EPT Prag Tag 12 – Was für ein Finish! Main Event Favorit auf den letzten Metern abgefangen!

Der 12. und damit finale Tag der PokerStars European Poker Tour Prague im King’s Casino Prague war eines Finales mehr als würdig. Zum Finale des Rekord-Main-Events traten noch 6 Titelkämpfer von ursprünglich 1.458 im Main Romm des Hilton Hotels Prague an. €233.050 waren ihnen bereits sicher, doch der Gewinn des PokerStars Live Events konnte einen von ihnen mit einer ausgeschriebenen Siegprämie von €1.146.500 zum Pokermillionär machen – falls er es nicht schon war. Die Augen waren besonders auf zwei Spieler gerichtet: Auf den Schweden Anton Bergström, der sich am Tag zuvor als Online-Legende „WhatIfGod“ geoutet hatte, die bereits 2 EPT Titel besaß und auf dem Weg zu Historischem war, und auf Paul Runcan, der seit 2 Spieltagen das Main Event als überragender Chipleader anführte. Ihn noch auf der Zielgeraden abzufangen würde ein schweres Unterfangen werden…

Doch keine EPT in Paris 2025

Inmitten der Euphorie um Rekordteilnehmer*innenzahlen bei der EPT Prag flatterte die Meldung ins Haus, dass die EPT Paris im kommenden Jahr abgesagt werden muss. Erst kürzlich war Paris als einer von bislang drei EPT-Stopps im Jahr 2025 verkündet worden, jetzt folgte die Rolle rückwärts. Die neue Gesetzgebung, die am 1. Januar in Frankreich in Kraft tritt garantiert nicht, dass die European Poker Tour in gewohnter Form in der französischen Hauptstadt durchgeführt werden kann. Die Absage war somit die einzig mögliche Konsequenz. – Wir hoffen, dass der EPT-Kalender 2025 bald noch erweitert wird … die Teilnehmer*innen in Prag würden sich z.B. durch die Bank über eine Fortsetzung des Traditionsevents in der tschechischen Hauptstadt freuen!

Das EPT Main Event Finale live und in Farbe

Wie an jedem Tag der EPT Prague war die GRND on Tour Crew um Felix „xflixx“ Schneiders, MaeckFlei, Olli & Co auch mit dem großen Finale auf ihrem xflixx-Twitch– und GRND-YouTube-Kanal online und sorgte dafür, dass die Main Event Action vom TV-Tisch aus dem Hilton Hotel Prag direkt auf die Bildschirme der deutschsprachigen – und am Sonntag auch koreanischen – Pokerfans gebracht wurde. Dabei wurde sie in der Kommentatoren-Box auch wieder von wechselnden Gästen besucht.

3 Spieler verabschieden sich in Level 1

Noch 6 von ursprünglich rekordträchtigen 1.458 Teilnehmer*innen gingen am Sonntag auf die Jagd nach dem prestigeträchtigsten Titel unter allen 68 in Prag gespielten Events. Dazu sollte es €1.146.500 für den Turniererfolg geben, was nahezu für jede*n Starter*in den größten Karriere-Live-Cash bedeutet hätte, in jedem Fall für die 6 Finalisten.

Eine klare Zwei-Klassen-Gesellschaft gab es zum Start des Finaltages, wie auch zu großen Teilen an den vorangegangenen Tagen: Vorneweg der Rumäne Paul Runcan mit 120 BBs, dahinter erst einmal lange nicht. Mit fast genau der Hälfte des Chipleader-Stacks lag Pedro Marques mit 62 BBs auf Rang 2. Schlusslicht war der Koreaner Jaehyung Park der mit 14 BBs dafür sorgte, dass der ICM-Druck für alle Midstacks enorm hoch war.

Paul Runcan machte am Finaltag genau damit weiter, womit er an den letzten beiden Spieltagen angefangen hatte, nämlich immensen Druck mit seinem Stack zu machen und den Tisch zu dominieren. Fast jeder Spieler – mit Ausnahme des Deutschen Fabian Bartuschk – hatte Chips lassen müssen, wenn sein Main event Weg den von Runcan kreuzen sollte. Da gab es wenig Möglichkeiten, dass einmal andere Spieler ohne Beteiligung von Runcan in einer Hand Initiative zeugen konnten. Genau bei einer dieser seltenene Gelgenheiten trafen der Sit n Go Spezialist Siarhei Alontsau und der gestandene Pokerpro Pedro Marques aufeinander. Der Weißrusse hielt Pocketasse und hatte mit einer kleinen Bet preflop alle Spieler bis auf Marques im Big Blind aus der Hand vertrieben. Auf dem Flop ging dann der ganze Stack des Weißrussen in die Mitte, was der Portugiese J9 haltend mit gefloppten Two Pair instacallte. Die Hand von Marques hielt und Alontsau verließ den Final Table mit €233.050.

Viel Aufmerksamkeit hatte das „Outing“ von Anton Bergström bekommen, der am Samstag beaknntgab, dass er das Online-Phänomen „WhatIfGod“ sei, dass zwei während der CoVid-Pandemie online ausgetragene EPTs gewonnen hatte. Damit erhielt er die Chance als erster EPT-Dreifach-Champion in die Annalen der European Poker Tour einzugehen. Dazu kam es allerdings nicht, als er mit AT nicht gegen die Pocket 4en von Chipleader Runcan gewinnen konnte. Anstelle eines historischen dritten Titels erhielt der Schwede €303.000 Payout, was zwar nicht der größte Einzelcash der Online-Legende, jedoch sein größter Livecash war.

4-handed stieg der Druck auf den 2nd Chipleader Marques weiter an, der das Hauptziel von Chipleader Paul Runcan war und mittelstarke Hand um mittelstarke Hand weglegen musste, weil der ICM-Druck mit zwei Shortstacks am Tisch immens war. In einer Hand, in der Runcan ausnahmsweise preflop gefoldet hatte, eskalierte die Action hinter dem Rumänen ein weiteres Mal. Marques ging mit J8 gegen die beiden Shortys hinter ihm all-in, zu denen Barak Oz gehörte. Der Israeli war mit der Absicht in das Finale gegangen, möglichst viel Geld für seine anstehende Hochzeit zu cashen. Sein Call mit A7 brachte ihm nach einer 8 im Board zwar keinen weiteren Payjump, aber als letztendlich Vierter €393.950 ein. Wir wünschen ein schöne Hochzeitsfeier!

Shortstack Ninja auf Erfolgskurs

Für viele die Überraschung des Turniers war der Südkoreaner Jaehyung Park, der als chronischer Shortstack bereits den Vortag überstanden hatte und auch am Finaltag bereits 3 essentielle Payjumps genommen hatte, ohne jemals den letzten Platz im Chipcount verlassen zu haben. Schließlich gab es ein Double-Up und eine vielleicht vorentscheidende Hand gegen Marques, der korrekterweise schweren Herzens noch Pocket Queens gegen Park folden konnte, für den Koreaner. Der autodidaktische Pokerspieler, der bislang ausschließlich Learning-by-Doing im Poker betrieben hat, fiel durch seine sekundenschnellen Entscheidungen auf und auch durch den Verzicht auf Folds sobald er zumindest 1 Paar getroffen hatte.

Nicht nur GRND on Tour Kommentator Olli drückte dem Koreaner fest die Daumen, auch der YouTube Chat des deutschen Livestreams war voller korenaischer Supporter, die zusehen konnten wir Park an Marques im Chipcount vorbei auf rang 2 im Chipcount zog.

Während Marques zwei Double-Ups, eins gegen Runcan und eins gegen Park (mit 13 BB A7>44) brauchte, um zurück ins Spiel und auf Zwischenklassement-Platz-2 zu kommen, rannte Park schließlich mit A6 in AK von Runcan. Die dominierende Hand des Rumänen hielt und so finishte Park als Dritter mit €512.100, was den größten Cash und die beste Platzierung eines Koreaners in der Geschichte der EPT bedeutete.

Ein fragwürdiger Deal

Ins Heads-Up ging Runcan mit einer 120-zu-25-Führung gegenüber Marques. Der Portugiese hatte über den gesamten Tag enorme Leidensfähigkeit bewiesen und Laydown um Laydown gemacht und akzeptiert, dass sowohl Chipleader Runcan, als auch die anderen Konkurrenten in ihm am Finaltag ein Push-Over sahen. Im Heads-Up angekommen, war der ICM-Druck dann weg und der turniererfahrene Portugiese fand sich mit sicheren €716.950 in gewohnter Umgebung wieder.

Die 5:1-Führung baute Runcan zu einer 8:1-Führung aus, bis es zur Schlüsselhand des Turniers kam. Am Ende einer actionreichen Hand shovte Marques auf dem River 3rd Pair for Value. Der Plan des Portugiesen ging auf und er wurde von Runcan mit AK bezahlt.

Anschließend konnte in einer der nächsten Hände Runcan korrekterweise von Pocket Asse in einem riesigen Pot gegen Marques niederlegen, womit er zwar den Chiplead bewahrte, die Stacks fortan mit 23 Millionen zu 20 Millionen ausgeglichen wie noch nie waren.

Zu diesem Zeitpunkt schlug Runcan einen Even Deal vor und sogar, dass man etwas mehr als gefordert im Heads-Up im Pot beließe, damit Platz 2 eine Runde Summer von €900.000 bekäme. Diese beiden ungeforderten Zugeständnisse nahm Marques dankend an und es wurde ein Heads-Up um €63k und die Trophäe gespielt.

Mann aus Stahl zu Tränen gerührt

Nach einer der ersten Hände hatte zum ertsen Mal seit 2 Tagen der Chiplead gewechselt und dr Führende hieß nicht mehr Paul Runcan – sondern Pedro Marques. In einer der nächsten Hände gingen dann alle Chips in die Mitte mit KT bie Runcan und KQ bei Marques. Die Hand des Portugiesen hielt und der stoische Spieler konnte mit dem Titelgewinn seine Freude und Tränen nicht vebergen.

Die €963.450 Siegprämie fanden in Pedro Marques einen würdigen Gewinner und die EPT Prag damit einen würdigen Abschluss.

Das komplette EPT Prague Main Event Resultat

Das war die komplette EPT Prague

Alle Infos zur Eureka Prague und der EPT Prague findet ihr auch hier auf den Seiten von PokerStars Live!

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