Wie derStandard.at berichtet, leitete das österreichische Finanzministerium am vergangenen Freitag die öffentliche Ausschreibung um die begehrten Casinolizenzen ein. Dreh- und Angelpunkt sind 15 Spielbankkonzessionen sowie eine Berechtigung für den Betrieb eines Pokerrooms. Die Casinos Austria, Novomatic und Concord Card Casinos (CCC) bestätigten bereits ihre Bewerbung.
Die Ausschreibung der 15 neuen Casinolizenzen wird aufgesplittet: Auf der einen Seite stehen jeweils zwei Pakete mit je sechs Konzessionen zum Gebot. Zum anderen gibt es drei Einzellizenzen, davon zwei für Wien und eine für Niederösterreich.
Das erste Paket umfasst die aktuellen Spielbankkonzessionen, welche Ende 2012 auslaufen. Dabei geht es um die sechs Landeshauptstädte: Bregenz, Graz, Innsbruck, Linz, Salzburg/Wals-Siezenheim und Wien. Bewerbungsanträge für dieses Stadtpaket sollten innerhalb der nächsten fünf Monate eingehen.
Die Casinos Austria, der derzeitige Monopolist, werden sich laut Aussage eines Sprechers „selbstverständlich für alle Spielbanken und auch für die Pokerkonzession bewerben“.
Hatte der niederösterreichische Konzernriese Novomatic vor kurzem noch von der Bewerbung um eine Lotterielizenz abgesehen, so sind die Casinolizenzen laut eines Sprechers noch immer interessant: „Wir werden in einem ersten Schritt die Antragsunterlagen analysieren und uns in weiterer Folge natürlich, wie bereits mehrfach kommuniziert, für mehrere Konzessionen bewerben„.
Für die ca. 75.000 regelmäßigen Pokerspielern in Österreich als auch für die vielen deutschen Touristen wird die Vergabe der Pokerlizenz im Vordergrund stehen: Der Wettbewerb zwischen den Card Casinos in Wien wird gewiss nicht durch gegenseitige Sänfte gekennzeichnet sein. Um den Kampf der Vorreiterstellung wetteiferten bisher die Concord Card Casinos (CCC) mit dem Montesino und der Pokerworld, das nach einer vorübergehenden Schließung erneut seine Pforten öffnete. Peter Zanoni, Gründer und Geschäftsführer der Concord Card Casinos, hat jedenfalls sein Interesse an der Lizenz schon geäußert: „Wir werden uns natürlich um die Pokerlizenz bewerben.“ Weiterhin rechnet er mit „einer Reihe von Online-Anbietern, die auch am Offline-Geschäft interessiert sind.“
Bisher wurden die Casino-Lizenzen regelmäßig an die Casinos-Austria-Gruppe vergeben, welche alle 12 Spielbanken in Österreich betreibt. Nachdem der Europäische Gerichtshof jedoch das Glücksspielmonopol gekippt hatte, müssen in der Folge alle heimischen Glücksspiellizenzen europaweit ausgeschrieben werden. Deswegen muss sich der Konzern erstmals gegen die Konkurrenz im Kampf um die zukünftigen 15 Spielbanklizenzen behaupten.
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