Das APT Manila Main Event im Crowne Plaza Galleria ist in den Büchern. Am Samstagabend wurde das Hauptturnier beim Stopp der Asian Poker Tour in der philippinischen Hauptstadt entschieden. Unter den 9 Spielern am Final Table war auch Samuel Mullur aus Österreich.

Main Event Finale

Das Main Event der APT Manila stellte mit 1.202 Entrys einen neuen Teilnehmerrekord in der Geschichte der APT auf den Philippinen auf. Dabei waren es nicht nur die Zahlen die beeindruckten, sondern auch das Ergebnis – denn, dass am Ende diese beiden um den Titel, die Löwentrophäe, $190.201 Siegprämie und ein $10.700 Ticket für die APT Championship spielen sollte, hätte wohl niemand geglaubt.

Als klare Chipleader waren Dmitri Belikov und Hiroya Iwamoto in den Finaltag gestartet. Zu den Shorstacks gehörten Ivan Govorov, Samuel Mullur und Adalsteinn Karlsson.

Doch gerade die Big Stacks waren es, die ins Straucheln geraten sollten. Als erster verabschiedete sich überraschend Iwamoto aus dem Turnier nachdem er erst ein paar kleine Pots, dann eine Riesenhand mit geturntem Top Pair Damen gegen das gefloppte Set 9en von Samuel Mullur verloren hatte und schließlich mit AQ gegen die Bet von Alexander Uguay all-in reraiste, was der Russe snapcallte. Statt eines erwarteten Platz im Heads-Up, gab es für den Japaner auf Rang 9 ($14.072) nur noch den Gang an die Rails.

Auch Adalsteinn Karlsson musste viele Chips, nämlich nach einem ersten Double-Up, an Samuel Mullur abgeben, als er unerfolgreich mit KQ aus dem Small Blind in A9 von Mullur im Big Blind pushte. Der Shortstack des Tages finishte direkt nach der Bustout-Hand des Japaners auf Rang 8, was dem Isländer $18.127 einbrachte.

Trotz der großen gewonnenen Pots war der als Shortstack gestartete Österreicher nicht in der Nähe des Chipleads. Das sollte sich allerdings ändern als der Israeli Or Nezer mit A4s den 5-Bet-Shove gegen Mullur spielte, der mit Pocket Aces snappte. Das Board brachte keine Überraschung, diese Hand dem Österreicher allerdings den klaren Chiplead. Viele hatten Mullur vor Beginn des Final Tables auch als Shortstack als Gefahr gesehen, als Big Stack war klar, dass der Weg zur Löwentrophäe nur über den wie einen Löwen spielenden Mullur gehen sollte.

Auf Rang 7 sollte dann Day-3-Chipleader Jie Zhang das Main Event verlassen, als er mit seinen letzten 6 BBs mit J9 aus dem Small Blind pushte und von Nezer im Big Blind mit 76s gecallt wurde. Während der Israeli den Flush traf, musste der Spieler aus Hongkong mit $25.447 begnügen.

6-handed war Ivan Govorov als Shortstack dem Ausscheiden nahe. Ein Double-Up mit Pocket Kings gegen A3 von Nezer verlieh ihm kurzzeitig wieder etwas Luft. Dafür ging diese seinem russischen Landsmann Belikov aus. Der Tag-4-Chipelader war den ganzen Finaltag so gut wie kartentot und 3-Bet-pushte schließlich Pocket 8en gegen Muller, der mit KQ callte. Ein König im Board besiegelte das Schicksal des Chipleaders zu Beginn des Final Table auf Rang 6 ($33.385).

Zu fünft hatte Samuel Mullur bereits über die Hälfte aller im Turnier befindlichen Chips eingesammelt, während die 4 Shortys versuchten den ICM-Druck zu überleben. Am brenzlichsten war die Situation für Ivan Govorov, der mit 4 BBs inzwischen wieder supershort war. Gegen Nezers A4 konnte er mit Pocket 9en ein weiteres Mal verdoppeln, um zumindest für Blinds und Ante ein paar Chips zu haben. Die schienen andererseits dem Australier Dylan Foster auszugehen, als dieser aus dem Big Blind mit QT den All-In-Push von Govorov aus dem Small Blind callte. Der Russe dominierte ihn allerdings mit AT, doch eine Dame materialisierte sich im Board und verdoppelte den Shortstack des Australiers, während der Stack des Russen ein weiteres Mal gecripllet wurde.

Rang 5 ($45.155) ging letztendlich an Alexander Ugay aus Russland, nachdem sein Push mit T6 gegen Govorovs Call mit K4 im Battle-of-the-Blinds nicht erfolgreich war, und er anschließend in der nächsten Hand mit AJ ind Pocket Könige von Nezer lief. 

Beinahe hätte Samuel Mullur die nächste Takeout-Kerbe in den Finaltisch ritzen können, doch zunächst verdoppelte er mit einem verlorenen Flip (JJ<AK) den Australier Foster, der die lautstärkste Rail auf den Philippinen hatte. Die verstummte allerdings schlagartig als beim nächsten All-In ihres Schützlings mit AQ gegen 44 von Nezer auf dem Flop zwei weitere 4en erschienen und dem Israeli mit Quads ein Double-Up gaben. In dem wilden Durcheinander der Shortstack-Ninjas war es anschließend wieder Ivan Govorov der mit 3 Big Blinds um sein Turnierleben bangen musste. Allerdings konnte er gleich dreimal (2x gegen Nezer, 1x gegen Mullur) in kurzer Folge verdoppeln, womit er seine Konkurrenten erst einmal unter Zugzwang setzte.

Der vielleicht unberechenbarste Spieler des Final Tables war Or Nezer. Das war auch Samuel Mullur nicht entgangen, der einen absoluten Hero Call mit 74 und 4th Pair gegen den All-In-Push des Israelis auspackte, der Nezers Main Event auf Rang 4 ($58.935) beendete.

Zu dritt sammelte Govorov Chip um Chip ein und hielt beinahe zwei Drittel alle Jetons im Umlauf. Und es wären beinahe noch mehr geworden als er mit 96s in die Pocket Damen von Mullur pushte, dabei allerdings eine Straight gegen den Österreicher turnte. Doch der River brachte Mullur die höhere Straße und hielt ihn mit einem gesundeten Stack im Turnier. Das war allerdings, trotz erhaltenem Triple-Up, und einer dominierten All-In Situation mit KT gegen Govorovs T7 kurz darauf zu Ende, als der Russe dabei eine Straight floppte. Für den Australier bedeutete das Rang 3 und $78.643 Preisgeld.

In das Heads-Up ging Govorov mit einem 4:1 Chiplead gegen Mullur, den der Österreicher mit einem Double-Up (KT>K6) nahezu ausgleichen konnte. Trotz der wiedergewonnenen Chipstärke war das Main Event kurz darauf beendet als Mullur mit A4 einen Limp-Shove gegen Govorov spielte, der AK haltend sofort callte. Das Board brachte keine Überraschung und beendete Samuel Mullurs Manila-Trip als Runner Up des APT Main Events mit $111.804 Payout.

Als Drittletzter in Chips in den Final Table gestartet und zwischenzeitlich mit nur noch 3 Big Blinds konnte Ivan Govorov seine Shortsack-Ninja-Performance mit dem APT Manila Main Event Titel, der ikonischen Trophäe und $190.201 Preisgeld krönen. Als Manila Main Event Champion wird er außerdem zur APT Championship fliegen, wozu er das $10.700 Ticket on top erhielt. 

*plus TWD 350.000(~USD 10.700) APTC Seat

Main Event Tag 4

48 Spieler*innen von ursprünglich 1.202 waren an Tag 4 im 60 PHP (ca. $1.000) Main Event an Tische im in der Crowne Plaza Galleria bei der Asian Poker Tour APT Manila Classic zurückgekehrt. Darunter waren mit Lars Kamphues, Niklas Warlich und Samuel Mullur auch noch D-A-CH-Spieler in aussichtsreicher Position. Am vierten der 5 Tage sollte unter den Augen der Zuschauer*innen vor Ort und im Livestream der Final Table gefunden werden, an dem natürlich die größten Payouts aus dem 62.311.680 PHP Preispool (ca. $1.070.647) bis hin zu 11.069.680 Phillipinischen Peso (ca. $190.201) für den Sieg vergeben werden.

Als Monster-Chipleader ging Jie Zhan aus Hongkong mit 157 BBs in den vierten von fünf Spieltagen. Das D-A-CH-Trio lag mit Tag-1B-Chipleader Lars Kamphues (48 BBs) auf Rang 17, mit Niklas Warlich (55 BBs) auf Rang 10 und auf mit Samuel Mullur (83 BBs) auf Platz 3 im Zwischenklassement nach Tag 3.

An Tag 4 sollten 8 Level gespielt werden ehe der 9-handed Final Table aus den 48 Spieler*innen gefunden wurde. Zu den frühen Bustouts gehörten u.a. der mit nur 1 BB gestartete Javier Zarco (45.), Terry Gonzaga (39.), Rishi Mehra (33.) oder Jayden Zalac (24). 

Auf Rang 15 mit $9.416 Payout war auch der Turnierlauf von Gemmy Quach beendet, den sie selbst als „magisch“ beschrieb. Dabei hätte sie im Main Event noch viel deeper runnen können, wäre ihr AK nicht auf dem River von Dmitrii Belikovs AQ ausgesuckt worden. nach diesem Suckout short unterwegs machte schaffte sie ein eindrucksvolles Comeback, nur um in der entscheidenden Hand wieder gegen AQ von Belikov zu laufen. Diesmal hielt die Asiatin KJ und ein König auf dem Flop ließ ein Double-Up wahrscheinlich erscheinen. Doch erneut war es der River, diesmal mit dem sprichwörtlichen Ass, der Belikov einen Riesenpot sicherte und schließlich für das Ausscheiden von Gemmy Quach auf Rang 15 verantwortlich war. Anschließend sollte einmal mehr AQ wegweisend für Belikov sein, allerdings in den Händen seines Gegners Egidijus Digry, während der Russe JJ hielt. Nach diesem Flip mit dem besseren Ausgang für Belikov übernahm er den Chiplead und war von da an nicht mehr aufzuhalten.

Kurz davor musste auch Lars Kamphues, der zuvor Quach noch mit KJ<88 aufgedoppelt hatte, das Main Event verlassen. In der letzten Hand sah er sich auf einem JTJ35 rainbow Board auf dem River mit dem All-In von Belikov konfrontiert, das er nach einiger Zeit im Tank mit KT callte, während der Russe AJ umdrehte. Damit endete der Ausflug in den APT Main Event in Manila mit Rang 19 und 425.000 PHP Payout für den Deutschen.

Noch näher an den Final Table kam Niklas Warlich. Nachdem er vom Button aus eröffnete und auf Widerstand von Ivan Govorov im Big Blind stieß, callte er dessen Donkbet auf dem Flop. Turn und River wurde dann durchgecheckt, aber Ass-hoch des Russen konnte der Deutsche nicht schlagen, womit ihm gerade einmal noch ein Chip, weniger als 1 Small Blind, blieb.

Der letzte Chip ging dann zusammen mit allen Time Banks in einer der nächsten Hände mit 76s in die Mitte. Jie Zhang und Samuel Mullur in den Blinds checkten die Hand bis zum Turn durch, bevor sie am River die gleiche Straight trafen und somit gemeinsam Niklas Warlich auf Rang 12 mit $10.481 Payout aus dem Turnier beförderten.

Der Spieltag endete als Michihiko Matsuda seinen immer kleiner werdenden Stack mit 98 gegen das Open Raise von Hiroya Iwamoto all-in stellte. Dabei hatte er grundsätzlich den richtigen Riecher und lag sogar vorn als Iwamoto dann mit 63s callte. Allerdings kam der Flush für Iwamoto auf dem Turn und somit das Aus für seinen Landsmann Matsuda.

Bei noch 1 Minute Spielzeit im Blindlevel 60.000/120.000-120.000 konnten dann die verbleibenden 9 ihre Chips für das heutige Finale eintüten – darunter auch immer noch der österreichische Super High Roller Samuel Mullur!

Die Payouts an Tag 4

Zu den Payouts von Tag 3 (Ränge 49-175) geht es hier!

Die Chipcounts am Final Table

Den Top-Spot am Finaltisch am heutigen Samstag wird Dmitrii Belkov innehaben. Der Russe lief durchweg heiß an Tag 4 und schloss diesen mit 8.890.000 Chips ab. Direkt dahinter liegt der Japaner Hiroya Iwamato, der 8.225.000 Jetons einsammeln konnte. Auf Rang 3 folgt mit etwas Abstand Or Yaaqov Nezer aus Israel mit 6.66.000 Chips.

Auf Rang 4 folgt Dylan Foster mit 6.615.000 Chips. Der Australier hat mit 8 FAPT Final Tables wahrscheinlich die größte Endspielerfahrung, einen APT-Titel hat er dabei aber noch nicht gewinnen können.

Samuel Mullur ist mit seinen nahezu $5 Millionen al Live Tournament Winnings der mit Abstand erfolgreichste Spieler am Final Table. Mit 2.150.000 Chips, die 13 BBs entsprechen, muss der Österreicher allerdings ein paar gute Spots finden oder generieren, um bei der Titelvergabe ein Wörtchen mitsprechen zu können.

Hinter dem Österreicher liegt nur noch der Isländer Adalsteinn Karlsson, der mit seinem 11-BB-Stack vielleicht für einiges an ICM-Druck bei den Midstacks Jie Thang (HKG), Alexander Ugay (RUS) und Ivan Govorov (RUS) sorgen wird.

Jeder der Spieler am Finaltisch hat bereist 819.000 PHP (Ca. $14.072) sicher, wird bestimmt aber auch ein Auge auf das Top-Payout von 11.069.680 PHP (ca. $190.201) geworfen haben. Fortgesetzt wird das Tunrnier dann bei Blinds 80.000/160.000-160.000 und solange gespielt, bis ein Gewinner gefunden wurde.

Alle Informationen auf der Webseite der Asian Poker Tour hier!