Hat Barbero sich nach GTO Wizard Skandal verzockt? ACR feuert seinen Team Pro!

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Nacho Barbero (ARG)

Nicht wenige Pokerfans hatten das Aus von Jose „Nacho“ Barbero bei Americas Card Room, kurz ACR Poker, nach dem GTO Wizard Skandal vermutet. Doch viele Pokerpros, allen voran Pokerdetektiv Patrick Leonard, sprangen dem ungeschickt handelnden Super High Roller Barbero zur Seite und auch ACR Chef Phil Nagy hielt zu seinem Aushängeschild. Nachdem Barbero soviel Unterstützung, und ganz sicher auch eine bessere Behandlung als der 08/15-Spieler erfahren hatte, schaufelte er sich mit seiner Einschätzung der Lage in einem Ligvestream der US Poker Open jedoch selber endgültig sein Grab.

GTO Wizard Skandal durch Nacho Barbero bei ACR Poker

Was war der Stein des Anstoßes?

Der weltweite bekannte argentinische High Roller Nach Barbero ist oder vielmehr war Ambassador von ACR Poker, vor allem als Gesicht von „Venom“ dem wahrscheinlich beliebtesten Turnier der Pokerplattform. Als er einen Instagram Post mit einem Foto von seinem Bildschirm machte, um für das Venom zu werben, war darauf auch der geöffnete GTO Wizard geöffnet. Der schneller Solver ist wie jegliche Realtimme Assistance (RTA) eigentlich auf allen Pokerplattformen, auch auf ACR verboten. Bei vielen Pokerräumen ist es nicht möglich den Poker Client geöffnet zu haben, wenn GTO Wizard läuft, bei ACR wohl aber schon.

Barberos Post hatte riesige Wellen geschlagen hat und zum wiederholten Mal die Integrität von ACR in Frage gestellt. Der Skandal wurde (zumindest bis jetzt) dadurch beigelegt, dass sowohl eine interne Untersuchung als auch eine prominent von Patrick Leonard geführte externe ergab, dass Barbero den Solver nichht für sein Spiel auf ACR genutzt hatte. Barbero hatte angegeben, dass er parallel den Solver genutzt hatte, um Hände von Schülern von ihm zu analysieren. Barbero gab daraufhin seinen Stack im Venom auf und kam es der Nummer noch einmal glimpflich davon.

Barberos Aussagen im Livestream

Im Livestream der US Open, wo Barbero Chipleader war, redete sich der Argentinier jetzt aber selbst um Kopf und Kragen. Eigentlich wollte er anscheinend nur einen Witz auf seine eigenen Kosten machen, indem er seinen Solver Skandal Post selber aus heiterem Himmel ansprach. Von Isaac Haxton kam am Tisch dann die Frage, wie es überhaupt sein könne, dass ACR es technisch zulasse, dass GTO Wizard und ACR parallel laufen würden.

Auf Haxtons Frage, ob ACR nicht einmal versuchen würde herauszufinden, ob GTO Solver während des Spiels auf dem Computer läuft kam von Barbero, die spontane Antwort: „I don’t think they*re trying!“ (Ich denke nicht, dass sie es versuchen.)

Phil Nagy platzt der Kragen

Nach Barberos Äußerungen im Livestream, die verständlicherweise den gerade abgeklungenen Shit Storm wieder aufleben ließen, brachte ACR ein erstes Statement heraus, indem der Pokerraum deutlich machte, dass er die Spielintegrität und auch die Verantwortung dafür ernst nehme. Dasselbe würde der Pokerraum allerdings auch von seinen Ambassadors erwarten, und diese Erwartungshaltung sei in diesem Jahr bereits sehr strapaziert worden. In Bezug auf Barbaros Äußerungen im Livestream würden sie jetzt mit ihm darüber sprechen, und auch über seine Zukunft bei ACR Poker.

Nach diesem, für ACR Verhältnisse sehr klaren und unverblümten, Statement, konnte man schon erahnen, dass Barbeos Tage bei dem skandalgeprägten Pokerraum gezählt sein würden. Und so kam es jetzt auch. In einem Statement von Phil Nagy, dem CEO von ACR Poker, hieß es dass der Pokerraum besorgt darüber Barberos Verständnis sei, dass er von den Sicherheitsmaßnahmen auf ACR Poker und auch von seiner Rolle als Ambassador habe.

Phil Nagy

Weiter heißt es, dass ACR seinen Ambassadors niemals vorschreiben würde, was sie zu sagen haben, aber das man erwartet, dass sie sich gut informiert und wahrheitsgemäß über die Sicherheitsmaßnahmen des Pokerraums äußern. Die Art von Barberos Kommentaren würden ein fundamentale Diskrepanz zu den Werten von ACR Poker darstellen, weshalb man sich entschlossen habe zukünftig getrennte Wege zu gehen.

Moneymaker: Nicht leicht bei ACR gefeuert zu werden…

Viele Pros hatten sich bereits nach seinem Instagram Post zu der Causa Barbero zu Wort gemeldet. Die meisten mit der Überzeugung, dass der High Roller wohl nicht gecheatet habe, ihn dass aber nicht vor Konsequenzen schützen dürfe, wie sie wohl jeden andern Spieler träfen. Außerdem war die allgemeine Einschätzung, dass an ihn als Ambassador eines Poker Brands durchaus eine höhere Messlatte angelegt werden dürfe. Letztendlich war man sich einig, dass Barbero wenn schon nicht in betrügerischer Absicht, zumindest fahrlässig in jedem Falle aber dämlich angestellt habe. – Dass Barbero das so erst einmal jemand nachmachen müsse, bestätigte jetzt auch ACR Ambassador Chris Momeymaker, der trotz der heiklen Lage in einem Interview bei den Kolleg*innen Poker.org folgendes sagte:

Chris Moneymaker (USA)

„Phil [Nagy] hasst es Leute zu feuern… […] Das tut ihm richtig weh. Deswegen machen wir ständig Witze darüber, dass es richtig schwierig ist, von ACR gefeuert zu werden. Dafür musste du es schon richtig vermasseln!“

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