Marafioti & Rahman – steht ein neuer Hacker-Skandal vor der Tür?

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Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Monaten ist nun der kanadische Pokerspieler Matt „@ Adizzy“ Marafioti Foto) in die Schlagzeilen geraten. Dieses Mal geht um eine Unterhaltung mit dem Schweden Samer Rahman, wie sich am Besten Trojaner-Viren zum ausspionieren von Gegnern auf deren Computern installieren lassen.

Bei 2+2, im Forum wurde kürzlich – anonym – eine sehr interessante Unterhaltung via Skype- und anderen Online-Chats veröffentlicht. Die Pokerspieler Matt Marafioti und Samer Rahman hatten demzufolge lange Diskussionen darüber geführt, wie man gemeinsam Trojaner-Viren auf den Rechnern gegnerischer Pokerspieler installieren könne, um danach ihre Hole-Cards auszuspionieren.

Marafioti und Rahman leugneten daraufhin ein engeres gemeinsames Verhältnis, was danach wiederum vielstimmig widerlegt wurde. Neben Aussagen von anderen Spieler, Fotos mit den Beiden und dem Statement von EPT-Kommentator William A. Reynolds waren Rahman und Marafioti erneut in Zugzwang. Der Kanadier bemühte sich vor allem gegenüber Reynolds – überaus ungeschickt – um Aufklärung. In einer Passage seiner E-Mail heißt es entlarvend: „Ich kann tatsächlich die Hole Cards mancher Opponenten sehen. Dass ich darüber geschrieben habe, heißt nichts Anderes, als dass ich dieses Wissen nicht zum Betrug genutzt habe. Das zeigt doch, was für ein guter Typ ich bin.“

Schwieriger wird die Rechtfertigung da in jedem Fall schon für den Schweden Samer Rahman. Dieser ist IT-Experte und hat eine enge Verbindung zu Mohamed Kowssarie, der als technischer Kopf einen der ersten Hacker-Skandale innerhalb der Online-Pokerszene mitzuverantworten hatte.  Durch umfangreiche Manipulationen verloren vor etwa vier Jahren europäische Stars, wie Patrik Antonius oder Johnny Lodden Millionen.

Dieser Skandal hatte innerhalb der skandinavischen Pokerszene dramatische Konsequenzen. Als Auftraggeber hinter dem Hacker-Angriff galten unter Anderem die Rocker der „Bandidos“-Schweden. Nachdem in zahlreichen Foren versucht worden war, Aufklärung zu schaffen, verschwanden die meisten Einträge über Nacht aus Blogs und Foren. Die massive Androhung von Gewalt hatte die Betreiber der diversen Seiten gefügig gemacht.

William Reynolds reagierte auf diese nun wieder aktuell gewordene Einschüchterungstaktik mit den Worten: „ich weiß, dass die schwedischen Pokerspieler Angst haben zu sprechen. Aber jeder Nordamerikaner sollte sich das Wort auf keinen Fall verbieten lassen und darüber reden. Für Euch alle hab ich eine News: Harleys können nicht fliegen.“

Wobei es Reynolds wohl entgangen sein dürfte, dass die „Bandidos“ in den USA gegründet worden sind und bezüglich eines Gewaltverbrechens ein paar Tausend Kilometer Atlantik kein Hindernis darstellen.

Das diverse Verwicklungen mit der organisierten Kriminalität auch im Äußersten enden können, bewies der Fall des PokerListings Gründer Andreas Oscarsson. Kurz bevor der in einem ähnlichen Fall vor Gericht aussagen konnte, wurde der 2009 ermordet. Bereits einige Wochen vorher wurde – wahrscheinlich versehentlich – ein anderer Andreas Oscarsson ermordet, ohne das die Mörder jemals ausfindig gemacht werden konnten.

Matt Marafioti war während der WSOP ebenfalls ins Zwielicht geraten, als er in einem langen, unappetitlichen Twitter-Sperrfeuer gegen On-off-Freundin Lauren Kling hergezogen war. Diese Entgleisung wird ihn jetzt, wo es um die Herstellung von Glaubwürdigkeit geht nicht gerade eine Hilfe sein.

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