mussten im Main Event %10 der verbleibenden Payouts auch nach einem Deal noch im Spiel verbleibenden, so dass nach dem Platzen der €10.350 Ticket Bubble noch einmal €14.760 auf den Sieger warten sollten, nebst GPD-Trophy.

Wie an den Deal-Summern zu sehen war, gab es eine klare 2-Klassengesellschaft: Vorne lag „Kikito mala uva“, dahinter kam lange nichts und dann relativ eng beieinander das Quartett der Kontrahenten des Spaniers.

Bist die Ticket Bubble platzen sollte, sollten noch einmal ein Paar Stunden vergehen, und vor allem einige Blindlevel. Mit der Einigung auf den Deal sollten sich nach den Regeln nämlich auch die Blindstufen auf 20 Minuten verkürzen. Trotz immens steigender Blinds machte keiner der 4 Shorties einen Move und wenn gab es niemanden, der sich als Chipspender fand. So kam es zu der Situation, dass der Spanier über 40 BBs besaß, während alle anderen zwischen 3 und 5 BBs herumdümpelten.

Der erste, der at risk war, das WSOPE-Ticket zu verpassen war Alessandro Laubinger, und das sogar zweimal. Doch seine Karten hielten, und so war er innerhalb von zwei Händen von 3BBs auf 12 BBs zu einem in dieser Runde nahezu Big Stack gewachsen.

Schließlich erwischte es auf der Ticket Bubble den Schweizer Dating-Coach Boro Skalonja, der erst vor ein paar Monaten mit einem Deep Run in der THMC in Liechtenstein für seinen bislang größten Cash gesorgt hatte. Am heutigen Morgen sollten es im GPD Main Event auf Platz 5 am Ende €23.800 für ihn sein, nachdem er mit nur noch 1 BB all-in gegangen war und „solidarisch“ von den anderen gecallt worden war.

Danach ging es dann erwartungsgemäß deutlich schneller zur Sache, den von Rang 4 bis Rang 2 sollte sich nichts an den Payouts ändern. Als 4. mit kombinierten (Preisgeld + Ticket) €35.650 Payout verließ Massoud Alyas schließlich das Main Event.

Zu dritt gab es dann einen neuen Deal-Vorschlag vom massiven Chipleader „Kikto“: Bei einer inoffiziellen Aufteilung von €9.716 zu €2.500 zu €2.500 zugunsten des Spaniers würde man sich darauf einigen das Turnier zu beenden. Dem stimmten die beiden kleineren Stacks jedoch nicht zu und es wurde weitergespielt.

Der letzte Vertreter aus Ostwestfalen und damit auch auf dem Papier der letzte Deutsche, schied auf Rang 3 in Person von Alessandro Laubinger aus. Der 3. des WSOP Circuit Monster Stack Events in Rozvadov finishte auch im GPD Main Event exakt auf diesem Spot. Das war gleichbedeutend mit insgesamt €38.950 Payout, und mit dem Einläuten des Heads-Ups.

Nachdem die beiden Kontrahenten in neuer Sitzordnung an den Enden des Finaltisches Platz genommen hatten ging es also um den letzten Payjump in Höhe von €14.760. Der 5-handed als Shortsack unterwegs gewesene Marke Sulc war seitdem nicht nur Rang um Rang nach vorn geklettert, sondern konnte tatsächlich im Heads-Up das Blatt wenden und als einstiger Shorty den Mega-Chipleader noch abfangen.

Damit blieb es für „Kikito mala uva“ bei €46.240 Payout, womit er zeigte, dass er unter 2.358 Entrys eine wirklich gute Traube war. – Der Viertplatzierte des GCOP Main Events von 2016, Marek Sulc, konnte mit dem Sieg im GPD Main Event um kurz for 9 Uhr morgens die GPS Trophy im Pokerroom King’s in die Höhe strecken und sich gleichzeitig über einen Gesamtgewinn von €46.360 freuen!

Montag im King’s Resort Rozvadov

Montag im King’s Casino Prague